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Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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der Flucht beobachtet haben. Doch wenn sie so dringend hinter Ihnen her sind, wie es den Anschein hat, dann müssen sie nicht unbedingt vernünftig handeln.
    Als sie hier eindrangen, hatten sie die Absicht, Sie mit Gas zu betäuben. Mich wahrscheinlich auch, sozusagen als Sicherheitsmaßnahme. Wenn die Sie wirklich in ihre Gewalt bringen und Zugang zu einer ausreichenden Menge von dem Zeug haben, dann kann sie nichts davon abhalten, das ganze Hotel unter Gas zu setzen, vor allem dann, wenn das Gas nur eine einschläfernde Wirkung hat.«
    »Die Polizei?«
    Er grinste leicht. »Mimmisompo ist eine kleine offene Grenzstadt. Wenn der Hoteldirektor selbst im Haus wohnt, dann ist es unter Umständen möglich, daß er sich an die Polizei wendet. Das heißt, die Hotelautomatik wird sich mit der Polizeiautomatik in Verbindung setzen. In jedem Fall wird die Polizei sich Zeit lassen mit dem Anrücken. Wenn die Schießerei gemeldet wurde, dann brauchen sie noch mehr Zeit, in der Hoffnung, daß alle Schützen längst tot sind, wenn sie ankommen.«
    Er war bereits zur Kommode gegangen und warf seine wenigen Habseligkeiten in den einfachen Packsack. »Das heißt, daß wir uns beeilen müssen, denn wenn Ihre Freunde beabsichtigen, ihr Glück bei Ihnen noch einmal zu versuchen, dann werden sie es wohl tun, ehe die Polizei richtig wach wird und Interesse für die nächtlichen Vorgänge entwickelt.«
    Sie tat einen zögernden Schritt zur Tür. »Wie kommen wir von hier weg, wenn sie immer noch dort draußen herumschleichen?«
    »Wir müssen weg von hier, weil wir hier nicht bleiben können. Sie kamen herein, als die Tür verriegelt war. Sie werden sich nicht aufhalten lassen, nur weil ein paar Leute zufälligerweise mitbekommen haben, wie sie abgezogen sind.« Er ergriff ihre Hand. »Sie können schon längst wieder auf dem Weg hierher sein. Wir wollen doch nicht hierbleiben, nur um zu überprüfen, ob das wirklich der Fall ist.«
    Sie ließ sich von ihm mitziehen. »Wohin wollen Sie?« Er gab keine Antwort.
    Pip löste sich von Flinx’ Schulter, um beide Enden des Gangs zu überprüfen, während sie innerhalb weniger Sekunden von einem Ende zum anderen flog und dann auf die Schulter ihres Herrn zurückkehrte. Nachtlichter brannten schwach in ihren Fassungen und überzogen alles mit einem olivgrünen Schimmer.
    Nur eine Tür stand offen und rahmte einen älteren Mann mit vorstehendem Bauch ein. Sein ganzer Kopf war bis zu den Ohren rasiert. Haare überwucherten sie mehrere Zentimeter lang und wuchsen ihm rund um den Kopf. Die Wirkung im gedämpften Licht war die von einer Fransenkappe, die ihm jemand heftig über die Augen gezogen hatte.
    »He, was geht hier vor? Was ist los?« Er beugte sich vor in den Gang, als sie sich näherten. »Die Party ist mir ein bißchen zu laut. Ich werde mir wohl ein anderes Hotel suchen.«
    »Wir auch«, pflichtete Flinx ihm bei, wobei seine Augen den Korridor absuchten.
    Pip spannte die Flügel auf und jagte voraus. Der große Mann, der aussah, als fürchtete er nichts auf dieser und auf allen anderen Welten, gewahrte den heranrasenden Minidrach und stieß einen erschreckten Fluch aus. Er zog sich in sein Zimmer zurück, und Flinx hörte, wie sich der Notriegel elektronisch schloß.
    »Jeder hier weiß, was ein Minidrach anstellen kann.« Flinx stürmte die Feuertreppe hinunter. »Und solange Pip vor uns herfliegt, wird kein anderer es erfahren.«
    Sie würde bald eine ausgewachsene Mahlzeit brauchen, sagte er sich. In der Luft zu stehen und umherzufliegen, verbrauchte enorme Mengen an Energie. Es schien geradezu unmöglich, daß sie so lange flugfähig waren, aber über die inneren organischen Abläufe der fliegenden Schlangen war nicht mehr bekannt als über ihre sonstigen Eigenarten.
    Sie schlichen sich wachsam nach unten, und Flinx war froh, daß das Hotel nur über drei Stockwerke verfügte. Niemand hielt sie im Treppenhaus auf, wo die Nachtbeleuchtung sogar noch trüber war als in den Korridoren.
    Zwei Türen befanden sich am Ende der Treppe, jeweils eine rechts und links vom unteren Treppenabsatz. Eine führte wohl ins Hotel zurück, zur Küche oder in den Bereich mit den Geschäften. Durch die andere gelangte man …
    In eine Servicegasse, die sich zwischen zwei Bürohäusern erstreckte und die sie betraten, nachdem Flinx den Feueralarm an der Tür außer Betrieb gesetzt hatte. Ein schmales stromführendes Gleis verlief in der Mitte der Gasse und bot den Robottransportern Energie und

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