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Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Titel: Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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ganzen letzten drei Stunden kurz davor gewesen, nach oben zu gehen.
    »Okay, okay«, sagte Olivia. »Magst du Zucchini?«
    »Schätze schon«, antwortete Lucy. »Warum?«
    »Weil meine Mom dich und deinen Dad heute Abend zum Essen zu uns einladen will.«
    »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist«, zweifelte Lucy. »Mein Vater isst fast nie Menschenessen … und ich fürchte, dass ihm die Vorstellung, deine Eltern so bald kennenzulernen, nicht ganz geheuer ist.«
    »Ich nehme meinem Dad auch das Versprechen ab, sich nicht komisch zu benehmen«, bot Olivia an.
    Ich mache mir eigentlich eher Sorgen wegen meines Dads , dachte Lucy.

    »Ist es okay, wenn ich allein komme?«, fragte sie dann. »Ich könnte mir eine Ausrede ausdenken, um hier zu verschwinden, sobald ich mit der Neuigkeit rausgerückt bin.«
    »Klar!« Olivia hielt inne. »Du klingst nicht besonders optimistisch«, stellte sie fest. »Sogar, wenn man bedenkt, dass du ein Grufti bist.«
    Lucy schnappte sich ein Kissen und legte ihren Kopf darauf. »Meine Adoption ist nicht gerade das Lieblingsthema meines Dads«, sagte sie. »Jedes Mal, wenn ich davon anfange, wechselt er das Thema. Und er ist ziemlich altmodisch, was Beziehungen zu Menschen angeht.«
    »Meinst du, er wird mich nicht mögen?«, hakte Olivia nach.
    »Doch, das wird er. Das wird er ganz bestimmt«, erwiderte Lucy, wobei sie sich nicht ganz sicher war, ob sie Olivia oder sich selbst davon zu überzeugen versuchte. »Mein Vater hat ein gutes Herz. Bei meiner leiblichen Schwester wird er eine Ausnahme machen. Aber es kann einfach sein, dass es eine Weile dauert, bis er sich an dich gewöhnt hat.«
    »Tja, es wäre besser für ihn, wenn er das täte«, erklärte Olivia, »denn schließlich sind wir fest zusammengeschweißt.«
    »Wie Kaugummi und Lakritze.« Lucy grinste. Egal, was ihr Vater sagen würde, sie war froh, Olivia begegnet zu sein. Sie holte tief Luft und richtete sich wieder auf. »Okay, ich werd’s ihm jetzt sofort sagen.«
    Kurz darauf stand Lucy vor dem Arbeitszimmer ihres Vaters und linste durch die offene Tür hinein. In der
Mitte des mit Bücherregalen gesäumten Raums stand ihr Vater. Er war über ein großes graues Pappmodell auf einem hohen Tisch gebeugt. Von der Tür aus konnte Lucy briefmarkengroße Farbkopien von Gemälden an den Innenwänden und raffinierte Stehlampen, so groß wie Schachfiguren, erkennen. Sie wusste, dass ihr Vater die Gruft einer wohlhabenden New Yorker Familie neu gestaltete – die Zeitschrift Vamp hatte schon angekündigt, eine Reportage darüber zu bringen.
    Lucy sah schweigend zu, wie ihr Vater in einem der Räume einen winzigen grauen Altar zurechtrückte. Daneben legte er ein Stückchen dunkelvioletten Stoff als Teppich, dann überlegte er es sich anders und probierte stattdessen einen weinroten aus.
    Lucy liebte es, ihren Vater bei der Arbeit zu beobachten. Es war, als würde sie ihm beim Spielen mit einem unendlich wandelbaren Grufti-Puppenhaus zusehen. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie sich ein schwarz gekleideter Vampir aus der besseren Gesellschaft auf dem Altar räkelte.
    »Hallo, Lucy«, sprach ihr Vater sie plötzlich an, ohne aufzusehen.
    »Hi«, sagte Lucy leise. Sie hatte gedacht, er hätte sie nicht bemerkt.
    »Hast du was auf dem Herzen?«, fragte er, während er einen winzigen schwarzen Sarg zwischen Daumen und Zeigefinger nahm.
    »Nein.« Lucy schluckte. »Ich wollte nur mal kurz Hallo sagen. Du weißt ja, wie gerne ich dir bei der Arbeit zugucke. Dieser weinrote Teppich ist mördergeil.«

    Ihr Vater warf ihr einen misstrauischen Blick zu.
    »Okay, dann gehe ich mal besser wieder zurück zu meinen Hausaufgaben und so«, fing Lucy an. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. »Ich wollte dir nur sagen, dass ich eine eineiige Zwillingsschwester namens Olivia habe, die bei mir in Naturkunde ist. Tschüss.« Sie stürzte davon.
    »Lucy?«, rief ihr Vater ihr hinterher.
    Sie blieb wie angewurzelt stehen und machte langsam drei Schritte zurück, bis sie ihren Dad wieder durch die Tür sehen konnte. Er stand aufrecht da, den offen stehenden Mund zu einem O geformt, und hielt den Miniatursarg wie ein kleines Ausrufezeichen daneben.
    »Was hast du da gerade gesagt?«, fragte er.
    »Ich habe eine Zwillingsschwester«, flüsterte Lucy.
    »Kann nicht sein.« Ihr Vater schüttelte den Kopf.
    »Kann es doch«, widersprach Lucy vorsichtig und versuchte zu lächeln. »Sie heißt Olivia. Sie ist zum Schuljahresanfang

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