Lucifers Lady
entspannte sich, erleichtert, dass Abelard sie nicht länger hielt.
„Ich bin froh, dass du gekommen bist, Tante Lilith“, sagte Catherine und umarmte die rundliche Frau.
„Du glaubst doch nicht, dass ich deinem Vater erlaubte, ein so großes Abenteuer zu unternehmen, ohne mich mitzunehmen“, sagte sie lachend.
Catherine lächelte. Sie liebte die unkonventionelle Art ihrer Tante.
„Und Sie, Sir“, sagte Tante Lilith zu Lucian. „Sie werden mir alle Piratengeschichten und Abenteuer erzählen, nicht wahr?“
Lucian konnte nicht anders, er mochte diese Frau. Sie war offen und direkt. Sie verbarg nichts und war ehrlich. „Gern, Madam.“
Catherine lächelte stolz über seinen Charme.
„Sie sind ein gut aussehender Mann“, sagte die Tante und zwinkerte. „Ich bin froh, dass meine Nichte Sie eingefangen hat.“
„Das hat sie, Madam“, sagte Lucian lachend und hoffte, Lady Lilith auf seine Seite ziehen zu können. „Aber sie weigert sich, mich zu heiraten und meinen Ruf zu wahren.“
Catherine sah ihn an.
„Stimmt das, Catherine?“ fragte die Tante. „Er hat dir einen Antrag gemacht, und du hast abgelehnt?“
„Vielleicht will sie ihn nicht heiraten“, meinte Randolph in scharfem Ton.
Lucian wartete auf ihre Antwort und fragte sich, ob sie die Bedingungen erwähnen würde, die sie gestellt hatte. Ihre Antwort gefiel ihm.
„Ich möchte, dass ihr beide miteinander sprecht“, sagte sie. „Deshalb habe ich nach dir geschickt, Papa.“
„Catherine, wir haben das bereits besprochen“, seufzte er. „Ich habe diesem Mann nichts zu sagen. Er hat dir viel Leid zugefügt, und ich wünschte, er würde dich in Ruhe lassen.“
„Und was ist mit dem Leid, das Sie mir verursachten?“ fragte Lucian.
„Ich tat, was ich tun musste“, meinte Randolph.
„Warum?“ wollte Lucian wissen.
„Das spielt jetzt keine Rolle.“
„Für mich schon.“
Randolph schüttelte den Kopf. „Es ist vorbei. Lassen wir es auf sich beruhen.“
„Den Teufel werde ich tun“, sagte Lucian mit ruhiger Stimme und stürmte dann an allen vorbei zur Vordertür hinaus.
„Vater“, schalt Catherine.
„Ich will nicht darüber sprechen, Catherine, und das ist mein letztes Wort in dieser Angelegenheit“, erklärte er eigensinnig und stieg die Treppe hinauf, mit Dunwith auf den Fersen.
Catherine umarmte Dulcie. „Ich bin froh, dass du gekommen bist. Santos wird dir dein Zimmer zeigen. Tante Lilith, wir sehen uns später. Ich muss . . .“
„Fort mit dir, Catherine, er braucht dich“, unterbrach die Tante sie und wandte sich Santos zu.
Catherine fand Lucian im Stall, wo er den Hals seines Pferdes streichelte.
„Tiere lieben bedingungslos“, sagte er, als er spürte, dass sie hinter ihm stand.
„So wie ich dich“, sagte sie leise.
Er wandte sich um, ging zu ihr und zog sie in die Arme. Er hatte gewünscht, dass sie ihm folgte, alle anderen zurückließ, auf diese Weise zeigte, dass sie nur ihn liebte. Und das hatte sie getan.
„Ich wollte dir niemals Schmerzen zufügen“, sagte sie schluchzend.
Er küsste sie. „Verdammt, ich war es, der dir Schmerz bereitete.“
Dann küsste er sie richtig, raubte ihr die Sinne.
„Keinen Schmerz mehr, Engel“, flüsterte er. „Ich verspreche dir, du wirst keinen Schmerz mehr ertragen müssen.“
In den folgenden Wochen fand Lucian es schwierig, sein ihr gegebenes Versprechen zu halten. Ihr Vater versuchte ganz unverhohlen, sie zu überreden, mit ihm nach England zurückzukehren.
Obwohl sie sich höflich verhielten, fanden der Marquis und Lucian es fast unmöglich, miteinander zu verkehren. Zu viele Geheimnisse standen zwischen ihnen, und so lange sie nicht darüber sprachen, würde die Spannung steigen.
„Warum dieser Unsinn?“ fragte Santos eines Abends kurz vor dem Essen.
Lucian seufzte und lehnte sich in seinem Stuhl auf der Veranda bequem zurück. „Catherine steht sechs Wochen vor der Entbindung. Ich will sie in ihrem Zustand nicht aufregen.“
„Pah“, sagte Santos und winkte ab. „Catherine ist viel stärker, als du glaubst. Schick ihren Vater heim, heirate sie, und lass wieder Frieden in Heaven einkehren.“
„Wenn er ihr noch einmal vorschlägt, mit ihm nach England zurückzukehren, werde ich genau das tun. “
Santos lächelte. „Ich werde die Mannschaft anweisen, das Schiff bereitzumachen.“
Lucian lachte.
„Wenigstens einer, der lacht“, sagte Zeena, als sie auf die Veranda trat.
„Was stimmt nicht?“ fragte Lucian, der sofort an
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