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Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Titel: Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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abgenommen hatte, führte sie ihre Schwester ins Wohnzimmer, wo ihr Vater zweimal hinsehen musste. Olivia erwischte ihre Mutter erneut dabei, wie sie Lucys Outfit anstarrte, als sie sich aufs Sofa setzte.
    »Möchtest du etwas zu tristes, Lucy?«, fragte Olivias Mutter.
    »Du meinst etwas zu trinken, Mom!«, mischte sich Olivia ein, der das furchtbar peinlich war. Ihre Mutter war normalerweise die absolute Supergastgeberin, aber offenbar funktionierten ihre gastgeberischen Fähigkeiten nicht besonders gut, wenn die Gäste schwarzen Nagellack trugen.
    Olivia trat zwischen Lucy und ihre Mutter und formte Lucy gegenüber das Wort »Entschuldigung« mit den Lippen.
    Lucy erwiderte es mit einem leichten Mach-dir-keine-Sorgen-Lächeln.
    »Möchtest du etwas?«, fragte Olivia laut.
    »Habt ihr Cranberrysaft?«, fragte Lucy.
    Olivia nickte und ging in die Küche.

    »Ich helf dir mit dem Glas, Schatz.« Ihre Mutter schluckte und eilte hinter ihr her.
    Olivia stöhnte innerlich, als sie hörte, wie ihr Dad ein Gespräch anfing: »Und, Lucy, wusstest du, dass du eine doppelte Aura hast?«
    »Hat sie gerade eine Krankheit überstanden?«, flüsterte ihre Mutter.
    »Nein«, sagte Olivia.
    »Ich wusste es!« Ihre Mutter keuchte und legte die Hand auf den Mund. »Armes Kind. Es ist jemand gestorben, stimmt’s?«
    Meine Eltern müssten wirklich öfter ausgehen , dachte Olivia.
    »Nein, Mom, es ist niemand gestorben. Und Lucy hat auch nicht vor, Pantomimin zu werden. Sie ist ein Grufti.«
    »Hat Serena Star nicht eine Sendung über diese Leute gemacht?«, bohrte Mrs Abbott nach.
    »Es ist einfach eine Moderichtung«, erklärte Olivia.
    Ihre Mutter nickte langsam, während sie das verarbeitete. »Essen Gruftis Zucchini?«, löcherte sie Olivia weiter.
    »Ja, Mom!«, erwiderte Olivia. Dann verließ sie mit Lucys Getränk die Küche.
    Ein paar Minuten später starrte Mr Abbott Olivia und ihre Schwester über den Esstisch hinweg an.
    »Es wäre mir nicht sofort aufgefallen, aber ihr beide seht wirklich genau gleich aus!«, stellte er voller Erstaunen fest. »Wie Yin und Yang.«
    »Wie Superman und Clark Kent«, stimmte Lucy zu.
    Olivias Mom stellte die letzte Schüssel auf den Tisch und zog die Topfhandschuhe aus. Während sie sich hinsetzte,
sah sie von Lucy zu Olivia und lächelte liebevoll. »Wie … Erdnussbutter und Marmelade?«
    Alle lachten. Plötzlich taute die Stimmung auf und Olivias Eltern begannen, Lucy mit Fragen zu bestürmen. Hatte sie an der Schule irgendwelche Arbeitsgemeinschaften belegt? (Schülerzeitung.) Womit verdiente ihr Dad seinen Lebensunterhalt? (Innenarchitekt.) Was war ihre Lieblingsfarbe? (Schwarz. Klar!)
    Dann fragte Olivias Mom auf diese komische Art, die alle Mütter perfekt beherrschen: »Na, Lucy, hast du denn auch einen Freund?«
    Lucy wand sich auf ihrem Stuhl, als Olivia aufgeregt an ihrer Stelle antwortete: »Ja! Brendan Daniels! Er ist umwerfend!«
    Wow ! , dachte sie, als Lucy ihr einen gespielt ärgerlichen Blick zuwarf.
    Es ist auch mal ganz schön, nicht selbst so ausgequetscht zu werden.
    »Okay! Jetzt reicht’s aber mit mir!« Lucy hob die Hände. »Ich habe auch ein paar Fragen.«
    »Frag uns, was du willst«, forderte Olivias Mutter sie auf.
    »Wie war das mit Olivias Adoption?«, legte Lucy aufgeregt los.
    Vielleicht findet Lucy irgendetwas heraus, was ich nicht in Erfahrung bringen konnte! , hoffte Olivia.
    »Es war der glücklichste Tag unseres Lebens«, sagte Olivias Dad stolz.
    »Hat die Agentur Ihnen etwas über unsere leiblichen Eltern gesagt?«, forschte Lucy nach.

    »Nein.« Olivias Mutter zuckte mit den Schultern. »Sie wussten auch nicht mehr als das, was auf dem Zettel stand, den der Säugling bei sich hatte: Olivias Name und ihr Geburtsdatum.«
    Ein seltsamer Ausdruck flackerte kurz in Lucys Augen auf.
    »Der muss doch genauso aussehen wie der Zettel in deiner eigenen Akte«, vermutete Olivias Mom.
    Lucy schüttelte den Kopf. »Ich hab keinen Zettel. Ich hab noch nicht mal eine Akte!«
    Mrs Abbott errötete vor Mitgefühl, und bevor Olivia wusste, was los war, kam ihre Mutter um den Tisch gerauscht, um Lucy zu umarmen.
    Zu Olivias Überraschung erstarrte Lucy nicht. Es schien sie sogar zu trösten. Allerdings war Olivias Mom auch Spezialistin in der Kunst des Umarmens.
    »Ich habe das Gefühl, als hätte ich plötzlich noch eine Tochter«, erklärte Olivias Mutter begeistert, als sie kurz danach begann, den Tisch abzuräumen. Sie strahlte Lucy an. »Ich kann es kaum

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