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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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Tier hätte den Abdruck von Fangzähnen hinterlassen.«
    »Und die Kratzer am Hals?«
    »Sehen weniger menschlich aus.« Steinmeier machte ein interessiertes Gesicht. »Spannend. Entweder fehlte dem Täter der rechte Daumen oder es war auch noch ein Tier beteiligt. Wenn es ein Haustier war, dann mit Sicherheit ein Hund. Ein großer abgerichteter Hund.«
    Cube rollte mit den Augen. Steinmeier nannten sie nicht umsonst Klugmeier . Er machte seinem Namen mal wieder alle Ehre. »Wieso keine Raubkatze?«
    »Ich habe eine Katzenallergie«, antwortete der Rechtsmediziner und täuschte einen Hustenanfall vor. »Verstehen Sie, was ich meine? Die Hundehaare haben wir auch schon gefunden. Kurze, borstige Haare. Ich fresse einen Bären, ach, was sag ich, einen Grizzly, wenn das kein Hund war.«
    Cube verharrte reglos und ließ den Ort des Verbrechens auf sich wirken. Was er roch, bestätigte Steinmeiers Vermutungen. Er roch den Hund, das nasse Fell, das nach ranzigem Talg, Pfützenwasser und Schuhsohlen stank, schwieg aber.
    Steinmeier schlug die Abdeckung weiter zurück. »Nur eines verstehe ich nicht. Der Täter hat nicht nur zugebissen.«
    »Was noch?«, fragte Cube.
    »Er hat das Opfer massiv verletzt und mit einem scharfen Gegenstand, vermutlich einem Skalpell, regelrecht abgeschlachtet. Es fehlen aber auch Stücke. Er muss Teile mitgenommen haben. Und schauen Sie hier, auch an Brust und Bauch gibt es menschliche Bissspuren.«
    »Könnte der Hund die Stücke gefressen haben?«, mischte sich Schiller ein.
    Steinmeier nickte. »Durchaus möglich. Wer sonst?«
    Ich hätte da ein paar Ideen, die niemandem gefallen würden, dachte Cube und schwieg.
    Schiller blickte zum Wald. »Ich will, dass wir das Ungeheuer in 48 Stunden fassen.«
    Augenblicklich spürte Cube, wie sich seine Schultern versteiften und er Kopfschmerzen bekam.
    Die Kollegen redeten weiter.
    »Anscheinend wurde nichts gestohlen.«
    »Die Wagenschlüssel lagen auf dem Boden am Heck des Autos.«
    »Und die Papiere?«
    »In ihrer Manteltasche.«
    »Was wissen wir über sie? Wer ist sie?«
    Kripokollege Frantz mischte sich ein. »Sie hat in der Charité gearbeitet. Eine Krankenschwester. Hier ist der Ausweis zur Charité. Gleich müsste der Oberarzt hier sein und sie identifizieren. Der hatte noch Dienst. Sie leider nicht.« Er fasste sich in den Nacken und unterdrückte ein Gähnen. Dann fuhr er mit Blick auf die Leiche erschüttert fort: »Welche Bestie macht so etwas?«
    Steinmeier deckte die Leiche wieder ab. »Ihr als Kriminologen solltet euch nicht wundern. Für euch ist es doch nichts Neues, dass Menschen zu Bestien werden.«
    Cube musste dieser unleidigen Diskussion ein Ende bereiten, bevor er wütend wurde. »Selbst Reißzähne und Klauen machen einen Menschen nicht zum Werwolf. Es ist immer der Kopf, der mordet.« Er hielt inne. Erneut stieg ein Schwall der unbekannten chemischen Substanz in seine Nase. Warum rochen die anderen nichts? Er atmete konzentriert ein und schnupperte. Die beißende Note kam aus der entgegengesetzten Richtung. Da musste etwas im Wald liegen.
    Erneut stapfte er ins Unterholz, vorbei an Brombeerbüschen, zerschnittenen Autoreifen und einem halben verrosteten Auspuff. In drei Metern Entfernung musste es sein. Der Geruch von Formalin wurde deutlich stärker. Dort! Cube bückte sich, sah Glasscherben grünlich glitzern. Jemand hatte ein Gefäß in den Wald geschleudert. Es war auf einem Stein gelandet und zerschlagen. Vorsichtig hob er die Äste einer Tanne hoch. Was er fand, ließ selbst ihn nach Luft schnappen …

15
    BEA-Klinik, Montagfrüh, 8:00 Uhr
    S chön und intelligent zum Erfolg! Die in den Obelisk gemeißelten Worte begrüßten jeden Ankommenden an der Auffahrt zur Villa verheißungsvoll.
    Professor Palmer fuhr im Schritttempo vor. Die Kiesel knirschten unter den Reifen. Der Wind blies braune Blätter vor die Motorhaube. An der Haltebucht schlug der Professor das Lenkrad nach rechts ein und parkte ausnahmsweise vor dem Willkommensschild der Privatklinik und nicht in der Tiefgarage. Palmer stieg aus dem Wagen und blickte stolz zur Villa, in der die Büros lagen. Auch heute würde er, wie jeden Tag, den Neuzugängen die Grundfeste der BEA-Klinik erläutern: Beauty, Enhancement und Athletic. Kamen diese drei Dinge zusammen, dann war beruflicher und privater Erfolg garantiert. Meine Damen und Herren, das wollen wir doch alle , pflegte er zu sagen. Gutes Aussehen, volle geistige Leistungsfähigkeit und einen sportlichen Körper

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