Love Numbers 1
anderen Welt, der hier auf Erden, in der Karibik, den Menschen ein Licht der Hoffnung geschenkt hat.«
»Wow, muss ja ein toller Hecht gewesen sein«, sagte Sofia.
Georg rümpfte über diese Aussage die Nase.
Amerikanische Touristen, wird er denken, kein Sinn für Kulturgeschichte, dachte Lily.
Dann waren sie angekommen. Vor ihnen waren die Überreste eines aus Kalkstein erbauten kleinen Tempels zu sehen. Er hatte sicher einmal ein Dach, das war aber nun nicht mehr vorhanden. Die Jahrhunderte zerrten an allem. Die beiden wuchtigen Säulen am Eingang waren noch gut erhalten. Auch die Seitenmauern standen noch zur Hälfte. Man konnte erkennen, an welchen Stellen einmal Fenster waren.
Sofia fotografierte alles ausführlich und doppelt. Auch Lily machte nun das ein oder andere Foto mit ihrem Handy.
Sofia umrundete den Tempel, während Georg Lily noch einiges Wissenswerte über die Ruine erzählte. Nach einigen Minuten fiel Lily auf, dass Sofia von der Umrundung nicht mehr zurückgekommen war.
»George, haben Sie meine Begleitung gesehen?«
»Nein«. George wirkte plötzlich ganz verzweifelt. Eine Touristin zu verlieren, würde ihn den Job kosten, und nicht nur das.
Georg lief schnell hinter den Tempel. Von Sofia keine Spur.
Lily ging auf der anderen Seite hinter den Tempel. Auch sie fand keine Sofia.
Beide begannen, nach Sofia zu rufen. Nichts. Keine Antwort.
»Was machen wir nun?«, fragte Lily. »Wir müssen sie suchen.«
»Ja, sicher. Sie gehen in die Richtung«, sagte George und deutete in den Wald hinein. »Ich nehme die andere.«
»Und wie finde ich wieder zurück? Dann verlaufe ich mich auch noch«, sagte Lily.
George schnallte seinen Rucksack ab und holte daraus eine dicke Rolle roten Faden hervor.
»Sie binden das Ende der Rolle an einem Baum hier fest und dann gehen Sie in den Wald hinein und können suchen und auch leicht wieder zurückfinden. Schaffen Sie das?«
Das war eine gute Idee, dachte sie. »Sie sind ja schlau«, sagte Lily und nahm die Rolle Faden an sich. »Dann lassen Sie uns Sofia mal suchen. Weit kann sie ja nicht sein.«
George ging bereits in die eine Richtung in den dichten Wald hinein. Lily band das Ende der roten Fadenrolle an einen Baum und hielt die Rolle fest in der Hand und marschierte los.
Sie rief immer wieder Sofias Namen. Aber sie bekam keine Antwort.
Was ist nur passiert?, dachte Lily. Und ich bin Schuld, weil ich sie zu diesem Ausflug überredete habe.
Nach einigen Minuten stellte sie ihre Rufe nach Sofia ein, denn sie hörte plötzlich zwei Männerstimmen. Durch die vielen Bäume konnte sie die zwei Männer nur schwer erkennen. Sie standen auf einem riesigen Kalkfelsen einer Lichtung. Der Wald war nach ein paar Metern hier zu Ende.
Wer konnten die Männer nur sein?
Sie konnte einige Wortfetzen hören. »… gefährlich … unmöglich hier … wie rankommen … bleibt nur, ihn zu töten.«
Lily wurde noch heißer, als ihr eh schon war. Hatte sie das soeben richtig verstanden? ... bleibt nur, ihn zu töten ?
Sie bekam Angst. Wer waren diese Männer? Sie musste schnell zurück und hoffen, dass George Sofia bereits gefunden hatte. Sie versuchte, mit schnellem Schritt den Rückweg anzutreten. Dann stolperte sie über eine Wurzel und fiel hin. Sie konnte einen Ausruf des Schmerzes nicht unterbinden.
»Was war das?«, fragte einer der beiden Männer.
»Ich habe auch etwas gehört.«
Lily vernahm schnelle Schritte, die sich auf den Kalksteinen auf sie zubewegten. Dann erreichten die Schritte den Waldboden.
»Da liegt eine Frau im Wald«, sagte der eine Mann.
Lily sah hoch und in ein Gesicht, das nur aus Bart bestand. Der Körper der darunter folgte, hatte den Umfang zweier Bäume. Aber es war kein Fett, sondern es waren Muskeln.
»Was suchen Sie hier? Haben Sie uns nachspioniert?«, fragte der Bärtige.
»Ich, nein, ich bin auf der Suche nach meiner Reisebegleitung.«
»Was für eine dumme Ausrede. Wer schickt Sie?«
»Schicken?«, sagte Lily verzweifelt, weiter auf dem Boden liegend. »Ich weiß nicht, von was Sie reden.«
»Ich werde dich gleich hart rannehmen, dann wirst du mir schon sagen, für wen du arbeitest«, sagte der Bärtige zornig und ging auf Lily zu.
Der andere Mann kam auch näher und legte eine Hand auf die Schulter des Bärtigen.
»Was gibt es denn hier für ein Problem, Al?«, fragte der andere Mann.
»Das will ich gerade herausfinden«, sagte der Bärtige und packte Lily fest am Arm.
»Au, Sie tun mir weh.«
»Lass mal, Al«,
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