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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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später barhäuptig in einem Bergkloster spirituelle Erleuchtung zu suchen. Zurzeit hat sie wieder Haare - jedenfalls war das vorgestern der Fall. Und zwar in einem dezenten Löwenzahngelb. Jetzt läuft sie rum wie die Christel von der Post.
    »Unterhalte dich ruhig weiter über deinen blöden Autoschrott«, sage ich zu meinem Freund, während ich darauf warte, dass Tanja abnimmt. »Stört mich überhaupt nicht. Tanja hat sich eh schon beschwert, dass wir gar nicht mehr dazu kommen, uns mal richtig auszuquatschen. Das werden wir jetzt machen, bis der Akku glüht.«
    »Viel Vergnügen«, sagt Max betont gleichgültig.
    »Ich bin nicht da«, ruft Crocks, der vor zwei Jahren öfter mal mit Tanja gefrühstückt hat. Als den beiden die Dauer ihrer Beziehung aber unheimlich wurde, also nach drei Wochen, haben sie sich per Schleudersitz aus ihr herauskatapultiert und gehen sich seitdem tunlichst aus dem Weg.
    Tanja meldet sich mit einem Stöhnen und dann mit einem gequetschten: »Armbruster.«
    Eigentlich hätte sie auf ihrem Display sehen müssen, dass ich es bin. Scheinbar hatte sie keine Zeit, vorher zu gucken.
    Sie hat auch ganz schön lange gebraucht, bis sie drangegangen ist.
    »Hi, Tanja, ich bin s.«
    »Oh, hallo, Pi«, ruft sie keuchend. »Du ... Aua, nicht so fest!«
    »Tanja? Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, es ist nur ... Könntest du mal für eine Sekunde aufhören, solange ich telefoniere?« Ich höre eine Männerstimme etwas Unverständliches brummen und dann wieder Tanja. »Das ist meine beste Freundin, das ist wichtig.
    So, Pi, was gibt‘s?«
    »Ah, nichts Besonderes. Ich wollte eigentlich nur ...«
    »Jetzt langt‘s aber, du brutaler Gorilla!«, ruft Tanja dazwischen. »Da bin ich empfindlich. Autsch! Da auch. Ich habe dir doch eben gesagt, dass du ...« Ich höre sie tief stöhnen und dann schwer atmen.
    »Tanja?«
    »Du, Pi, ich kann jetzt nicht. Ich ruf dich an«, sagt Tanja und legt auf.
    Hoppla, ist Tanja etwa gerade beim Frühstücken?
    Ich habe das Telefon noch an der Backe kleben, als ich bemerke, wie Crocks mich mit einem Na-will-keiner-mit-dir-spielen-Blick mustert. Ich überlege kurz, wen ich außer Tanja noch anrufen könnte. Mir fallen aber nur Leute ein, mit denen ich nicht reden mag. Ich brauche neue Freunde. Sofort. Tanja alleine ist zu wenig. Wenn man einmal mit der quatschen will, fickt sie gerade ihr Frühstück.
    Da durchzuckt mich ein Geistesblitz. Mit Tanja telefonieren kann ich eigentlich auch ohne Tanja.
    »Nein, Tanja, ich sitze gerade am Frühstückstisch mit Max zusammen.« Ich werfe Crocks einen giftigen Blick zu. »Genau, das finde ich auch schön, wenn man in aller Ruhe Zeit mit seinem Freund verbringen kann, ohne von anderen gestört zu werden. - Thomas? Klar, kenne ich den noch. Der wollte mal mit mir ausgehen. Sieht der immer noch so toll aus? - Von mir gesprochen? Ehrlich? Und was?« Mit einem schnellen Blick zur Seite vergewissere ich mich, dass Max an meinen Lippen hängt. »Das hat er wirklich gesagt? Da werde ich ja direkt rot. - Seine Telefonnummer? Nein, die kannst du mir auch später geben. Ich habe gerade nichts zum Schreiben. - Warum nicht? Könnte schon sein, dass ich mich bei ihm melde. Manchmal ist mir nämlich ein bisschen langweilig. - Von wegen! Max hat kaum Zeit für mich. Der muss sich ja auch noch um seinen Bruder kümmern.«
    Mit Befriedigung stelle ich fest, dass Max und Crocks aufgehört haben, sich zu unterhalten, und stattdessen meinem Gespräch mit der imaginären Tanja lauschen. Ich plaudere noch ein paar Minuten munter weiter mit meinem Telefon, als es plötzlich klingelt. Vor Schreck fällt es mir beinahe aus der Hand. Mein Freund und sein Bruder starren auch ganz überrascht auf mein Handy.
    »Du, Tanja, ich muss Schluss machen, ich kriege gerade ein Gespräch rein auf der anderen Leitung«, improvisiere ich schnell. »Pia Herzog«, melde ich mich dann.
    »So, jetzt habe ich Zeit für dich, Pi«, sagt Tanja. »Wir machen eine halbe Stunde Pause.«
    »Oh, schön, dass du mich endlich mal anrufst«, rufe ich erfreut und beschließe, so zu tun, als würde meine Mutter sich aus der Toskana melden. Ich darf mich nur nicht durch Tanja aus dem Konzept bringen lassen. Das kann ich dann später mit ihr klären, wenn ich keine Mithörer mehr habe. »Du scheinst mich ja überhaupt nicht zu vermissen, wie?«
    »Ich kann es gerade noch aushalten«, meint Tanja spöttisch. »Schließlich waren wir erst vorgestern den ganzen Abend zusammen. Du hast genau

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