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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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konnte. Eisige Kälte durchfuhr meinen Körper. Ich würde jeden Moment sterben.
    Verzweifelt schlug ich nach seinem Gesicht und kratzte ihn. Er mochte mich vielleicht umbringen, aber ich würde alles in meiner Macht Stehende tun, damit man ihn als Mörder entlarvte. Die Kratzer würde er nur schwer erklären können. Vielleicht fand man sogar seine DNA unter meinen Fingernägeln. Ich würde das zwar nicht mehr mitbekommen, aber Dick würde für seine Taten büßen. Ich bemerkte, wie mir das Handy aus der Tasche fiel und die Klippe hinabstürzte. Die Fotos waren ein für alle Mal verloren. Ich sah ihm fest in die Augen und spuckte ihm ins Gesicht.
    Â»Lass sie los!«
    Dick und ich drehten uns gleichzeitig um. Es war Nate. Angewidert und voller Zorn starrte er seinen Vater an.
    Â»Geh zurück ins Haus! Du hältst dich da raus.«
    Â»Ich halt mich bestimmt nicht raus. Ich liebe sie.«
    Â»Das hier ist wichtiger als irgendeine Schwärmerei. Sie macht uns alles kaputt. Denk an unsere Familie!«
    Â»Lass sie los!«
    Â»Geh rein! Ich kümmere mich um sie. Immer bleibt es an mir hängen, dass ich für unsere Familie sorge.«
    Â»Und ich hab für meine Familie zu sorgen. Du lässt sie jetzt auf der Stelle los und gehst von ihr weg.« Die Stimme meiner Mom klang eisig, sie hielt die Axt in der Hand, die Dick hatte fallen lassen. Ihre Arme zitterten kein bisschen und ihre Stimme klang entschlossen. »Lass meine Tochter los, sonst werde ich dich dazu zwingen!«
    Da ließ Dick meinen Arm los und ich trat rasch vom Abgrund zurück. Nate umklammerte mich ganz fest. Wir standen neben meiner Mom.
    Â»Ich habe alles für diese Familie getan«, spie Dick aus.
    Plötzlich durchschnitt das Heulen von Polizeisirenen die nächtliche Stille. Sie rasten soeben die Einfahrt hoch.
    Â»Du hast nur Scheiße gebaut«, sagte ich.
    Â»Hör mir doch zu«, rief er und sah meine Mom an. »Sie ist krank. Ich hab sie hier draußen gefunden, wie sie alle möglichen verrückten Dinge von sich gab. Sie wollte sich von der Klippe stürzen. Wir als Familie müssen doch zusammenhalten. Wir müssen dafür sorgen, dass man ihr hilft.«
    Â»Deine Geschichte kannst du gern der Polizei erzählen«, erwiderte Mom. »Die sind vielleicht an dem interessiert, was du zu sagen hast. Ich hab jedenfalls genug von deinem Gerede.«
    Da sah ich, wie die Strahlen von Taschenlampen um die Gebäudeecke kamen. Mom ließ die Axt fallen. Nate zog mich fester an sich. Dick fing an zu weinen, doch auch ich hatte genau wie Mom genug von ihm.

41
    N ate ging ins Bad, um ein altes Handtuch zu holen, mit dem er mir die Haarfarbe aus dem Gesicht wischte. Ich stand neben meinem Bett und war total erschöpft. Das Kleid hatte ich abgestreift und war in einen Jogginganzug geschlüpft. Jetzt hielt ich es vor mir hoch und betrachtete es. Der Ärmel war zerrissen, und ein paar von den Perlen waren abgefallen. Vorne prangten ein paar Flecken, die von der Haarfarbe stammten. Es war restlos ruiniert.
    Â»Ich kann ja versuchen, es reinigen zu lassen«, murmelte ich, als er zurück ins Zimmer kam.
    Nate ließ sich auf mein Bett plumpsen und zog mich zu sich runter, sodass ich zwischen seinen Knien saß. Er rieb mir mit dem Handtuch übers Gesicht. »Dieses blöde Kleid ist mir doch egal.«
    Â»Was, glaubst du, wird jetzt geschehen?« Nachdem die Polizei eingetroffen war, waren wir allesamt zurück ins Haus gegangen. Sie hatten uns getrennt voneinander befragt. Dann hatte ich eine Polizeibeamtin nach draußen zum Brunnen geführt. Ihre Augen waren ganz groß geworden, als sie mit der Taschenlampe hineingeleuchtet und die Knochen entdeckt hatte. Daraufhin hatte sie etwas in ihr Walkie-Talkie gemurmelt, das sie an der Schulter trug. Sie schickte jemanden über den Pfad runter an den Strand, um zu sehen, ob mein Handy noch auffindbar war. Als wir wieder nach drinnen kamen, hatte man Dick bereits Handschellen angelegt.
    Zuerst konnte ich mir nicht erklären, wie die Polizei so rasch hatte kommen können. Doch als Nate mich im Haus nirgends finden konnte, hatte er beschlossen, sich nach draußen zu schleichen und nach mir zu suchen. Mom wiederum hatte Nate dabei erwischt, wie er sich durch das Fenster der Bibliothek rausstehlen wollte, und dann hatten sie gestritten. Anita hatte sie eine Stunde zuvor angerufen und ihr erklärt, dass sie

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