Lucky - Nur eine Frage der Zeit
dir in Verbindung zu setzen.”
“Oh, Jameson hat es durchaus versucht”, gab Frisco zurück, während er dem Jeep zustrebte, der ihn zu seinem Büro bringen sollte. Er stützte sich schwer auf seinen Stock; sein Knie musste heute heftig schmerzen. “Aber ich wollte erst mit Admiral Forrest sprechen, bevor ich die Polizei vor den Kopf stoße. Er hat meinen Plan abgesegnet.”
“Und der sieht wie aus?”
“Wir stellen ein Sondereinsatzkommando auf, um diesen Hurensohn zu schnappen. Die Polizei von San Felipe und Coronado wird mit einbezogen, ebenso die Bundespolizei und die FInCOM. Der Admiral hat ein paar Strippen gezogen und uns mit ins Boot geholt. Deshalb wollte ich mit Cat und Harvard sprechen. Ich brauche einen Offizier, auf den ich mich verlassen kann. Jemanden, dem ich vertraue.”
Jemanden wie Lucky. Er nickte. “Wann fange ich an?”
“Es gibt um neun Uhr ein Meeting auf dem Revier von San Felipe. Komm in mein Büro, wir fahren dann gemeinsam dorthin. Zieh die weiße Uniform an und steck dir jeden Orden an, den du hast.” Frisco zwängte sich hinters Steuerrad seines Jeeps und warf seinen Stock auf den Rücksitz. “Und noch etwas: Stell dir ein handverlesenes Team zusammen und schnappt euch den Mistkerl. So schnell wie möglich. Wenn dieser Perverse tatsächlich ein Elitesoldat ist, dann bedarf es mehr als einer Sondereinsatzgruppe, um ihn festzunageln.”
“Glaubst du wirklich, dieser Typ könnte einer von uns sein?”
Frisco schüttelte den Kopf. “Ich weiß es nicht. Ich hoffe natürlich, dass nicht.”
Der Vergewaltiger hatte sieben Frauen überfallen. Eine davon war nur wenig jünger als seine kleine Schwester. Und Lucky wusste, dass es keine Rolle spielte, wer dieses Schwein war. Wichtig war nur, dass sie ihn schnappten, bevor er erneut zuschlug.
“Wer immer der Typ ist”, versprach er seinem besten Freund und Vorgesetzten, “ich werde ihn finden. Und dann wird er den Tag seiner Geburt verfluchen.”
Sydney war erleichtert, nicht die einzige Frau im Raum zu sein. Erfreut stellte sie fest, dass auch Police Detective Lucy McCoy zum Sondereinsatzkommando gehörte, das sich an diesem Morgen erstmalig zur Besprechung versammelte. Sie alle verfolgten nur ein Ziel: den Vergewaltiger von San Felipe zu schnappen.
Von sieben Überfällen hatten fünf in den ärmeren Gegenden von San Felipe stattgefunden, und in Coronado war man darüber recht erleichtert. Sie hatten sich auf dem Polizeirevier von San Felipe versammelt, um gemeinsam nach dem Vergewaltiger zu fahnden und ihn zu fassen.
Syd war Detective Lucy McCoy bereits am Samstagabend begegnet. McCoy war offenbar aus dem Bett geklingelt worden und völlig ungeschminkt, mit hastig falsch zugeknöpfter Bluse am Tatort in Gina Sokoloskis Wohnung erschienen – stinksauer, dass man sie nicht früher benachrichtigt hatte.
Syd hatte Gina, die mit erschreckend glasigen Augen vor sich hin schwieg und sichtlich unter Schock stand, beschützend unter ihre Fittiche genommen und von allen abgeschirmt. Die männlichen Polizisten hatten sich bemüht, sie schonend und einfühlsam zu befragen, aber das reichte in diesem Fall nicht. Können Sie uns sagen, was geschehen ist, Miss?
Himmelherrgott noch mal! Als wäre Gina in der Lage gewesen, die Männer auch nur anzusehen und ihnen zu erzählen, wie sie auf den Fremden in ihrem Wohnzimmer gestoßen war, wie er sie ergriffen und festgehalten hatte, bevor sie davonlaufen konnte, wie er ihr die Hand auf den Mund gepresst hatte, um sie am Schreien zu hindern, wie er …
Der Neandertaler, der Sydney auf der Treppe fast umgerannt hätte, hatte das Mädchen vergewaltigt. Mit großer Brutalität. Syd hätte darauf wetten mögen, dass die arme Kleine noch Jungfrau gewesen war. Wie schrecklich, auf diese Weise erstmalig Sex zu erleben.
Syd hatte sie fest in die Arme genommen und den Detectives ohne Umschweife klargemacht, dass das so nichts würde. Sie sollten sich schnellstens darum kümmern, dass Gina von einer Frau befragt werden konnte. Nach dem, was sie gerade durchgemacht hatte, müsse sie nicht unbedingt auch noch der Erniedrigung ausgesetzt werden, einem Mann Rede und Antwort zu stehen.
Es hatte funktioniert. Gina erzählte Lucy McCoy alles, mit völlig emotionsloser Stimme – gerade so, als berichtete sie von etwas, das jemand anderem zugestoßen war, nicht ihr selbst.
Sie hatte versucht, sich zu verstecken. Sie hatte sich in eine Ecke gekauert, und er hatte sie geschlagen. Wieder und wieder
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