Lucifers Lady
aber sie ließ sich von ihm nicht einschüchtern. „Er ist mein Vater, und ich will, dass er mich besucht.“
„Er ist der Mann, der mich zu einem Leben in der Hölle verdammte“, widersprach er.
Catherine holte tief Luft, um die Worte auszusprechen, von denen sie wusste, dass sie ihm wehtun würden, ihn am Ende aber heilten. „Du hast die Strafe erduldet. Jetzt wird es Zeit, deinem Ankläger gegenüberzutreten.“
Sein Gesicht wurde so rot, als loderten die Flammen der Hölle um ihn. „So wahr mir Gott helfe, Catherine . .."
„Dir helfen - genau das versuche ich ja zu tun“, sagte sie sanft, aber bestimmt.
Niemand fand Gelegenheit zu einer Antwort. Laute Geräusche aus der Eingangshalle erregten ihre Aufmerksamkeit, genau wie Bones, der hereingelaufen kam, um etwas zu sagen.
„Abelard verlangt seine Tochter zu sehen, und zwar jetzt. Und dann ist da noch eine ältere Frau, die sagt, dies sei das größte Abenteuer, das sie jemals unternommen hat, und sie stellt alle möglichen Fragen über Piraten, und dann ist da noch eine hübsche junge Zofe, die sich immerzu bekreuzigt, und ein großer alter Butler, der gleich neben Abelard steht und kein Wort sagt. “ Atemlos verstummte Bones.
„Er verlangt Einlass in mein Haus?“ fragte Lucian wütend. Catherine versuchte, ihn zu beruhigen. „Mein Vater ist daran gewöhnt, Anweisungen zu erteilen.“
„So wie ich“, gab Lucian zurück. „Und da dies mein Heim ist, wird er meinen Befehlen gehorchen.“
Catherine holte tief Luft.
„Geht es dir gut?“ fragte Lucian und streichelte sanft ihren gewölbten Leib.
Catherine lehnte sich an ihn. „Bitte, Lucian, sprich mit meinem Vater.“
Es fiel ihm schwer, ihr etwas abzuschlagen. Er liebte sie so sehr. Und Abelard war hier, und er hatte so viele Fragen. Lucian wollte gerade antworten, als Jolly hereinkam.
„Der Marquis sagt, entweder wird seine Tochter jetzt zu ihm gebracht, oder die Hölle bricht los.“
Das war zu viel. Lucian verlor die Beherrschung. Er schob Catherine zur Seite und stürmte hinaus.
Sie schüttelte den Kopf. „Bitte. Santos, hilf mir. Es ist für uns beide wichtig.“
Santos nickte, und gemeinsam liefen sie hinaus.
Lucian blieb abrupt stehen, als er sich Abelard gegenüber sah. Er hatte keinen so hoch gewachsenen Mann erwartet, mit so ebenmäßigen Zügen und einer überaus aristokratischen Haltung.
„Meine Tochter - wo ist sie?“ fragte Randolph Abelard.
Zu Catherines Erleichterung unterbrach Tante Lilith die Auseinandersetzung. „Randolph, benimm dich. Wir sind im Hause dieses Gentleman. Und wie du selbst bemerken kannst, wirkt Catherine blühender als jede andere Schwangere, die ich bisher gesehen habe.“
Catherine versuchte, an Lucian vorbeizugehen, um ihren Vater zu begrüßen. Aber er packte ihren Arm, so dass sie sich nicht bewegen konnte. Bei dieser besitzergreifenden Geste verfinsterte sich Abelards Miene.
„Dies ist mein Heim, Abelard“, erklärte Lucian, und niemandem entging, dass er den Marquis nicht mit seinem Titel ansprach. „Catherine gehorcht mir, wie alle in diesem Haushalt. Ist das klar?“
Wieder mischte sich Tante Lilith ein. „Natürlich, mein lieber Junge. Wir sind entzückt hier zu sein und würden es nicht wagen, Ihren Haushalt zu stören. Nicht wahr, Randolph?“
Der Marquis starrte Lucian an, und sein Blick wirkte nicht mehr so kühl. Er wirkte beinahe traurig, als bedrückte ihn der Anblick des berüchtigten Piraten. „Wie meine Schwester schon sagte, sind wir entzückt hier zu sein. Catherine?“ Er rief sie zu sich und streckte ihr die Hand entgegen.
Catherine sah zu Lucian auf, bat um seine Erlaubnis, wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen, indem sie ihn aufforderte, sie loszulassen. Stattdessen flüsterte sie: „Bitte.“
Er zögerte einen Moment, hielt sie fester, als kämpfte er mit sich. Aber er ließ sie los, und sie lief zu ihrem Vater.
Abelard fing sie in seinen Armen auf und drückte sie an sich. „Ich machte mir solche Sorgen.“
„Nicht nötig“, beruhigte sie ihn. „Mir geht es gut, und ich bin glücklich.“
Ihre Bemerkung gefiel Lucian, und er wartete ungeduldig, sie von Abelard wegführen zu können.
„Du wirst hier als unser Gast bleiben“, beharrte sie. „Es gibt viel, was ich dir zeigen will, und du kannst etwas Ruhe gebrauchen.“
„Wir wollen so lange bleiben, wie du uns brauchst“, sagte Tante Lilith und streckte die Arme aus, um ihre Nichte an sich zu ziehen.
Catherine ging zu ihr, und Lucian
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