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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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und sah aus wie eine gefährliche Perücke.
    »Was…«, begann Ridcully.
    »Bestimmt gibt sie wochenlang damit an«, sagte Nanny. »Mit Bienen hat es noch niemand geschafft. Weil ihr Selbst überall ist, weißt du. Das Ich beschränkt sich nicht auf ein Insekt, sondern verteilt sich auf den ganzen Schwarm.«
    »Was soll…«
    Oma Wetterwachs’ Finger zuckten.
    Die Augen gingen auf.
    Ganz langsam setzte sie sich auf, und offenbar fiel es ihr nicht leicht, den Blick auf Magrat und Nanny Ogg zu fixieren.
    »Ich möchte einen Blumenstrausss, einen Topf mit Honig und jemanden, den ich ssstechen kann.«
    »Wir haben die Zuckerdose mitgebracht, Esme«, sagte Nanny Ogg.
    Oma warf einen hungrigen Blick darauf und sah dann zu den Bienen, die von ihrem Kopf starteten – wie Jagdmaschinen von einem zum Untergang verurteilten Flugzeugträger.
    »Gib ein bißchen Wassser dassu und schütt den Zucker für sssie auf den Tisch.«
    Oma Wetterwachs lächelte triumphierend, als Nanny Ogg davoneilte.
    »Ich habe esss mit Bienen geschafft! Esss hiesss immer, niemand könnte esss mit Bienen schaffen, aber mir issst esss gelungen! Man hat dann ein Ssselbst, dasss in sssahllose verschiedene Richtungen fliegt! Man musss gut sssein, um esss mit Bienen zu schaffen!«
    Nanny Ogg leerte die Schüssel mit improvisiertem Sirup auf dem Tisch. Der Schwarm landete darauf.
    »Du lebst?« brachte Ridcully hervor.
    »Dasss issst der Vorteil einer Universitätsssbildung«, kommentierte Oma und massierte sich die tauben Arme. »Man braucht sssich nur aufzusetzen und fünf Minuten lang sssu reden, um sssolchen Leuten zu zeigen, dasss man noch lebt.«
    Nanny Ogg reicht ihr ein Glas Wasser. Es schwebte kurz in der Luft und fiel dann zu Boden – Oma hatte versucht, mit ihrem fünften Bein danach zu greifen.
    »Entschuldigung.«
    »Ich wußte, daß du nicht sicher warst!« freute sich Nanny.
    »Sssicher? Natürlich war ich sssicher! Hatte nie auch nur den geringsten Sssweifel.«
    Magrat erinnerte sich an das Testament.
    »Du hattest überhaupt keinen Zweifel?«
    Oma Wetterwachs war anständig genug, Blickkontakt zu vermeiden. Sie rieb sich die Hände.
    »Was ist passiert, während ich fort gewesen bin?«
    »Nun«, antwortete Nanny, »Magrat war mutig genug, um…«
    »Oh, ich weiß. Du hast inzwischen geheiratet, nicht wahr?«
    »Geheiratet?« entfuhr es den übrigen Anwesenden verblüfft.
    »O nein !« klagte Magrat. »Pater Perdore von den Neun-Tage-Rätslern sollte die Trauung vornehmen, aber ein Elf hat ihn außer Gefecht gesetzt. Außerdem steht das Schloß inzwischen leer, und…«
    »Keine faulen Ausreden«, warf Oma ein. »Zur Not kann sich auch ein Zauberer um das Trauungsritual kümmern, nicht wahr?«
    »Ich, ich, ich glaube schon«, sagte Ridcully, der allmählich den Überblick verlor.
    »Na bitte«, brummte Oma. »Ein Zauberer ist ein Priester ohne Gott und mit feuchtem Händedruck.«
    »Aber die meisten Gäste sind weggelaufen!« rief Magrat.
    »Wir besorgen dir andere«, versprach Oma.
    »Frau Scorbic kann das Hochzeitsmahl unmöglich rechtzeitig zubereiten!«
    »Du mußt es ihr befehlen !« schlug Oma Wetterwachs vor.
    »Die Brautjungfern sind nicht da!«
    »Es klappt auch ohne sie.«
    »Ich habe nichts anzuziehen!«
    »Ach? Und was hast du da an?«
    Magrat blickte auf das rostige Kettenhemd, einen schmutzverkrusteten Brustharnisch und die wenigen feuchten Reste weißer Seide, die wie ein zerfetzter Heroldsrock an ihr hingen.
    »Sieht doch ganz gut aus«, behauptete Oma. »Nanny kümmert sich um das Haar.«
    Aus einem Reflex heraus hob Magrat die Hände, nahm den Helm ab und klopfte sich auf den Kopf. Von Zweigen stammende Holzschnipsel und Heidekraut steckten im Haar und bildeten eine feste Masse, die jedem Kamm widerstand. Schon unter günstigen Umständen blieb Magrats Haar höchstens fünf Minuten lang in einer einigermaßen ordentlichen Form. Derzeit ähnelte es einem Vogelnest.
    »Ich glaube, ich lasse es so«, sagte die Fast-Königin.
    Oma nickte anerkennend.
    »Richtig so«, meinte sie. »Es kommt nicht darauf an, was du hast. Wichtig ist in erster Linie, wie du es bekommen hast. Nun, ich schätze, dann wäre wohl alles geregelt.«
    Nanny beugte sich vor und flüsterte etwas.
    »Was? Oh. Ja. Wo steckt der Bräutigam?«
    »Er leidet noch immer an Verwirrung«, sagte Magrat. »Weiß nicht genau, was geschehen ist.«
    »Das ist völlig normal nach dem letzten Junggesellenabend«, erwiderte Nanny.
     
    Gewisse Probleme mußten gelöst

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