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Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Titel: Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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Schwindelgefühl, Rötung, Bewusstlosigkeit und Übelkeit, stand dort in großen Buchstaben. Sie sah wieder zu Brendan hinunter, der jetzt von Labortechnikern umringt war. Zwischen deren Beinen hindurch begegnete sie seinem Blick – und er zwinkerte!
    »Oooooohhhh«, stöhnte Brendan und schloss die Augen
wieder. Neben seinem Fuß ragte die Ecke einer rosa Puderdose aus Olivias offener Tasche, die er fallen gelassen hatte.
    Er hat sich mit Rouge die Wangen rot gemalt! , kapierte Lucy.
    Sie griff nach Olivias Hand. »Los, gehen wir«, flüsterte sie und ging auf die Tür zu.
    »Wir können doch nicht …«, hob Olivia an, aber Lucy warf ihr einen vielsagenden Blick zu und dann verstand sie. »Oh, klar …«, murmelte sie und folgte ihrer Schwester.
    Olivia schloss die Tür hinter ihnen und der Wirbel um Brendans vermeintlichen Notfall verstummte.
    Lucy schlich voraus und linste um die Ecke im Flur. Am anderen Ende stand der einsame, riesige Wachmann mit verschränkten Armen ausdruckslos neben dem Eingang zur ASMM . Mit einem Zischen glitt die Bürotür auf und Lucy fuhr blitzschnell zurück. Langsam und vorsichtig spähte sie dann erneut um die Ecke.
    Ein kleiner, kahler Mann mit schwarzer Krawatte und Trenchcoat kam aus der ASMM .
    »Gute Nacht, Frankie«, sagte er mit seltsam nasaler Stimme. »Es ist jetzt alles ausgeschaltet. Ich bin der Letzte für heute.«
    Lucy hörte, wie der Wachmann bestätigend grunzte, als der Mann auf den Fahrstuhl zuging.
    Lucy drehte sich zu Olivia um. »Das Büro ist leer«, flüsterte sie. »Ich sehe kein Tastenfeld oder einen Kartenschlitz oder so was. Wir müssen nur an dem Wachmann vorbei.«

    »Der ungefähr so groß ist wie das Washington Monument!« , entgegnete Olivia.
    »Und wir müssen uns beeilen«, fügte Lucy hinzu, die wusste, dass Brendan sein Theater nicht ewig aufrechterhalten konnte. Sie schob erneut den Kopf um die Ecke, um die Lage zu peilen.
    Etwa nach einem Drittel des Flurs, gegenüber der Aufzüge, war ein Notausgang mit einem Schild, auf dem es hieß: Nur im Notfall öffnen, sonst wird Alarm ausgelöst! Und neben den Aufzügen stand eine riesige Topfpflanze auf dem Boden.
    »Ich hab eine Idee«, flüsterte Lucy. »Bleib hier.«
    Sie krabbelte, so schnell es ihre Vampirgeschwindigkeit zuließ, über den Teppich, ihre Schulter eng an die Wand gepresst. Hinter der Pflanze hielt sie an. Ihre Knie, die sie sich beim Rutschen über den Teppich aufgeschürft hatte, taten einen Augenblick lang weh, aber heilten dann augenblicklich. Durch die Blätter der Pflanze hindurch beobachtete Lucy den Wachmann, der begonnen hatte, auf und ab zu gehen.
    Lucy stellte sich hin und holte tief Luft. In dem Moment, in dem der Wachmann ihr den Rücken zugedreht hatte, machte sie einen Handstandüberschlag und trat mit ihren Stiefeln den Notausgang auf. Als der Alarm aus dem Treppenhausschacht zu dröhnen begann, hatte sie bereits einen Überschlag zurück hinter die Pflanze gemacht.
    Und ich dachte, meine alten Cheerleading-Fähigkeiten wären zu nichts nütze, überlegte sie stolz.
    Der Wachmann kam den Flur entlanggestürmt. Er
rannte durch den Notausgang nach draußen, um dort nachzusehen, was passiert war. Hinter ihm fiel die schwere Tür langsam ins Schloss. Kurz darauf wackelte die Tür, weil der Wachmann nun seinen Fehler bemerkt hatte und versuchte, sie von außen wieder zu öffnen. Aber sie war fest verschlossen.
    Olivia kam strahlend aus ihrem Versteck angerannt. Gemeinsam stürzten sie ans Ende des Flurs. Die Türen der ASMM glitten entgegenkommend auf und sie verschwanden im Inneren.
     
    Olivia stand neben ihrer Schwester in dem abgedunkelten Büro. Sie konnte Reihen von Schreibtischen ausmachen, auf denen jeweils ein antiquiert aussehender Computer mit ebenso altmodischer Tastatur stand. Enorme Aktenschränke säumten die Wände. Lucy blätterte einen Stapel Papier auf dem Tisch neben ihr durch. »Sieh nur, wie viel Papier es hier gibt«, sagte sie mutlos. »Das ist ja wie die Suche nach einer Leiche auf dem Friedhof.«
    Olivia nahm den einzigen abgeschlossenen Raum, den sie erkennen konnte, in Augenschein. Ein riesiger abgeteilter Würfel in der Mitte des Großraumbüros, dessen getönte Glaswände in der Dunkelheit sanft schimmerten.
    Wenn ich eine wichtige Akte wäre , dachte sie, wäre ich da drin.
    »Komm mit«, rief sie ihrer Schwester zu.
    Glücklicherweise war die Tür nicht abgeschlossen. Olivia betätigte den Lichtschalter, woraufhin sie beide blinzeln

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