Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Losing it - Alles nicht so einfach (German Edition)

Losing it - Alles nicht so einfach (German Edition)

Titel: Losing it - Alles nicht so einfach (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora Carmack
Vom Netzwerk:
vor dem Ausflippen war, lächelte ich auch. So ging es mir mit vielen Dingen in meinem Leben, nicht nur mit der Schauspielerei.
    Garrick erwiderte: »Gut. Das ist eine ehrliche Antwort, Cade. Und je ehrlicher man mit sich selbst sein kann, umso besser. Hoffnungen und Träume sind großartig, aber sie sind weitaus leichter zu zerschlagen als ein handfester Plan. Wir werden sehen, ob wir in diesem Unterricht vielleicht herausfinden können, was genau du möchtest.«
    Danach fühlte es sich für alle okay an zu sagen, was man tatsächlich dachte, und nicht nur das, was möglicherweise von einem erwartet wurde.
    Wir hatten so viel Zeit damit zugebracht, unsere Entscheidung, Theater zu studieren, zu verteidigen, dass es schwierig geworden war, irgendwelche Zweifel zu offenbaren. Man trifft so oft auf Leute, die nach dem Plan B fragen, falls irgendetwas nicht hinhauen sollte, dass man irgendwann anfängt, darüber nachzudenken, ob Plan B nicht vielleicht Plan A sein sollte.
    Manchmal wünschte ich, ich wäre ein bisschen mehr wie Kelsey. Sie hatte praktisch keine Angst. Aber manchmal glaube ich, dass es einfacher ist, keine Angst zu haben, wenn die eigene Familie reich ist.
    »Kelsey Summers. Ich nehme mir ein Jahr frei, um zu reisen und etwas anderes zu sehen, bevor ich mich entscheide, was ich tun will. Die Leute sagen immer, dass die interessantesten Schauspieler auch interessante Menschen sind, deshalb denke ich, das wäre gut investierte Zeit, um noch faszinierender zu werden, als ich es ohnehin schon bin.«
    »Diva«, murmelte ich vor mich hin.
    Ihre Augen wurden schmal, und sie zwickte mir rasch in den Arm. Ich schrie auf und wäre fast von meinem Sitz gefallen, während sich Garrick mir zuwandte und fragte: »Und Sie?«
    Ich rieb mir über den Arm und musste meinen Blick von ihm abwenden, bevor ich antworten konnte. »Bliss Edwards. Ich bin ein wenig zwischen Schauspielerin und Inspizientin hin- und hergerissen. Und da es keine Studiengänge gibt, in denen man beides studieren kann, werde ich mich wohl einfach, ähm, auf den Arbeitsmarkt stürzen oder was auch immer.«
    Ich sah ihn an, doch sein Blick war schon zu Dom weitergewandert, der eine Reihe hinter mir saß.
    Ich schloss die Augen und holte tief Luft. Kelseys Hand fand meine und drückte sie.
    Es dauerte weitere zwanzig Minuten, bis die Vorstellungsrunde beendet war, denn, na ja, wir sind eben Theatermenschen. Wir hören uns selbst gern reden.
    Am Ende blieben nur noch fünf Minuten, und Garrick verkündete: »Großartig. Wie es sich anhört, haben sich schon alle Gedanken über den nächsten Schritt gemacht. Ich will, dass ihr am Mittwoch alle einen Lebenslauf und ein Foto von euch mitbringt und bereit zum Vorsprechen seid.«
    »Wofür?«, fragte Dom. »Das ist die erste Unterrichtswoche. In den nächsten paar Wochen wird es keine Vorsprechen geben.« Mehr als alle anderen hörte Dom sich gern selbst sprechen.
    »Das macht nichts«, erwiderte Garrick. »Im echten Leben kann es vorkommen, dass ihr zehnmal pro Tag vorsprechen müsst. Manchmal habt ihr wochenlang Zeit, euch darauf vorzubereiten, manchmal nur eine Stunde. Schauspielern ist erst euer Beruf, wenn ihr die Rolle bekommen habt. Davor ist Vorsprechen euer Beruf, deshalb macht ihr das besser gut. Genug jetzt. Wir sehen uns am Mittwoch.«
    Als er das sagte, war sein Grinsen nicht ganz so ehrfurchtgebietend wie letzte Nacht, aber immer noch so beeindruckend, dass ich auf dem Weg durch die Sitzreihen nach unten strauchelte.
    Ich war schon bei den Vorhängen angelangt, noch knapp drei Meter von der Tür entfernt, als ich hörte, wie er sagte: »Miss Edwards, kann ich Sie einen Augenblick sprechen?«
    Kelseys Gesicht schwankte irgendwo zwischen Mitleid und Schadenfreude. Zum ersten Mal seit zwölf Stunden war mir danach, jemanden anderen zu schlagen als mich selbst.
    »Mittagessen um zwölf?«, fragte sie. Ich nickte, obwohl ich nicht sicher war, ob ich bis zwölf überleben würde. Himmel, ich war nicht mal sicher, ob ich meine nächsten Unterrichtsstunden bewältigen konnte.
    Als ich auf ihn zuging, ließ ich mir Zeit, weil ich darauf wartete, dass der Rest der Klasse hinausging. Gerade bombardierte Dom Garrick mit Fragen, deshalb nahm ich mir einen Augenblick Zeit, um mich mit Cade abzulenken. Während Kelsey diejenige war, die mich in Bars schleifte und dummes Benehmen ermutigte, war Cade der Freund, der immer genau das Richtige sagte.
    Cades erste Worte waren: »Auf einer Skala von eins bis

Weitere Kostenlose Bücher