Lügen haben sexy Beine

Titel: Lügen haben sexy Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD

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ebenso erschrocken wie entsetzt.
    Tanner sah sich um. Vor der Hüpfburg stand ein alter Mann mit grauem Haar und blassblauen Augen. Er starrte sie misstrauisch an.
    „Was zum Teufel geht hier vor, Ivy?“, wiederholte der ältere Herr.
    Sie sprang auf, warf Tanner einen ängstlichen Blick zu und wankte dann über den Gummiboden auf den Mann zu. „Ich wusste gar nicht, dass du hier bist.“
    „Dasselbe kann ich auch über dich sagen.“ Der alte Mann warf Tanner einen scharfen Blick zu. „Ich hab’ Gerüchte gehört und dachte, ich sehe lieber nach. Du kannst mir bestimmt sagen, was hier passiert ist.“
    „Nicht direkt“, antwortete sie und drehte sich zu Tanner um. „Hm, Mike Angel, das ist Tanner King. Tanner, das ist Mike.“
    Der Besitzer der Farm, dachte Tanner. Kein Wunder, dass Ivy so nervös reagierte! Immerhin wurde sie von ihrem Boss erwischt, was ihr sicher sehr peinlich war. Der alte Herr machte sogar den Eindruck, als würde er sie feuern wollen. Das durfte Tanner auf keinen Fall zulassen.
    Siehst du, hörte er eine spöttische Stimme flüstern, genau das passiert, wenn du gegen die Regeln verstößt. Wenn du den Abstand nicht einhältst. Auch wenn die Stimme recht hatte, bedauerte Tanner nichts von dem, was zwischen ihm und Ivy geschehen war. Insgeheim freute er sich sogar schon auf die neuen Regelverstöße in seinem Haus.
    Doch in diesem Moment galt es, die Situation schleunigst zu entschärfen.
    „Schön, Sie kennenzulernen, Sir“, sagte er und hätte sicherlich auch seine Hand ausgestreckt. Aber die Gummiwand mit dem Netzfenster trennte ihn von Mike Angel.
    „Das glaube ich gern“, entgegnete er und sah dann wieder zu Ivy. „Du kommst da sofort raus.“
    Mit einem Blick gab sie Tanner zu verstehen, dass sie nicht vorhatte, sich zu streiten. Und fraglos hoffte sie, dass Tanner es auch nicht versuchen würde. Er hatte allerdings auch nicht vor, einen Streit vom Zaun zu brechen. Er würde sich aber auch nicht wie ein zehnjähriges Kind behandeln lassen, das gerade eine Fensterscheibe kaputtgemacht hatte.
    Ivy schlüpfte durch den Eingang der Hüpfburg hindurch auf den Rasen, wo sie sich ihre Stiefel anzog. Tanner blieb dicht hinter ihr.
    „Würdest du mir jetzt bitte sagen, warum ihr euch auf einem Kinderspielplatz wie die Wilden benehmt?“
    Ivy errötete, was Tanner faszinierte. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal eine Frau getroffen hatte, die rot geworden war. Doch Ivy war ja auch nicht wie die anderen Frauen, die er kannte.
    „Ich habe Tanner die Farm gezeigt und …“
    „Und was für eine Besichtigungstour soll das sein, bitteschön?“, fragte Mike.
    Tanner fühlte sich wohler, als er wieder seine Schuhe anhatte und auf festem Boden stand. Die Tatsache, dass er den alten Mann überragte, gab ihm ebenfalls Sicherheit. Trotzdem, er durfte nicht vergessen, dass er Ivys Boss und den Besitzer der Farm vor sich hatte. Also den Mann, über den Tanner sich seit zwei Monaten beschwerte. Vielleicht ist der ältere Herr deshalb so wütend, dachte er.
    „Tanner King“, sagte er und streckte die Hand aus.
    Statt seine Hand zu schütteln, sah Mike Angel Ivy an. „Gibt es vielleicht etwas, das du mir erzählen willst, Ivy, Mädchen?“
    „Nein, gibt es nicht“, antwortete sie und schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich dachte bloß, es interessiert dich, dass ich Tanner auf der Farm herumführe.“
    „Hm, hm.“
    Tanner ließ die Hand wieder sinken und fand sich damit ab, dass der ältere Mann sich nicht über seinen Besuch freute. Allerdings wollte er sich auch nicht wie Luft behandeln lassen. „Ich habe Ivy gebeten, mir alles zu zeigen, Mr. Angel. Sie hat sich bereiterklärt, mich herumzuführen. Als wir hierher gekommen waren, habe ich vorgeschlagen, die Hüpfburg auszuprobieren.“
    Ivy warf ihm einen ebenso dankbaren wie überraschten Blick zu.
    Doch er achtete nicht darauf und konzentrierte sich stattdessen auf den alten Mann, der ihn mit seinen scharfsinnigen Augen musterte.
    „Stimmt das?“ Mike ließ den Blick abschätzig über Tanner schweifen, der sich wie ein Kind vorkam, das vor dem Schuldirektor stand.
    „Ja, das stimmt“, bekräftigte er und versuchte, sich nicht einschüchtern zu lassen. Gleichzeitig wollte er, dass die Situation sich entspannte, damit Ivy sich keine Sorgen machen musste. „Sehen Sie“, fuhr er deswegen fort. „Ich glaube, der Anfang zwischen Ihnen und mir ist etwas unglücklich gelaufen.“
    „Er ist überhaupt