Losing it - Alles nicht so einfach (German Edition)
oberzickig – wie heftig ist dein Kater?«
Ich zog meine Mundwinkel zu einem Lächeln nach oben. Das war alles, was ich in meinem Wirbel der Gefühle zustande brachte, aber immerhin war es ein Lächeln. »Kommt darauf an … jetzt im Moment? Eine solide sieben. Wenn Dom versucht, mit mir zu quatschen, dann brauchen wir eine größere Skala.«
Cade lachte, und irgendwie fragte ich mich, wie es letzte Nacht gelaufen wäre, wenn ich Cade mein Geheimnis anvertraut hätte, anstatt Kelsey. Ich bezweifelte, dass es genauso ausgegangen wäre.
»Ich muss mich beeilen. Politikwissenschaft.« Er schnitt eine Grimasse, und ich pflichtete ihm bei, erleichtert, dass ich das schon letztes Jahr abgehakt hatte. »Lass uns heute Abend etwas zusammen unternehmen, okay?«
»Klar.« Dieses Mal lächelte ich wirklich, denn Cade eignete sich hervorragend als Ablenkung, und das war definitiv das, was ich dann brauchen würde.
Er küsste mich flüchtig auf die Wange und machte sich dann auf den Weg.
Ich wandte mich Garrick zu, der mich offenbar beobachtet hatte, seine Augen waren finster und schmal. Dom war längst weg. Er musste die Tür auf der anderen Seite benutzt haben. Ein paar Sekunden lang standen wir verlegen da. Er hatte die Hände in die Taschen gesteckt, meine fummelten an der Tasche herum, die ich mir über die Schulter geworfen hatte.
Endlich räusperte er sich. »Was macht dein Bein?«
Ich schluckte und blickte auf meine Beine hinunter. Ich hatte heute einen Rock angezogen, damit die Stelle unbedeckt blieb. Ich drehte das Bein so, dass er den Verband sehen konnte. »Gut. Ich habe die Wunde heute Morgen frisch verbunden. Sie wirft Blasen, aber soweit ich das sagen kann oder na ja, laut Internet, ist das normal.«
Ich sah ihn wieder an, aber sein Blick war immer noch auf meine Beine geheftet.
Ich erstarrte. Gott, war die Situation peinlich.
Wieder räusperte er sich. »Du bist also … am College.«
»Und du … nicht.«
Er schwieg noch einen Augenblick, dann drehte er sich abrupt zur Seite, entfernte sich ein paar Schritte von mir und kam dann wieder zurück. Frustriert fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar, und ich konnte nur noch an meine Finger in seinen Haaren denken und wie unglaublich weich sie gewesen waren.
»Ich dachte …«, fing er an. »Na ja, ich habe überhaupt nicht viel gedacht. Aber du siehst nicht aus, als wärst du noch auf dem College. Ich habe gesagt, dass ich hier studiert habe und gerade wieder hierhergezogen bin, und du sagtest ›Ich auch‹, deshalb habe ich angenommen, dass du das Gleiche gemacht hast.«
Dauernd hatte ich dieses irritierende Bedürfnis zu blinzeln. Ich weinte nicht oder so, aber ich konnte einfach nicht damit aufhören. »Ich habe in Texas gewohnt, als ich noch ganz klein war. Ich habe damit gemeint, dass ich hierher zurückgekommen bin, um aufs College zu gehen.«
Er nickte einmal kurz, dann nickte er weiter. Er nickte also, und ich blinzelte, und keiner von uns sagte, was gesagt werden musste.
Und da ich Schweigen nicht ertragen kann, brach ich es zuerst. »Ich werde es niemandem erzählen.«
Seine Augenbrauen schossen nach oben, aber ich wusste nicht, ob er überrascht war, mich verurteilte, oder ob es einfach nur ein nervöses Zucken war. »Ich meine, nicht dass es etwas gibt … nicht dass wir … ich meine, wir haben eigentlich nicht … ähm, das Tier mit zwei Rücken gemacht und alles.«
Oh. Mein. Gott.
Ichfalltotumichfalltotumichfalltotum.
Das Tier mit zwei Rücken? Im Ernst jetzt?
Ich war zweiundzwanzig Jahre alt, und anstatt einfach das Wort »Sex« in den Mund zu nehmen, verwendete ich ein Shakespeare-Zitat! Ein echt
peinliches
Shakespeare-Zitat.
Und er lächelte! Und sein Lächeln stellte mit meinem Inneren lustige Sachen an, die mich an letzte Nacht denken ließen, was ich im Moment absolut nicht brauchen konnte. Keine Tiere. Keine Rücken. Nicht letzte Nacht.
Ich sah weg und versuchte, die Fassung zu wahren. Ich holte tief Luft und sagte so ruhig ich konnte: »Wir brauchen da keine große Sache draus zu machen.«
Er ließ sich einen Augenblick Zeit mit seiner Antwort, deshalb fragte ich mich, ob er darauf wartete, dass ich ihn ansah. Wenn ja, würde er noch eine Weile warten müssen.
»Du hast recht. Wir sind beide erwachsen. Wir können einfach vergessen, dass das passiert ist.«
Keine Chance, dass ich das je vergessen würde. Aber ich konnte so tun.
Ich konnte Theater spielen. »Richtig.« Ich nickte.
Ich wandte mich zum Gehen um, doch
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