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Lügen haben sexy Beine

Lügen haben sexy Beine

Titel: Lügen haben sexy Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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regelmäßig Fernsehen guckst? Welcher großartige Schmerz quält dich denn? Himmel, du lebst in einer Stadt, die die internationale Schaltzentrale des Weihnachtsfests sein könnte!“
    Ein scharfer Schmerz durchfuhr Ivy. Trotzdem hob sie das Kinn und begegnete seinem Blick. Jetzt wusste sie, warum sie sich das hier antaten, verdammt noch mal – warum sie diesen albernen Streit hatten. Sie waren beide emotional aufgewühlt nach dem, was sie miteinander geteilt hatten. Jetzt nahm jeder eine Abwehrhaltung ein. Na toll, dachte sie. Und außerdem, seit wann war sie eigentlich so verständnisvoll?
    „Schön!“, rief sie und sprang aus dem Bett, weil sie das Bedürfnis hatte, mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen, statt mit einem Mann im Bett zu liegen, dem sie am liebsten einen Tritt versetzt hätte. „Du willst keinen Rat? Dann eben nicht. Aber bilde dir bloß nicht ein, dass du der einzige Mensch auf der Welt bist, der Probleme hat!“
    „Ivy …“
    „Nein“, schnitt sie ihm das Wort ab und war jetzt wirklich wütend. „Du sagst, du hast eine Mutter und einen Vater. Leben sie noch?“
    „Ja …“
    „Mein Vater ist gestorben, als ich ein kleines Mädchen war“, erklärte sie ihm. „Ich vermisse ihn immer noch.“
    Ein Zucken seiner Gesichtsmuskeln verriet ihr, dass er erkannte, möglicherweise zu weit gegangen zu sein. „Sieh mal, vielleicht war ich einfach …“
    Ivy neigte den Kopf zur Seite und starrte ihn an. „Hast du jemals einen Menschen geliebt, Tanner? Ich meine: Liebe ?“
    Seine Miene verfinsterte sich. „Nein.“
    „Siehst du, ich schon.“
    Tanner zwinkerte, was allerdings das einzige Zeichen dafür war, dass er überrascht war. Doch darum scherte Ivy sich nicht. Sie wollte einfach nur weg aus diesem Haus und weg von ihm. Aber vorher wollte sie ihn noch über eine Kleinigkeit aufklären.
    „Vor vier Jahren ist mein Verlobter David bei einem Verkehrsunfall gestorben.“
    „Verdammt, Ivy …“ Er sprang aus dem Bett und ging auf sie zu.
    Um ihn aufzuhalten, hob sie die eine Hand. „Das war drei Wochen vor unserer Hochzeit. Und statt den glücklichsten Tag meines Lebens zu feiern, bin ich zu Davids Beerdigung gegangen.“ Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie zwinkerte sie fort. Irgendwie schienen sie ja beide offene Wunden zu haben, auf die sie nun Salz streuten. Und alles nur, um nicht über die Gefühle zu reden, die sich zwischen ihnen entwickelt hatten. Ivy wusste nicht, auf wen sie wütender sein sollte. Auf Tanner oder sich.
    Das Einzige, was sie tun konnte, war gehen. „Ich hätte mich in meinem Schmerz für immer einnisten können“, flüsterte sie. „Ich hätte die Tür hinter mir zuschlagen können und mit niemandem reden müssen. Aber weißt du was, Tanner? Das wäre kein Leben. Also machst du weiter und siehst nach vorn. Du bleibst nicht in der Vergangenheit, sondern in Bewegung. Du atmest ein und aus. Genau das ist Leben.“
    Ihr Atem ging nun schneller, und sie verspürte einen Kloß im Hals. Verdammt, sie wollte nicht vor ihm in Tränen ausbrechen! Das wäre doch bloß der krönende Abschluss dieses Schauspiels, oder etwa nicht?
    „Ivy, das konnte ich doch nicht wissen.“
    „Nein, das konntest du nicht“, murmelte sie und ging auf die geöffnete Schlafzimmertür zu. „Und übrigens, ich habe es auch nicht auf dein Mitgefühl abgesehen, Tanner. Also erspar’s mir.“
    Tanner griff nach seiner Jeans und streifte sie sich schnell über. Dann lief er Ivy hinterher, die wie eine Königin im Kampf mit der Schleppe aus dem Zimmer ging. „Verdammt, Ivy, bleib hier!“
    „Dafür gibt es keinen Grund“, erklärte sie, griff nach ihren Kleidungsstücken und zog sich hastig an.
    Er packte sie am Arm, doch sie wandte sich aus seinem Griff heraus. „In diesem Moment mag ich dich nicht besonders gern, Tanner. Deshalb würde ich lieber nach Hause gehen.“
    „Also ist das hier meine Schuld?“
    Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und schlüpfte in ihre Sandalen. „Es geht nicht um Schuld, Tanner. Mir läuft hier alles ein bisschen zu schnell schief, und deswegen würde ich gern gehen.“
    „Wer ist jetzt derjenige hier, der sich versteckt?“
    Sie hielt inne und sah ihn traurig lächelnd an. „Touché, Tanner. Guter Schuss. Und jetzt … Halt den Mund!“
    Bevor er sie aufhalten konnte, riss sie die Eingangstür auf und lief die Stufen hinab. Während er ihr hilflos nachblickte, wünschte Tanner, die Zeit zurückdrehen zu können. Dann hätte er den Streit

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