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Lotte, Motte und ich

Lotte, Motte und ich

Titel: Lotte, Motte und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meike Haas
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und sagte: »Halb elf, die Petzel-Petze ist weg, ihr könnt in den Hof!«
    Lotte sprang sofort auf und rannte zur Tür. Ich verstand erst gar nicht, was los war. Aber Karin lächelte mich an und erklärte es mir: »Unsere Nachbarin Frau Petzel geht immer um halb elf zum Arbeiten, von da an könnt ihr im Hof so laut sein, wie ihr wollt!«
    Ich freute mich und rannte Lotte hinterher.
    Wir spielten wieder Hindernislauf, aber diesmal machte es nicht so viel Spaß. Vor allem als Fabians Freund Ben in den Hof kam und Fabian abholen wollte. Nach dem Klingeln wartete er nämlich auf der Spielplatzbank und machte sich lustig über uns.
    »Das soll ein Hindernislauf sein?«, fragte er mit einer fiesen Stimme. »Sieht eher aus wie Kindergarten-Turnen!«
    Als ob Kindergartenkinder Radschlagen könnten! Lotte zeigte ihm den Vogel.
    »Was soll dieses seltsame Zeichen bedeuten?«, fragte Ben jetzt, »dass es bei dir piept oder was?«
    »Nein, bei dir!«, schrie Lotte.
    »Warum zeigst du dann auf deine eigene Stirn?«, feixte er.
    Jetzt kam Fabian aus der Haustür.
    »Hallo, Ben!«
    »Hallo, Fabian! Guck mal, da trainiert die Kindergarten-Turngruppe!«, sagte er und deutete auf uns.
    Fabian lachte. »Bist du dir sicher? Ich glaube, das ist Baby-Gymnastik.« Jetzt kicherten sie beide. Ehrlich. Sie waren elf Jahre und fanden so was Doofes witzig!
    »Nur gut, dass wir jetzt auf einen echten Fußballplatz gehen und nicht auf so einen Baby-Spielplatz«, sagte Ben. Fabian klemmte seinen Fußball auf den Gepäckträger und dann verschwanden die beiden durchs Tor.
    Als sie weg waren, hatten Lotte und ich keine Lust mehr, Hindernislauf zu spielen. Es kam uns jetzt selbst vor wie ein Baby-Spiel. Da fragte ich sie noch einmal: »Kann ich vielleicht doch einen Zauberspruch machen?«
    Lotte sagte nichts.
    »Es kann ja dein Zauberspruch sein und du lässt mich kurbeln!«
    Lotte biss auf ihrer Lippe herum.
    »Wenn es ein Zauberspruch für dich ist, kann Motte doch nicht böse sein!«
    »Wenn du meinst«, sagte Lotte jetzt.
    Und ich meinte es! Wir rannten also hoch, klingelten, stürmten in die Wohnung, Lotte riss die Tür zu ihrem Zimmer auf – und blieb dann starr im Türrahmen stehen. Ihr Mund war so weit geöffnet wie bei einem toten Fisch und ihr Gesicht bewegte sich überhaupt nicht mehr. Ganz starr guckte sie in ihr Zimmer.
    »Was ist denn?«, fragte ich.
    »Sie ist weg! Die Zauberspruchmaschine ist weg!«

4
Ein Detektiv muss her
    Ich drängelte mich neben Lotte und schaute auch durch die Türöffnung. Auf dem Boden lagen das Labyrinth-Spiel, ein paar zerfledderte Comichefte, ein Sparschwein, ein Jojo und ziemlich viele Perlen – aber sonst nichts.
    »Bestimmt hat sie jemand geklaut!«, rief Lotte wütend.
    Das fand ich komisch: Wie sollte denn ein Dieb in Lottes Zimmer gekommen sein?
    »Ich weiß auch wer: Fabian!«
    »Aber warum ...«
    »Ja, ganz bestimmt hat Fabian sie geklaut. Weil er nämlich immer einen Zauberspruch will, um beim Fußball zu gewinnen. Und als er heute gegangen ist, hat er nicht mal danach gefragt. Da ist die Sache ja wohl klar! Bestimmt hat er sich schon vorher einen aus der Maschine ausspucken lassen!« Ihr Gesicht sah wieder aus wie heute Morgen, als sie den Ball in den Bauch bekommen hatte,ganz wütend und faltig. »Er ist so gemein! Aber ich hole sie mir zurück!«
    Dann stapfte sie aus dem Zimmer und ließ mich einfach stehen. Ich guckte ihr hinterher. Sie marschierte geradewegs in das Zimmer, an dessen Tür eine große Bayern-München-Fahne hing.
    Erst passierte gar nichts. Aber dann kam Karin aus der Küche. Sie sah mich im Türspalt und fragte, was los sei.
    »Nichts«, sagte ich.
    Dann ging sie weiter und sah Lotte in Fabians Zimmer.
    »Lotte, was machst du denn da?«
    »Er hat Mottes Zauberspruchmaschine geklaut!«, schrie Lotte. »Ich hole sie nur zurück.«
    »Lotte, du weißt ganz genau, dass Fabian es nicht leiden kann, wenn du in seinen Sachen herumwühlst. Komm da ganz schnell wieder raus!«
    Ich fand das nicht gerecht. Lotte wollte Fabian doch nichts wegnehmen, sondern nur ihre, das heißt Mottes, eigene Sache zurückholen.
    Drum schimpfte Lotte jetzt auch: »Aber er hat die Maschine weggenommen!«
    »Was für eine Maschine überhaupt? Was reimst du dir da wieder zusammen?«
    »Aber sie fehlt!«

    »Na, da würde ich darauf tippen, dass sie irgendwo in der Unordnung deines Zimmer untergegangen ist. Räum erst mal auf, bevor du andere verdächtigst! Da liegen Sachen auf deinem Boden, das glaubt man

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