Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition)
schien ihre Zweifel zu spüren, denn er drückte ihre Hand und lächelte. »Ich dachte, du könntest einen Abend mit Freunden brauchen. Wir fahren zu Alyssa und Kyle.«
»Ich weiß nicht, ob ich heute so gute Gesellschaft bin.«
Er führte ihre Hand an seine Lippen. »Wir müssen nicht lange bleiben, wenn es dir nicht gefällt. Die beiden werden das verstehen, sie sind deine Freunde.«
Das stimmte, und sie war ihnen schon lange genug auf den Geist gegangen. Carries schlechtes Gewissen verstärkte sich mit jedem Tag, den sie in Alyssas Haus verbrachte. Aber das sagte sie nicht, denn Sam würde nur versuchen, sie aufzumuntern. Meist hatte er damit Erfolg, aber sie wollte auch nicht, dass er immer unter ihren Launen zu leiden hatte. Es reichte ja schon, wenn sie sich selber damit nervte.
Schließlich erreichten sie Kyles Haus, das beinahe aussah wie ein altes, vollständig aus Stein gebautes Herrenhaus. Sie hatte es gemocht, seit sie es zum ersten Mal gesehen hatte, doch sie hatte nie damit gerechnet, jemals das Innere zu sehen. Seit Alyssa mit Kyle zusammen war, hatte er sich aber auch anderen geöffnet, und Carrie war inzwischen schon einige Male hier gewesen. Sie folgte Sam zur Tür und versuchte, ein fröhlicheres Gesicht aufzusetzen.
Sam drückte auf die Klingel und schlang dann einen Arm um sie. Sie genoss diese liebevollen Berührungen, die ihr zeigten, dass sie ihm etwas bedeutete. Automatisch schmiegte sie sich enger an ihn. Sam drehte ihr den Kopf zu und beugte sich zu ihr herab. Zuerst sanft, dann immer fordernder, ließ der Kuss sie alles andere vergessen. Deshalb zuckte sie erschrocken zusammen, als die Tür aufging und Kyle vor ihnen stand.
Er grinste. »Soll ich die Tür wieder zumachen und euch noch ein paar Minuten geben?«
Sam löste sich langsam von ihr und verdrehte die Augen. »Sehr witzig, Kyle.«
»Finde ich auch.« Er lächelte Carrie an. »Schön, dass ihr da seid. Alyssa ist schon ganz aufgeregt.«
Verwundert blickte sie ihn an. »Warum das denn? Wir haben uns doch gestern erst gesehen.«
Kyle zuckte nur mit den Schultern und winkte sie ins Haus. Carrie folgte ihm in die großzügige Diele und blickte sich verwundert um. »Habt ihr umgeräumt?«
»So könnte man es auch nennen.« Er öffnete die Tür zum Wohnzimmer. »Nach dir.«
Immer verwirrter trat Carrie in den Raum und blieb ruckartig stehen. Mit offenem Mund blickte sie um sich. Das Zimmer sah aus wie … ihr Laden. Wie war das möglich? Hinter sich spürte sie Sams beruhigende Präsenz. Seine Arme glitten um ihre Taille, und er zog sie an sich.
Alyssa kam mit einem strahlenden Lächeln auf sie zu. »Und, wie findest du es?«
»Was …?« Carrie befeuchtete ihre trockenen Lippen. »Was ist das?«
Mit hochgezogenen Brauen blickte Alyssa sich um. »Das solltest du aber erkennen. Vielleicht sind einige Details falsch, aber ich habe mich bemüht, es so genau wie möglich hinzubekommen.«
Langsam fand Carrie ihre Sprache wieder. »Natürlich weiß ich, was das ist, ich verstehe nur nicht, wie das möglich ist. Und vor allem,
warum
es hier so aussieht wie in meinem Laden.«
Alyssa blickte erst Sam, dann Kyle an, bevor sie antwortete. »Da es noch einige Zeit dauern wird, bis das Gebäude wiederaufgebaut wird, und es offenbar keine anderen Möglichkeiten hier in der Gegend gibt, haben wir uns überlegt, dass die einzige Lösung darin besteht, dir für die Zeit einen Ersatzladen anzubieten.« Sie ging auf Carrie zu und nahm ihre Hände. »Wir möchten dich nicht verlieren, Carrie.« Tränen glänzten in ihren Augen.
Mühsam versuchte Carrie, den Kloß in ihrer Kehle hinunterzuschlucken. »Das ist furchtbar lieb von euch, aber das kann ich auf keinen Fall annehmen. Kyle will sicher nicht ständig sein Haus voller leicht bekleideter Frauen haben.«
Seine Grimasse schien ihr recht zu geben, aber dann zuckte er mit den Schultern. »Es ist ja nur vorübergehend, bis das Geschäft wieder steht. Außerdem tust du mir einen Gefallen. Ich mag das Haus sowieso nicht und bin froh, dass ich bei Alyssa wohnen kann.«
»Aber …«
Sam trat vor sie und blickte sie eindringlich an. »Es ist nur ein Angebot, du musst es nicht annehmen.« Mit den Fingern strich er über ihre Wange. »Aber ich wäre überglücklich, wenn du es tätest. Ich möchte wirklich nicht in San Francisco oder Oakland leben. Ich würde dir überallhin folgen, wenn du von hier weggehst. Es ist ganz allein deine Entscheidung, Carrie.«
Carrie betrachtete den Raum, die
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