Love at Stakes 05 - Der Vampir der aus der Kälte kam-ok
einen Krater in meinem Kinn.«
Sie lachte. »Das ist ein Grübchen.« Sie legte ihren Kopf zur Seite und betrachtete ihn eingehend. »Machst du dir Sorgen darüber, wie du aussiehst?«
»Nein, natürlich nicht.« Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
Sie setzte sich auf den Rand ihres Schreibtischs. »Hat dir noch niemand gesagt, wie du aussiehst?«
»Männer sprechen nicht von solchen Kleinigkeiten. Jean-Lucs Frau hat gesagt, ich sehe... gut aus.«
Vanda schnaubte.
Mist. Er hatte doch gewusst, dass Heather log.
Vanda schüttelte den Kopf. »Gut ist eine riesige Untertreibung. Du bist absolut umwerfend.«
In Ians Herz keimte Hoffnung auf. Vielleicht bestand doch noch die Chance, dass sich die richtige Frau in ihn verlieben würde. »Du - du willst nicht nur nett sein?«
»Bin ich dir je besonders nett vorgekommen?«
»Zu mir warst du jedenfalls immer nett.«
»Na ja.« Sie rückte die Peitsche um ihre Hüfte mit einem genervten Blick zurecht. »Du erinnerst mich an meinen jüngsten Bruder. Aber ich nehme an, ich kann dich jetzt nicht mehr wie ein Kind behandeln.«
»Tut mir leid, dass ich dir den Spaß verderbe«, knurrte er.
»Ich freue mich wirklich für dich, Ian. Es muss aufregend sein, endlich erwachsen zu werden«, besänftigte Vanda ihn lächelnd.
»Aye.« Er trommelte mit den Fingern auf seiner Stuhllehne.
Ihr Lächeln verflog. »Du siehst nicht sehr begeistert aus. Was ist los?«
»Jetzt, wo ich älter aussehe... suche ich nach...«
»Ja?«
»Einer Frau.«
Ihre Mundwinkel zuckten. »Na, das ist ein Anfang.« Plötzlich weiteten sich ihre Augen. »Oh mein Gott, bist du wirklich noch Jungfrau?«
»Nay! Ich bin fast fünfhundert Jahre alt. Worauf zum Henker sollte ich wohl warten?«
»Lady Pamela sagte vorhin, sie glaubt, du bist eine. Und du hast es nicht geleugnet.«
»Das ist nichts, was ein Mann in der Öffentlichkeit ausbreiten sollte. Es ist Privatsache.«
Vanda lachte leise. »Du bist so altmodisch. Sex ist nichts, wofür man sich schämen muss.«
»Ich bin nicht...« Er konnte es nicht leugnen. Bei allen Heiligen, es beschämte ihn. »Es ist nicht der Sex, weißt du. Es ist die Art, auf die ich an die Sache herangehen musste. Es - es hat sich nie richtig angefühlt.«
Es tat gut, dass Vanda ihn ernst nahm. »Wir haben alle Dinge getan, die wir bereuen, um zu überleben.«
»Das war mehr als nur bedauerlich. Ich habe mich nicht ehrenhaft verhalten.« Noch nie hatte er darüber gesprochen.
»Was hast du getan?«
Ian nahm sein schulterlanges Haar im Nacken zusammen und schlang sein Lederband darum. »Nachdem Angus mich verwandelt hat, hat er mir erklärt, wie ich mich ernähren kann. Im Austausch gegen Blut sollte ich den Frauen zu Diensten sein und sie befriedigen.«
Vanda atmete geräuschvoll ein. »Für mich hört sich das gut an.«
Beschämt wendete Ian seinen Blick ab. »Ich wusste nicht, wie. Ich war erst fünfzehn, weißt du, also bin ich zuerst in die Bordelle gegangen, um etwas zu lernen. Ich - habe sehr schnell gelernt.«
»Das ist nicht so furchtbar.«
»Es war furchtbar, nachdem ich mit den Bordellen aufgehört habe. Die Frauen wollten sich nicht verführen lassen, weil sie dachten, ich wäre noch ein Kind. Ich wurde so hungrig, also habe ich Gedankenkontrolle benutzt, damit ich in ihren Augen älter aussehe. Ich habe sie glücklich zurückgelassen, aber...«
»Du hast dich schuldig gefühlt dabei?«
Ian verschränkte seine Hände ineinander. »Aye. Ich habe sie getäuscht. Jede Beziehung, die ich jemals hatte, basierte auf Täuschung und Betrug. Das könnte ich nie wieder ertragen.«
»Verstehe.«
Er setzte sich auf. »Und jetzt kann ich zum ersten Mal im Leben ehrlich sein. Ich kann endlich die richtige Frau für mich finden.«
Vanda lächelte. »Dann bist du hier richtig. Mit deinem hübschen Gesicht dürftest du keine Probleme haben, jemanden für die Nacht zu finden.«
»Ich will nicht nur eine Nacht. Ich habe jahrhundertelang Bettgeschichten gesammelt. Ich will die wahre Liebe finden, das gleiche Glück wie Roman, Angus und Jean-Luc.«
Aus Vandas Lächeln wurde eine Grimasse. »Dann bist du hier falsch. Die Ladys, die hierherkommen, interessieren sich normalerweise nicht für feste Bindungen.«
Ian sackte in seinem Stuhl zusammen. »Und wie kann ich sie dann finden?«
»Vielleicht kann ich helfen.« Sie erhob sich. »Ich habe mir selbst schon überlegt, einen netten Kerl zu finden, deshalb habe ich mich online auf einer Seite
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