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Lost Vampire - Das Ende der Welt

Lost Vampire - Das Ende der Welt

Titel: Lost Vampire - Das Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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seufzte.
    „ Ich bin bereit, es darauf ankommen zu lassen.“ Jetzt grinste sie verführerisch und rutschte noch ein Stück näher an ihn heran.
    „ Wovon versuchst du mich gerade zu überzeugen?“
    „ Dass ich kein blauäugiges und zerbrechliches Geschöpf bin, sondern eines, das einen verlorenen Vampir wie dich weder als Monster noch als romantisches, verklärtes Wesen sieht“, erklärte sie mit fester Stimme, „und das durchaus weiß, mit wem es seine Zeit verbringen möchte und mit wem nicht.“
    Ever drehte sich ihm zu, doch sie ließ ihm den Raum für den nächsten Schritt. George fühlte sich ruhig und mit einem Mal kehrten sich alle Befürchtungen, in die er sich verstrickte, für einen kurzen Augenblick in ein warmes Gefühl. Er lehnte sich hinüber, legte einen Arm um sie und zog sie eng an sich. Er spürte wie ihre schmalen Hände seinen Rücken entlangfuhren und sich schließlich sehr vertraut um ihn schlangen. Sie zitterte ein wenig von der kalten Nachtluft, doch die beiden verharrten für eine Weile in ihrer innigen Umarmung.
    Später, als sie auf dem Rückweg nach Torch Creek waren, fragte er, wann sie sich wiedersehen würden. Sie überlegte kurz und antwortete dann sanft: „Triff' mich morgen bei Dämmerung.“

Kapitel 5
    30. März. Toms Bar & Grill. Später Abend.
     

    Ever klang ein wenig angespannt, als George an diesem Abend ans Telefon ging. Zwar hatte sie ihn fast jeden Abend getroffen, sodass die beiden sich durchaus besser kennengelernt hatten. Dennoch konnte die Gestaltwandlerin nicht abschätzen, wie der Vampir auf ihr Anliegen reagieren würde.
    „ Ich hab' mich dazu breitschlagen lassen, dich den anderen vorzustellen“, erklärte sie ihm zögerlich. „Ich hoffe, das ist in Ordnung für dich?“
    „ Natürlich. Was ist schon das Schlimmste, das passieren kann?“, antwortete er scherzhaft.
    Ever lachte erleichtert und gab ihm die Adresse zum „einzigen Laden, der noch offen hat, nachdem sie hier die Bürgersteige hochklappen“. Evers Worte, nicht seine.
    Eine halbe Stunde später versuchte George sich noch immer vergeblich daran zu erinnern, wann er zum letzten Mal einfach nur Zeit mit einer Gruppe Menschen verbracht hatte. Er sah an sich selbst herab, betrachtete kritisch seine dunkelblaue Jeans und das schwarze Hemd. Normalerweise machte er sich keine allzu großen Gedanken über sein Aussehen, was zum größten Teil daran lag, dass er schlicht und einfach attraktiv war, ganz gleich, was er trug. Doch seit er Ever begegnet war, schien es ihm wichtig, ihr zu gefallen. Nicht nur äußerlich – und der Vampir fragte sich, was da gerade mit ihm passierte. Ein letzter Blick in den Spiegel bestätigte zumindest, dass die Optik heute Abend stimmte.
     

    Der leuchtende Neonschriftzug „Toms Bar & Grill“, der zum Anlocken der Besucher schon von Weitem zu sehen war, erwies sich als überflüssig für George. Der Vampir witterte selbst aus der Entfernung die Ansammlung von Menschen im Inneren. Auf den ersten Blick wirkte es von außen eher wie ein zu groß geratenes Diner mit gewellter Aluminiumverkleidung.
    Beim Öffnen der Tür spürte er sofort sämtliche Augen im Raum auf sich gerichtet. Es stimmte, dass sich in einem kleinen Städtchen wie Torch Creek Neuigkeiten schnell herumsprachen. Aus den Gesprächsfetzen, die an seine Ohren drangen, entnahm er nicht nur seinen Namen und Bemerkungen über das verfluchte Haus, in welches er gezogen war. Die meisten Gäste waren noch jung, Mittzwanziger bestenfalls, und weitestgehend mit sich selbst beschäftigt. Doch gerade von Seiten der älteren Besucher hörte er einige interessante Spekulationen über seine Herkunft und seine Tätigkeit, die er amüsiert zur Kenntnis nahm. Dann konzentrierte er sich wieder auf die Location. Im Inneren war Toms Bar & Grill gesäumt mit kleinen, einigermaßen modernen Sitznischen, die je aus zwei gepolsterten Bänken und einem Tisch bestanden. Überall an den Wänden erzählten gerahmte und angepinnte Fotos die Geschichten der Gäste und die Highlights der Partys, die es hier ab und an zu geben schien. Die Bar hingegen wirkte klobig, wie aus rohem, dunklem Holz zusammengesetzt und schwamm wie ein riesiges Floß inmitten des Raums. Im hinteren Teil standen zwei Billardtische und ein zerlöchertes Dartboard hing an einer Seitenwand.
    Aus einer Sitznische in der Ecke winkte Ever in seine Richtung, bei ihr saßen drei ihrer Freunde.
    „ Hey“, Ever stand lächelnd auf, als er den Tisch erreichte und

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