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Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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die Luft, gemischt mit dem beißenden Aroma von Blut und Schweiß. Kavin fokussierte den Blick auf den Opal und versuchte, durch den Mund zu atmen, um ihren Würgereiz zu unterdrücken. Aber sie wusste, dass Zayd auf eine Reaktion wartete. Er wollte ihre Furcht spüren, wollte, dass sie sich vor Entsetzen wand, einfach nur, weil er ein perverses Schwein war, das sich an so etwas ergötzte. Ihre Haut begann zu spannen, ihre Beine drohten einzuknicken, während sie dagegen ankämpfte, ihm die Befriedigung zu geben, auf die er aus war. Aber er ließ nicht locker. In dem Wissen, dass er sie sonst nicht mehr loslassen würde, riskierte sie schließlich einen zaghaften Blick nach oben.
    Die Augen des Ungeheuers fixierten die Wand hinter ihr, nicht sie selbst. Aber der sahad war so nah, dass sie die Hitze spüren konnte, die in Wellen von ihm abstrahlte, und sie konnte sehen, wie sich seine Muskeln vor mühsamer Beherrschung verkrampften. Er wollte ihr wehtun. Sie erkannte es an seinem zuckenden Kiefer, daran, wie er die Fäuste an den Seiten ballte. Er hasste sie schon allein, weil sie Ghul war und er Marid. Weil ihr Stamm ihn in diesem Verlies als Sklaven gefangen hielt. Bevor sie es verhindern konnte, blitzte die Erinnerung daran, wie er den Shaitan in der Arena enthauptet hatte, durch ihr Bewusstsein. Wie er dem Dschinn voll wilder Grausamkeit einfach den Kopf abgeschlagen hatte.
    Er würde sie nicht umbringen? Wie könnte er nicht? Seine schiere Größe, seine unübersehbare Stärke und der bittere Hass machten ihren bevorstehenden Tod so gewiss, dass es sie bis ins Mark erschütterte.
    Kavin wandte das Gesicht ab und presste die Lider zusammen. Versuchte, in Zayd, der hinter ihr stand, hineinzukriechen.
    Dies ist nicht mein Leben!
    Ein bösartiges Lachen grollte in Zayds Brust. Dann verringerte er den Druck auf ihre Arme, trat zurück und zog sie mit sich, bis sie Abstand zu dem Monster hatte. »Wache!«
    Metall klirrte gegen Metall, dann strömte ein Luftzug in die Zelle, als die Tür geöffnet wurde. Der abrupte Lichteinfall in dem dunklen Verlies blendete Kavin. Doch das Einzige, was sie interessierte, waren der ersehnte Sauerstoff und der Umstand, dass sie der Bestie entkommen war.
    Fürs Erste.
    Zayd packte ihre Hand und zerrte sie nach draußen in die Helligkeit. Tiefe Erleichterung durchströmte Kavin. An den Wärter gerichtet sagte er: »Lass es mich wissen, wenn er bereit ist.«
    Und unversehens, mit diesem einen Satz, stahl sich ihre Erleichterung davon wie ein Dieb in der Nacht, bis Kavin nichts mehr wahrnahm als die grauenvolle Übelkeit, die sie bei dem Gedanken überkam, was auf sie wartete, sobald ihr Gebieter sie zwang, hierher zurückzukehren.

2
    Kavin starrte auf die Schaumblasen, die auf der Wasseroberfläche trieben; sie hatte das Gefühl, mit ihnen zu treiben. Wärme umwogte ihre Glieder, während sie in dem Marmorbecken badete, und trotzdem war ihr kalt bis in die Knochen. Wenn sie nur an die Bestie in dieser Zelle dachte …
    Ein Schaudern durchlief sie.
    »Die jarriah friert?« Hana, das Dienstmädchen, das Kavin aufwartete, tauchte hinter einer Säule auf, die zu der mit kunstvollen Schnitzereien versehenen Decke emporragte, und goss mehr dampfend heißes Wasser aus dem großen Bronzekrug in das Becken. Die aromatischen Düfte von Rosen und Orangenblüten erfüllten die warme Luft, aber Kavin bibberte noch immer.
    Hanas Sandalen klackerten auf dem polierten Steinboden, als sie die breite Treppe hinaufstieg und sich hinter Kavin kniete. Sie nahm einen Schwamm vom Beckenrand und tauchte ihn ins Wasser, dann wusch sie Kavins Schultern und den Rücken. »Du wirkst so angespannt, jarriah . Ich schließe daraus, dass deine Begegnung mit dem sahad nicht gut verlaufen ist?«
    »Der Ausdruck sahad klingt, als wäre er irgendein romantischer Gladiator.« Kavin setzte sich so plötzlich auf, dass das Wasser gegen ihre nackten Brüste platschte. Zum ersten Mal, seit man sie angewiesen hatte, sich in die Bäder zu begeben, um sich vorzubereiten, durchdrang die Stimme des Mädchens ihre fieberhaften Gedanken. »Das ist er nicht! Er ist ein abstoßendes Ungeheuer! Er ist …«
    Ihr kam die Galle hoch, aber sie schluckte sie runter, wie sie es schon früher getan hatte. Dies war nun einmal das, was von ihr erwartet wurde – sich bereitwillig ihrem Verhängnis zu stellen und ihre Prüfung zu bestehen –, doch jeder Muskel ihres Körpers kreischte: Lauf! Hau ab! Verschwinde, ehe es zu spät ist!
    Aber das

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