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Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung

Titel: Lucy & Olivia - Die Vampirprüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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aufgeregt miteinander und zeigten auf den Bildschirm.
    »Ist das Ding überhaupt an?«, fragte Olivia.
    Mr Daniels sah kurz auf. »Das ist eine sehr interessante Frage, Olivia.«
    Olivia fand das eine komische Antwort, bis Lucy an der Reihe war. Sobald das Gerät mit ihr auf dem Sitz eingeschaltet wurde, fielen Lucy die Augen zu und ihre Lider begannen zu flattern.
    »Ist alles in Ordnung mit ihr?«, fragte Olivia ängstlich von der Seite aus.
    »Natürlich. Sie träumt einfach nur«, erklärte Mr Daniels.
    Lucy und ich sind wirklich sehr verschieden, dachte Olivia, die ganz beeindruckt war, dass ein Gerät, das bei ihr keinerlei Wirkung zeigte, ihre Schwester augenblicklich einschlafen ließ.

    Als sie mit dem VMG fertig waren, führte Mr Daniels sie durch das Labor zu einem anderen Test. Ungefähr in der Mitte des Labors kam Olivia an einem hohen Glasgefäß vorbei, das stolz auf einem Podest thronte. Olivia warf einen kurzen Blick darauf, konnte aber nur zwei Haare ausmachen, die straff von oben nach unten auf einen Metallrahmen gespannt waren. Die beiden Haare waren mit ›Olivia‹ und ›Lucy‹ beschriftet.
    Das sind die Haarproben, die Mr Daniels bei sich zu Hause genommen hat! , dachte sie. Ist ja cool!
    Die nächste Stunde über wurden sie und ihre Schwester einem Test nach dem anderen unterzogen. Keine von ihnen hatte bisher eine Kernspintomographie gemacht  – sie mussten einen grauen Kittel anziehen, der hinten offen war und absolut ruhig in einer riesigen Aluminiumröhre liegen, die unheimliche scheppernde Geräusche machte. Olivia meinte, Camillas Stimme in ihrem Kopf zu hören, die sagte: »Wir schreiben das Jahr 2030 und du steckst für deine Reise in einem Tiefkühlgeschoss.«
    Sie wurden auch geröntgt. Dann gab es Fitnesstests, die so was von unfair waren. Olivia war vielleicht drei Kilometer auf ihrem Heimtrainer gejoggt, bevor sie zusammenbrach. Lucy war derweil noch nicht mal ins Schwitzen geraten.
    Schließlich führte Mr Daniels die Mädchen zu Brendan zurück, der mit ihren Taschen unter einem verblichenen Krankenkassenplakat auf sie wartete.
    »Ich kann euch beiden gar nicht genug danken«, sagte Mr Daniels zu Olivia und Lucy. »Die Ergebnisse
der heutigen Experimente könnten unsere Vorstellungen über eineiige Zwillinge verändern.« Er zwinkerte den Mädchen zu. Überall im Labor murmelte es, als die Techniker aufgeregt ihre Notizen miteinander verglichen.
    »Verraten Sie uns die Ergebnisse?«, fragte Olivia eifrig.
    Mr Daniels zuckte mit den Schultern. »Es kann Monate oder sogar Jahre dauern, bis wir unsere Analysen abgeschlossen haben. In der Genetik gibt es häufig mehr Fragen als Antworten. Wir hätten gerne, dass ihr in einem Jahr zu weiteren Tests wieder herkommt.«
    In einem Jahr?, dachte Olivia ungläubig. Lucy zieht in nicht mal mehr drei Wochen weg!
    Sie merkte Lucy an, dass sie ebenfalls enttäuscht war. Brendan hüstelte nur ein bisschen.
    »Ich begleite euch hinaus«, bot Mr Daniels an.
    Als Brendan mit ihren Taschen aufstand, begann er heftig zu husten.
    »Ist alles in Ordnung mit dir, Brendan?«, fragte sein Vater.
    Brendan nickte. »Mir ist nur ein bisschen übel und schwindelig«, krächzte er. Dann wankte er, und Olivia sah, dass er gerötete Wangen hatte.
    Vampire erröten nur, kurz bevor sie ohnmächtig werden! , fiel ihr ein.
    Die Taschen der Mädchen fielen auf den Boden. Mr Daniels sprang auf seinen Sohn zu, als Brendans Beine unter ihm wegknickten.
    »Ms Voxen! Mr Azure!«, rief er und versuchte, Brendan
aufrecht zu halten. Die Techniker kamen sofort herbeigeeilt. Bei Brendans Anblick nahmen ihre Augen einen besorgten Ausdruck an.
    »Er muss dem V-rus ausgesetzt gewesen sein!«, rief Mr Azure.
    »Er zeigt alle Symptome«, stimmte Ms Voxen ihm zu. Ihre Stimme klang panisch.
    »Was ist der V-rus?«, fragte Olivia.
    »Das geht Leute deiner Art nichts an!«, rief Mr Azure, aber Ms Voxen stieß ihm den Ellbogen in die Seite. »Ich m…meine«, stotterte er, »Leute, die keine … äh … Windpocken als Kind gehabt haben.«
    »Brendan, hörst du mich?«, fragte sein Vater verzweifelt.
    »Vater«, erwiderte Brendan mit verschlafener Stimme. »Bist du das?«
    »Mr Spackle«, rief Mr Daniels einem anderen Techniker dringlich zu, »holen Sie sofort das V-rus-Behandlungs-Set!«
     
    Während Brendan da auf dem Boden des Labors ausgestreckt lag, starrte Lucy auf das Plakat, unter dem er gesessen hatte: V-rus – Prävention und Diagnose. Symptome: Husten,

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