Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
- tauchten zwei von Yayas besten Freundinnen mit ihren alleinstehenden Söhnen zum Abendessen auf. Olivia war höflich, aber insgeheim enttäuscht, weil keiner von beiden rote Haare hatte. Glücklicherweise sprachen sie genauso wenig Englisch wie Olivia Griechisch, was eine Unterhaltung enorm erschwerte. Ihre Gedanken wanderten immer wieder zurück zu dem Mann, den sie am Strand gesehen hatte. Wer war er? Würde er heute Nacht wieder dort sein?
Gegen neun Uhr abends wurde Olivia von Schlafmangel und Jetlag überwältigt und stolperte ins Bett. Sie würde nur ein kurzes Nickerchen halten, schwor sie sich. Um ein Uhr wollte sie wieder auf dem Innenhof sein und auf den geheimnisvollen Jogger warten.
Sie blinzelte schläfrig, als Sonnenlicht durch ihr Fenster strömte. »Oh nein!«
Mit einem Blick auf die Uhr setzte sie sich auf. Halb neun Uhr morgens? Verdammt. Sie schlüpfte in ihre roten Hausstiefel und schlurfte in die Küche.
»Da bist du ja, Schlafmütze.« Ihre Großmutter rührte etwas auf dem Herd. »Ich bin schon beim Bäcker gewesen. Auf dem Tisch ist frisches Brot, neben dem Honigtopf. Ich bringe dir eine Tasse Tee.«
»Danke.« Olivia setzte sich und schnitt sich eine dicke Scheibe Brot ab. Als sie nach dem Honigtopf griff, bemerkte sie die schmale Vase mit einer einzelnen Rosenblüte, die mitten auf dem Tisch stand. »Ich wusste nicht, dass du auch Rosen im Garten hast.«
»Habe ich nicht. Die kann man nicht essen.« Eleni stellte eine Tasse Tee auf den Tisch und sah sie mit einem Funkeln in den Augen an. »Ich glaube, du hast einen heimlichen Verehrer.«
Olivia blinzelte. »Ich?«
»Was glaubst du, wer es ist? Giorgios oder Dimitrios?« Eleni meinte die Männer, die am vorherigen Tag bei ihnen gewesen waren.
»Ich weiß es nicht.« Olivias Gedanken waren sofort bei dem geheimnisvollen Fremden mit den roten Haaren und den eindringlichen Augen. Konnte er es gewesen sein? Sie streckte die Hand aus, um die zarten roten Blütenblätter zu berühren. »Konntest du nicht sehen, wer sie gebracht hat?«
»Nein.« Eleni stemmte ihre Hände in ihre Hüften und sah die Blume mit gerunzelter Stirn an. »Es war auch keine Nachricht dabei. Als ich heute früh den Hof gefegt habe, habe ich sie auf dem halbem Weg die Treppe zum Strand hinunter gefunden. Sie lag einfach nur da, mit einem Stein beschwert.«
Olivias Herz begann zu rasen. »Wer auch immer sie dorthin gelegt hat, muss also vom Strand gekommen sein.« Die Rose musste von ihm sein.
»Natürlich! Sie muss von Spiro sein. Er lebt unten am Strand.« Eleni verschränkte grinsend ihre Hände ineinander. »Mein schöner Spiro und Olivia, zusammen, hier auf Patmos. Oh, was werdet ihr für wunderhübsche Kinder bekommen.«
»Einen Augenblick mal. Ich bin mir nicht so sicher, dass sie von Spiro ist. Und ich will nicht, dass du dir Hoffnungen machst, ich würde hierher ziehen. Ich habe mich auf Kriminelle spezialisiert, und ich bezweifle sehr, dass es auf Patmos genug davon gibt, um davon leben zu können.«
Olivias Großmutter hatte für alles eine Lösung. »Wir haben sehr wohl Kriminelle hier. Letztes Jahr war in Hora ein Junge, dem das Fahrrad gestohlen wurde. Auch noch direkt vor dem Kloster. Es war schockierend.«
Während Olivia sich Honig auf ihr Brot träufelte, schüttelte sie den Kopf. »Nicht schlimm genug.«
»Hmpf. Wozu brauchst du Kriminelle? Kannst du nicht den ganz normalen Verrückten helfen? Davon gibt es auf Patmos jede Menge. In Kambos lebt zum Beispiel ein Ziegenhirte, der mit seinen Ziegen spricht.«
Olivia nippte an ihrem Tee. »Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen mit ihren Tieren reden.«
»Ah, aber in seinem Fall antworten die Ziegen auch. Und die reinschwarze Ziege spricht nur Türkisch.«
»Ist er der schlimmste Fall, den ihr zu bieten habt?«
Nachdenklich legte Eleni ihren Kopf schräg. »Na ja, da ist der alte Witwer in Skala, den man dabei erwischt hat, wie er Maria Stephanopoulos durch ihr Fenster begafft hat. Sein Sohn nimmt ihn seither einmal die Woche mit an den Nacktbadestrand in Plaki, und es geht ihm schon viel besser.«
»Ich fürchte, dieser Zeitvertreib ist bei euch ansteckend. Ich habe gehört, in Grikos gibt es eine Witwe, die ihr Teleskop benutzt, um den Ziegenhirten, der in der Nähe wohnt, zu begaffen.«
»Ich bin keine Spannerin! Ich bewundere Spiro einfach nur. Er ist ein Kunstwerk. Es ist, als würde ich ins Museum gehen. Und ich will ihn nicht nackt sehen. Das wäre nicht richtig, jedenfalls
Weitere Kostenlose Bücher