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Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen

Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen

Titel: Love Takes a Detour - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Spindler
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brühwarm, dass da irgendetwas war zwischen Marco und mir.
    “He, sie meint es doch nur nett.” Annika hakte sich bei mir unter. “Also, was ist nun mit Marco?”
    “Was meinte sie für einen Brief?”, lenkte ich schnell ab. Solange Annika sich mit Gina verstand, konnte ich mich ihr nicht anvertrauen.
    Annika stieß einen schmachtenden Laut aus. “Du wirst schon sehen.”
    In der großen Pause traf mich der Schlag. Gina stand nicht wie üblich bei ihrer Kicherclique, sondern bei den Jungs. Genau zwischen Tom und Marco. Und zwar wesentlich näher an Marco als an Tom. Sie griff sogar nach seiner Hand. Ich unterdrückte meinen Impuls, hinzurennen und sie mit Gewalt von ihm zu trennen. Ich musste mich ja nicht immer zur Lachnummer machen.

Bin ich hier der Postbote?
    Nach dem Mittagessen ging Chris einkaufen, Tom genehmigte sich ein Nickerchen, Ronny und Sven machten einen Malwettbewerb: Wer malt das abscheulichste Monster. Opa Lila fragte mich, was ich davon hielt, wenn er sich ein Katzengesicht auf den kahlen Hinterkopf tätowieren ließe. Ich fand die Vorstellung hochgradig erschreckend und floh zu Annika.
    Es war sowieso höchste Zeit, dass ich ihr reinen Wein über Juliet einschenkte, da ich sie seit gestern Abend offiziell kannte. Doch ich hatte schlimmere Skrupel als zuvor, denn inzwischen konnte ich nachempfinden, wie sehr es Annika verletzen würde. Ich brauchte mich nur daran zu erinnern, wie Gina nach Marcos Hand gegriffen hatte. Ob sie Marcos große Liebe war, von der Hella erzählt hatte? Schon möglich. Gina war hübsch, benahm sich überhaupt nicht wie ein Junge, hatte noch nie jemandem eine runtergehauen, geschweige denn ihn quer durchs Zimmer geschleudert. Sie hatte kein Brüder-Trauma, wunderschöne Haare, lange Beine, und einen geradezu unverschämt großen Busen. Alles, was ich nicht hatte. Aber warum war sie gestern nicht bei Hella eingeladen gewesen? Immerhin erklärte es, warum sie heute früh so interessiert reagiert hatte, als sie mich Marcos Namen sagen hörte. Sie musste natürlich klarstellen, dass er ihr treu war.
    Annikas Zimmer war genauso wenig wiederzuerkennen wie sie selbst. Da, wo vorher Totenköpfe gestanden hatten, blühten jetzt Topfblumen. Die schwarze Bettwäsche war durch rote ersetzt. Die Dark-Wave-Poster hatten ausgedient. Dafür hingen überall Bilder, die Annika gemalt hatte. Endlich malte sie wieder, aber leider kannte sie nur ein Motiv: Chris.
    Mein Herz sank. Ich konnte ihr diese Liebe einfach nicht zerstören. Da half nur eins: warten, bis sie sich von selbst entliebte.
    Annika empfing mich, indem sie mir einen Umschlag reichte, der so überreichlich mit Herzchen verziert war, dass Hella ihre wahre Freude dran gehabt hätte.
    “Äh, was ist das?”
    “Na, ein Brief, du Dussel. Was steckt man denn sonst in einen Umschlag?”
    “Ist der an mich?”
    “Seit wann schreibe ich dir Liebesbriefe?”
    “Der ist aber nicht an Chris, oder?”
    “Du stehst ja heute mächtig auf dem Schlauch. Klar an Chris.” Sie seufzte verzückt. Ich hielt mir die Ohren zu, denn ich wollte gar nicht hören, wiiie süß sie ihn fand.
    “Pass doch auf, jetzt hast du ihn fallen lassen.” Annika hob den Umschlag auf und drückte ihn an ihre Brust. “Du musst es doch auch gemerkt haben.”
    “Was denn?”
    “Na, wie er mich gestern angeschaut hat, als wir zusammen eure Wäsche sortiert haben. Ich habe Gina alles haarklein erzählt, und sie meinte auch, dass es eindeutig auf Gegenseitigkeit beruht. Sie hat mir Tipps gegeben, wie man einen Liebesbrief am wirkungsvollsten gestaltet. Sie hatte da eine Liste ...”
    “Klar, was sonst.” Ich musste mich erst mal setzen. “Hör mal zu”, begann ich, genau wie Papi, wenn er versuchte, ernst genommen zu werden. “Nur weil Chris freundlich und höflich zu dir ist, heißt das noch lange nicht, dass er in dich verliebt ist. So ist Chris zu uns allen, sogar zu Opa Lila. Und ich wette, mit dem würde er weder Händchen halten wollen noch knutschen. Also!”
    “Also was? Du bist ja so was von unromantisch. Du würdest nicht mal merken, dass ein Junge in dich verknallt ist, wenn er vor dir auf die Knie fällt.”
    “Jungs fallen ständig vor mir auf die Knie, aber das hat nix mit Liebe zu tun, sondern mit dem Zusammenwirken meiner Wurftechnik und der Schwerkraft.”
    “Gibst du Chris jetzt den Brief oder nicht?”
    “Waaas?! Ich soll ihm den geben? Ne!”

Kreislaufschwäche und Sonnenbrand
    Zehn Minuten später saß ich mit dem unseligen

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