Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
Waffe.«
»Und er ist allein.« Emma kam aus dem Tunnel und sprintete die Treppe hinauf, bis sie neben Phineas zum Stehen kam. »Der Tunnel ist sauber.«
Auch Angus trat aus dem Tunnel heraus und steckte dann sein Claymore in die Hülle auf seinem Rücken. Er tastete den Russen von hinten ab und trat danach vor ihn, um das Gleiche noch einmal zu tun. Dann riss er dem Russen die Kapuze vom Kopf und trat einen Schritt zurück, um ihn finster anzustarren. »Stanislav Serpukhov. Was hast du vor?«
Robby erstarrte beim Anblick der kurzen weißblonden Haare des Mannes. Er hatte ihn schon einmal gesehen. Seine frisch verheilten Finger zuckten am Griff seines Schwertes. »Du warst dabei. In der Höhle.«
Stanislav wirbelte zu ihm herum und riss seine Augen weit auf. »Du?« Er stolperte rückwärts auf die erste Treppenstufe. »Du lebst?«
In Robbys Gedanken flackerten die Erinnerungen auf. Bilder seiner Folterknechte mit ihren höhnisch verzerrten Gesichtern. Der Gestank seines eigenen verbrannten Fleisches. Das Knacken gebrochener Knochen. »Du verdammter Bastard. Du warst dabei.« Mit beiden Händen packte er das Schwert, um es nach oben zu reißen.
»Robby, hör auf!«, befahl Angus.
»Er war dabei!« Robby sprang auf den Russen zu, der die Treppe bis an den Absatz hinaufstolperte.
»Ich habe gesagt, hör auf!« Angus legte eine Hand gegen Robbys Brust und seine andere um Robbys Arm und zwang ihn, das Schwert zu senken.
Robby starrte seinen Ururgroßvater, der nur wenige Jahre älter aussah als er selbst, wütend an. »Ich will Rache. Du kannst mich nicht aufhalten.«
Beschwörend starrte Angus zurück. »Ich erwarte, dass du meinen Befehlen folgst.«
Ohne darauf einzugehen, riss Robby sich von Angus los und hielt wieder auf den Russen zu. »Ich weiß jetzt, wer du bist und wo ich dich finden kann.«
»Ich will keinen Ärger.« Stanislav rückte dichter zu Phineas.
Der junge schwarze Vampir sah ihn fassungslos an. »Was zum Teufel machst du da, Alter? Glaubst du, ich beschütze dich? Du hast versucht, mich umzubringen.«
»Das wollte ich nicht«, murmelte Stan. »Jedrek hat gesagt, ich muss dich umbringen... sonst bringt er mich um. Aber er ist jetzt tot. Alle, die den Befehl gehört haben, sind tot. Deswegen muss ich dich jetzt nicht mehr umbringen, glaube ich jedenfalls.«
»Das ist wirklich nett von dir.« Phineas schüttelte fassungslos den Kopf.
»Mir hat nicht gefallen, was Casimir dir angetan hat...«
»Aber du hast trotzdem einfach nur zugesehen«, knurrte Robby. »Du hast mich mit Silberketten an den Stuhl gefesselt. Hat dir der Gestank meines verbrannten Fleisches gefallen?«
»Njet. Aber eines sage ich dir: Wenn sie mich dabei erwischen, wie ich hier mit dem Feind rede, werden sie mir Dinge antun, gegen die deine Folter aussieht wie... wie ein Spaziergang im Park. Statt dreißig Silberstücken werden sie mir dreißig Stücke Fleisch abnehmen, und das erste davon ist meine Zunge.«
»Dann lass mich dich sofort umbringen und dir das Leid ersparen!« Robby sprang auf die Treppe zu, und prallte im selben Moment gegen den ausgestreckten Arm von Angus.
»Genug, Jungchen«, zischte Angus leise. Er drehte sich zu dem Russen um. »Hast du vor, deinen Meister zu hintergehen?«
»Wenn du damit Casimir meinst, dem bin ich erst begegnet, als er nach Amerika gekommen ist und behauptet hat, von da an unser Anführer zu sein. Ich bin kein Mörder. Das war ich noch nie. Ich war... Bauer. Ich habe bei den russischen Vampiren gelebt, weil ich Russe bin, und sie haben mir beigebracht, wie man hier lebt.«
»Und du hast gelernt, wie man Sterbliche umbringt«, knurrte Robby.
»Ich habe noch nie jemanden umgebracht.« Stan versuchte seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Ich ernähre mich von Sterblichen, das stimmt. Aber ich habe noch nie einen umgebracht.«
»Erwartet der, dass wir ihm glauben?« Zoltan schnaufte verächtlich.
»Du hast gut reden. Du hast in der Schlacht bei DVN meinen besten Freund umgebracht. In South Dakota habe ich einen weiteren Freund verloren. Ihr Vampire tut so, als wäret ihr... moralisch überlegen, aber im Krieg seid ihr es, die die meisten Opfer fordern.«
Phineas legte den Kopf zur Seite und verzog sein Gesicht. »Das ist kein schlechter Einwand. Wir haben denen den Hintern versohlt.«
Stans Worte beeindruckten Angus nicht im Geringsten. »Sie sind verdammt noch mal böse. Sie haben es verdient, zu sterben.«
»Kann ich ihn dann jetzt endlich umbringen?«, murmelte
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