Loose Laos
zu finden.
Zwei Naturschutzgebiete liegen innerhalb der Provinzgrenzen: das Phou Xang He NPA (1060 km 2 ), das von zwei dicht bewaldeten Höhenzügen geprägt wird und fünf Primatenspezies, Großkatzen, Elefanten und sieben bedrohten Vogelarten Lebensraum bietet. Und das Dong Phou Vieng NPA (2200 km 2 ), dessen Berglandschaft von einem Netz von Flüssen durchzogen wird und Kleideraffen, Gaur und drei Hornvogelarten beheimatet. In beiden NPA ist Trekking möglich (S. 411 ).
Die Bevölkerung der Provinz setzt sich zu zwei Dritteln aus Lao Loum, vor allem Lao und Phoutai, und zu einem Drittel aus Lao Theung zusammen, darunter Katang, Makong, Tri, Souay und Ta-Oy.
Zwei Grenzübergänge – im Westen mit Thailand, im Osten mit Vietnam – machen Savannakhet zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt, nicht nur für Touristen: Seit Ende der 90er-Jahre genießt der Ausbau des Trans-Asia Highways, der Thailand über die Straße 9 mit der vietnamesischen Küste verbindet, unter den Mekong-Anrainern höchste Priorität. Derzeit prüft die malaysische Giant Group zudem eine Bahnverbindung zwischen Savannakhet und der vietnamesischen Hafenstadt My Thuy, um die Rohstoffe der Provinz schnell ans Meer und von dort ins ressourcenhungrige China bringen zu können. Östlich von Savannakhet und bei Dan Savan sind Wirtschaftsonderzonen entstanden, die mit Zoll- und Steuerprivilegien ausländisches Kapital anlocken sollen.
Wie ihre nördliche Nachbarin war auch Savannakhet früher Teil des Sikhottabong-Reiches, bevor es 1449 von Fa Ngum erobert und wenig später ins Reich der eine Million Elefanten integriert wurde. Die Franzosen machten die Stadt Ende des 19. Jhs. zum Verwaltungszentrum für Südlaos , bis Vientiane 1900 diese Funktion übernahm. 1960 diente sie dem rechten General Phoumi Nosavan als Basis, um von hier aus, unterstützt durch die CIA und das thailändische Militär, gegen den Putschisten Kong Le zu ziehen. Im Zweiten Indochinakrieg befand sich im Osten der Provinz ein wichtiger Knotenpunkt des Ho-Chi-Minh-Pfades. Berühmtester Sohn der Provinz ist Kaysone Phomvihane. Im Dezember 2005, anlässlich des 30. Jahrestages der Volksrepublik, benannte die Partei den Bezirk Chanthabouri in Kaysone-Phomvihane-Distrikt um.
Touristen besuchen meist nur die Provinzhauptstadt und den 15 km entfernten That Ing Hang , einen der heiligsten Stupas des Landes. Nahe Xepon lässt sich ein Blick auf den Ho-Chi-Minh-Pfad werfen, allerdings lohnt sich die Anreise kaum ohne Guide. Die Wege und Pfade allein sind nicht sehr aussagekräftig.
Savannakhet
Die zweitgrößte Stadt des Landes (110 000 Einw.), gegenüber dem thailändischen Mukdahan, ist die wichtigste Kreuzung in Zentrallaos: Hier beginnt die Ost-West-Route zwischen Thailand und Vietnam. 27 km östlich verläuft die Straße 13. Und seit 2006 die zweite thai-laotische Freundschaftsbrücke über den Mekong eingeweiht wurde, ist ihre Funktion als regionaler Dreh- und Angelpunkt perfekt. Zumindest theoretisch. Praktisch ist davon nur wenig zu merken: Der große Besucherandrang, auf den vor allem die Tourismusbehörde gehofft hatte, ist ausgeblieben.Zwar hat Verkehr seit dem Brückenbau um ein Drittel zugenommen. Da er aber am Zentrum vorbeigeleitet wird, geht’s in der Stadt alles andere als hektisch zu.
Schachbrettartig um einen begrünten Platz angelegt, mit katholischer Kirche und pastellfarbenen Ladenhäusern, wirkt Savannakhet wie die Kulisse für einen Indochinafilm. Historiker haben jüngst analysiert, dass allen französischen Verwaltungszentren in Laos ein ähnliches Muster zugrunde liegt. Danach wurde das Flussufer von Regierungsgebäuden und Villen gesäumt, dazwischen nur die bescheideneren Ladenhäuser der Chinesen und Vietnamesen. Im äußeren Ring, von der Kolonialmacht weitgehend unbehelligt, wohnten die Laoten in hölzernen Pfahlbauten. In einem weiteren Viertel lebten die mittellosen vietnamesischen Kulis, meist in einfachen Bambushütten. Wer auf den Spuren der Franzosen durch Savannakhet flaniert, sollte einen Blick auf das Haus der Sala Savan aus dem Jahr 1926, das Mekong Hotel und die kleine Seitenstraße nördlich der Singthong Rd. werfen: Hier befand sich einst eine Unterhaltungsmeile mit Varieté und Bars.
Heute leben in der Stadt überwiegend Lao, Vietnamesen und Chinesen, allerdings längst nicht mehr in dem Verhältnis wie in den 30er-Jahren. Damals machten die Vietnamesen zwei Drittel der Bewohner aus. Wirtschaftlich dominiert der Handel (und Schmuggel)
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