Love at Stake 08 - Der Vampir auf dem heißen Blechdach-iO-ok
auf seinen Hintern, als sie bemerkte, dass er stehen geblieben war. War er außer Puste? Er war ihr nicht erschöpft vorgekommen. Jetzt drehte er sich langsam herum und gestattete ihr einen langen Blick zwischen seine Beine. Olivia schluckte.
Sie richtete die Linse wieder nach oben. Oje. Sein Oberkörper war jetzt in ihre Richtung gewendet. Er konnte doch nicht... Sie hob die Linse noch ein Stück mehr und zuckte erschreckt zurück.
Er sah sie direkt an!
Sie ließ das Teleskop los und zog ihre Decke fester um sich. Wie konnte er sie gesehen haben? Der Hof war dunkel, und die Mauer reichte ihr bis an die Hüfte. Aber andererseits, die Mauern waren weiß gekalkt, sie selbst war in eine weiße Decke eingehüllt, und der Mond und die Sterne schienen hell. Vielleicht konnte er wirklich so weit sehen. Aber er hatte sie doch nicht hören können? Sie hatte kaum mehr als geflüstert.
Er näherte sich und sah sie dabei eindringlich an. Oh Gott, er hatte sie dabei erwischt, wie sie ihn mit einem Teleskop begaffte! Sie presste eine Hand auf ihren Mund, um nicht laut zu stöhnen. Anscheinend wurde noch das leiseste Geräusch den ganzen Strand hinabgetragen.
Als er noch näher kam, brachte das Mondlicht sein Haar zum Glänzen. Rot? Auf der Feier war sie keinen rothaarigen Männern begegnet. Wer war dieser Mann?
»Olivia«, rief Eleni durch die offene Tür nach ihr. »Dein Tee ist aufgebrüht.«
Eilig lief sie in die Küche und wartete ungeduldig auf ihren Becher Tee. »Am Strand ist ein Mann.«
»Bist du sicher? Es ist fast zwei Uhr morgens.«
»Komm raus und sieh ihn dir an. Vielleicht kennst du ihn.« Olivia ging zurück auf den Hof und spähte über die Mauer.
Er war verschwunden.
»Er... er war da.« Olivia deutet nach Süden, auf Petra. Nirgendwo war eine Spur von ihm zu entdecken.
Eleni sah sie mitleidig an. »Du bist erschöpft und siehst Gespenster. Trink deinen Tee, Kind, und geh schlafen.«
»Er war echt«, flüsterte sie. Und der schönste Mann, den sie je gesehen hatte. Bitte, Gott, lass ihn echt gewesen sein.
Zum Teufel, wehe, wenn er das alles nur geträumt hatte. Robby sprintete die Steintreppen zu Romans Villa hinauf. Er würde nur ungern feststellen, dass er nach drei Monaten erzwungener Langeweile so weit war, Dinge zu sehen, die es nicht gab. Hinreißende Dinge wie einen weiß gekleideten Engel, der aus seinem Elfenbeinturm zu ihm hinabblickte.
Er ging um das Schwimmbecken und den Whirlpool herum auf das weiß gekalkte Haus zu. Es war ein altes Haus, aber mit allen modernen Annehmlichkeiten ausgestattet. Carlos saß im Wohnzimmer, hatte sich auf einem Sofa ausgestreckt, sah sich einen Film auf DVD an und knabberte dabei Popcorn.
Robby winkte ihm auf dem Weg in die Küche zu. Er nahm eine Flasche synthetisches Blut aus dem Kühlschrank und verfluchte seinen Ururgroßvater schweigend.
Angus war anscheinend von Anfang an klar gewesen, dass Robby versuchen würde, aus seinem erzwungenen Urlaub zu fliehen, denn wie durch einen seltsamen Zufall war dieses Haus auf einmal der bevorzugte Urlaubsort all ihrer Bekannten geworden.
In der letzten Augustwoche und der ersten Septemberhälfte hatten ihn Roman Draganesti und seine Familie gemeinsam mit ihren Leibwächtern Connor und Howard besucht. Da Connor und Howard beide für MacKay Security & Investigation arbeiteten, erstatteten sie Angus direkt Bericht. Und Robby hatte keine Gelegenheit gehabt, zu entkommen.
In der zweiten Septemberhälfte waren Jean-Luc Echarpe und seine Familie gekommen, ebenfalls mit ihren Leibwächtern, die ebenfalls für Angus arbeiteten. Dann hatten Jack und Lara ihn einige Wochen lang besucht. Dann Ian und Toni, und jetzt Carlos. Und natürlich arbeiteten sie alle für MacKay S&I.
Gefängniswärter. Dieser verfluchte Angus benutzte seine Angestellten als Wärter, um ihn auf dieser Gefängnisinsel festzuhalten. Er stellte die Flasche in die Mikrowelle und drückte auf einen Knopf.
»Was ist los?« Carlos kam mit einer leeren Popcornschüssel in die Küche geschlendert.
»Nichts.« Robby lehnte sich gegen die Anrichte und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Irgendetwas ist mit dir. Ich bin schon zwei Wochen hier, und jede Nacht gehst du raus, um zu joggen. Dann kommst du zurück, siehst mich finster an und knurrst, ich solle gefälligst Angus anrufen, um ihm zu sagen, dass du in Topform und keinesfalls verrückt bist.«
»Hast du Angus angerufen?«
»Nein. Sie haben noch keine Ahnung, wo Casimir sich versteckt. Du
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