Love just happens
das signalisieren soll, dass sie okay ist, dass alles bestens ist. Ein Lächeln, das nichts zu bedeuten hat.
»Klar weiß ich das. Weil du mich brauchst. Ich meine,wer wärst du denn schon ohne mich?« Sie schleudert ihr Haar zurück und fügt hinzu: »In meiner Tasche ist ein Kamm. Nimm ihn dir, okay? Kann nichts schaden, wenn du dir mal die Haare machst.«
Dann geht sie weg, zurück zu den anderen. Ryan sagt ihren Namen, als sie an ihm vorbeikommt, sagt: »Hey, Brianna, können wir jetzt reden?«, und ihre Augen weiten sich einen Moment lang, dann grinst sie, ihr Brianna-Grinsen, geht zu Greg zurück und quetscht sich neben ihn.
Ich setze mich, kämpfe mit den Tränen, während ich meine Bowling-Schuhe herunterreiße, dann gehe ich zur Leihtheke und gebe die Schuhe zurück.
Ich gehe. Brianna braucht mich nicht. Sagt, dass ich
sie
brauche. Sie sieht mich gar nicht als Menschen, ich bin nur ein Gegenstand für sie, austauschbar …
Ein Gegenstand.
War das schon immer so?
Nein, das kann ich nicht glauben. Ich weiß doch – ich weiß, dass sie zu mir gekommen ist. Mit mir geredet hat. Ich berühre die Halskette, sehe ihr Gesicht vor mir, als sie sie mir gegeben hat.
Ich hole tief Luft und gehe zu ihr hinüber.
»Du willst gehen, nehme ich an«, sagt sie gelangweilt und leicht gereizt und streckt ihre Hand nach den Autoschlüsseln aus. Als ich sie ihr gebe, wird mir klar, was ich verbrochen habe.
Ich habe ihr gezeigt, dass ich sie sehe – wirklich sehe –, und das passt ihr nicht. Überhaupt nicht. Ich muss für siedie Sarah bleiben, die sie kennt, die Sarah, die froh war, in ihrem Schatten leben zu dürfen.
Brianna braucht es, dass ich sie brauche.
»Ja, genau«, sage ich, weil das nicht geht – ich kann nicht die Sarah bleiben, die sie braucht. Jetzt, in diesem Moment, will ich nicht mal mehr mit ihr zusammen sein.
Ich gehe Richtung Ausgang, nehme die Halskette ab und lasse sie in meine Tasche gleiten. Ich kann sie jetzt nicht tragen und ich werde schon irgendwie nach Hause kommen. Ich warte einfach, bis jemand rauskommt und mich mitnimmt.
An der Tür schaue ich zurück und sehe, dass alle sich um Brianna scharen. Selbst die Älteren, die nur zum Bowlen herkommen, sind fasziniert von ihr, werfen ihr Blicke aus den Augenwinkeln zu.
Und dann geht Ryan zu ihr hinüber.
Ich bleibe stehen, höre, wie mich jemand fragt: »Gehst du oder was?« Ich schüttle den Kopf und drehe mich um, gehe langsam auf die Bowlingbahn zurück und sehe, wie Brianna aufsteht und Ryan genervt anstarrt.
»Ich war ja auf das Schlimmste gefasst«, sagt sie zu ihm, »aber so schlecht ist Bowlen gar nicht, und trotzdem sitzt du hier rum und machst ein langes Gesicht, und soll ich dir was sagen? Es ist mir egal. Ich hab keine Lust mehr, mich mit deinen Launen rumzuärgern. Mit dir.«
»Ich muss aber wirklich mit dir reden, okay?«, sagt Ryan und Brianna lacht und wirft den Kopf zurück, dass ihr blondes Haar wie eine schimmernde Flut über ihren Rücken fällt.
»
Du
musst,
du
musst – na klar doch, immer nur du, du, du. Was ist nur los mit euch Typen?« Herausfordernd starrt sie in die Runde und alle tun so, als würden sie
nicht
gebannt an ihren Lippen hängen, obwohl sie kaum den Blick von ihr losreißen können. Alles lauscht, Brianna hat jetzt ihre Stimme erhoben, und die trägt – Brianna at her best, 10 1-prozentig –, das ist Brianna, wenn …
»Mir reicht’s«, verkündet sie, und das ist Brianna, wenn sie genug hat. Und geht. »Du und ich – das funktioniert nicht. Ich brauche Zeit zum Nachdenken, und wie soll ich das machen, wenn du alle fünf Sekunden ankommst und mit mir ›reden‹ willst. Ich kann das jetzt einfach nicht haben, okay? Ich will dich jetzt nicht sehen. Also geh bitte.«
»Gehen? Du meinst, wir …«
»Mein Gott,
musst
du alles wiederholen, was ich sage? Kapierst du nicht, was ›gehen‹ heißt, oder was?«, faucht Brianna, und warum schickt sie ihn jetzt zum Teufel? Sie hat mir gesagt, sie liebt ihn, und hat mich dabei angeschaut.
Aber sie hat auch gesagt, dass sie nicht mehr verlassen werden will, und Ryan hat recht. Im tiefsten Inneren wusste sie, was kommen würde.
Also hat sie ihn lieber selbst abserviert, bevor er sie verlassen konnte.
Brianna hat Schluss gemacht und ich gehe nach draußen. Ich stehe auf dem Parkplatz, mein Herz klopft so wild, dass mir ganz komisch, ganz schwindlig wird, als sei ich in eine andere Welt übergetreten. Brianna hat gesagt,dass sie mit Ryan
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