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love sheriffs

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Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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während unseres Nahkampfunterrichts angerufen.«
    »Und wie ist das Wetter so bei euch?«, frage ich.
    »Genauso wie bei dir, nehme ich mal an. Sonnig. Jedenfalls war es sonnig, als ich hier an der Sporthalle angekommen bin. Ganz in deiner Nähe übrigens, das neue Sportcenter. Ich würde ja nachher noch bei dir vorbeischauen, Pi, aber nach dem Zweikampftraining bin ich dafür zu erledigt. Ich spüre schon jetzt jeden Knochen. Am Ende der Stunde ist mein ganzer Körper wahrscheinlich ein einziger blauer Fleck und jede Bewegung tut weh.«
    »Das freut mich«, sage ich.
    »Vielleicht komme ich doch noch kurz vorbei und trete dir in den Arsch«, meint Tanja. »Bist du etwa betrunken?«
    »Nein, dem Kätzchen geht‘s gut. Lass uns Schluss machen, das wird sonst zu teuer. Ruf lieber ein bisschen öfter an, okay?«
    »Ich rufe bald gar nicht mehr an. Kannst du mir mal erklären, was dieses blöde ...«
    »Mache ich. - Ja, Gruß zurück«, sage ich und lege auf. »Das war meine Mutter«, erkläre ich Max. »Ich soll dich schön grüßen.«
    Max lächelt mich an und sagt dann zu seinem Bruder:
    »Entschuldige, Crocks, aber ich kriege da gerade ein Gespräch auf der anderen Leitung rein.« Er wendet sich wieder an mich. »So, Pia, was hast du gerade gesagt?«
    »Nichts«, antworte ich wütend, stehe auf und laufe aus dem Esszimmer. »Falsch verbunden.«
    Dass ich in meinem Leben noch einmal freiwillig in eine Sporthalle gehen würde, hätte ich auch nie gedacht. Während meiner Schulzeit habe ich mich vor dem Sportunterricht gedrückt, sooft ich nur konnte. »Frauenleiden« war meine beliebteste Entschuldigung. Unser Sportlehrer stellte dann nämlich keine weiteren Fragen. Zuerst fehlte ich nur alle vier Wochen, dann alle drei, dann alle vierzehn Tage. Und nachdem ich bei einem meiner seltenen Gastauftritte einen Fußball schmerzhaft ins Gesicht gekriegt hatte, menstruierte ich um mein Leben. Deshalb mache ich normalerweise schon aus Gewohnheit einen großen Bogen um solche Schweißfabriken. Aber nach einem halben Kilo Marmelade schreit mein Körper nach Zuckerverbrennung und jetzt zeige ich ihm zur Erinnerung, was das konkret bedeuten würde, damit er mich endlich in Ruhe lässt mit dem Quatsch.
    Außerdem will ich Tanja besuchen, um ihr mein seltsames Telefonat zu erklären. Das ist auch eine gute Gelegenheit, mir einmal den Verein anzusehen, bei dem sich meine Freundin seit zwei Wochen zur Personenschützerin ausbilden lässt. Eigentlich habe ich geglaubt, sie würde das Ganze nach ein paar Tagen hinschmeißen - genauso wie damals die Sache mit dem buddhistischen Kloster, in dem sie spirituelle Erleuchtung gesucht hat. Da gingen ihr schon nach einer Woche die spirituellen Lichter aus. Tanja konnte sich mit den Fastentagen nicht anfreunden. Und auch nicht mit dem frühen Aufstehen. Dem frühen Schlafengehen. Dem harten Bett. Der kalten Dusche. Der Arbeit, dem Schweigen, der Keuschheit, der Langeweile, dem bitteren Tee, dem ungesalzenen Reis, den kratzigen Kutten, den monotonen Mantras, den kalten Steinböden und einem Großteil der Leute. Ansonsten hat es ihr gut gefallen. Aber schon diese eine Woche war ihr sieben Tage zu lang und spirituelle Erleuchtung gibt es vielleicht ohnehin bald bei Tchibo für neun Euro neunzig. Also hat sie Buddha einen dicken Mann sein lassen und versucht nun, Bodyguard zu werden.
    Das Quieken gequälter Sportschuhe dringt an mein Ohr, als ich die Halle betrete. Sofort turnen sich lang verdrängte Erinnerungen per Felgaufschwung zurück in mein Bewusstsein. Schlimme, vergessen geglaubte Worte wie Schwebebalken, Hilfestellung, Mannschaftswahl und Medizinball liegen mir plötzlich wieder auf der Zunge und machen dort gymnastische Übungen. Schweißgeruch klettert schwitzend meine Nase hoch.
    Niemand scheint mich zu bemerken. Ungefähr fünfzehn Personen, zum Großteil Männer, in blauen T-Shirts mit aufgedruckten Zielscheiben auf dem Rücken stehen um eine große Bodenmatte herum, auf der ein bulliger, menschenähnlicher Muskel einen schmächtigen Jungen im Schwitzkasten hält.
    »Allez! Befrei dich!«, schreit er ihn an.
    »Wie denn?«, heult der Junge.
    »Mon dien! Ich brech dir den Arm, wenn du nicht gleich was versuchst«, droht das Monster.
    »Bitte, lassen Sie mich los. Ich gebe Ihnen Geld, okay?«
    »Merde! Ich hör wohl schlecht! Los jetzt, lass deine Wut raus, bevor ich meine rauslasse!«
    »Ich putze ein Jahr lang Ihr Auto«, wimmert der Junge so erbärmlich, dass ich ihm am liebsten zu

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