Lust kennt kein Tabu
Highschool-Abschlussball benahm. Doch das war ihr egal.
Resignierend fügte Alexis sich in ihr Schicksal und befolgte den Rat ihrer Freundin. Eine Zeit lang knutschte sie noch mit Brock, bevor Zienna sie von der Tanzfläche zerren konnte.
Wie Zienna auf dem Weg zum Ausgang feststellte, hatte Nicholas den Club noch nicht verlassen. Stattdessen stand er bei Wendell. Die zwei Männer waren fast gleich groß, Wendell mochte um vielleicht drei Zentimeter größer sein. Beide besaßen athletische Körper, beide sahen attraktiv aus. Aber Wendell hatte jenes unerklärliche Etwas, das unwiderstehlich auf Frauen wirkte.
„Oh, mein Gott, du willst Wendell abschleppen!“ Vom Alkohol benebelt, achtete Alexis nicht auf den schrillen Klang ihrer Stimme.
„Hey, nicht so laut“, zischte Zienna und legte ihr einen Finger auf die Lippen.
„Und mir machst du Elliotts wegen Vorwürfe und redest mir dauernd ein, was für ein netter Mann er wäre und Sex sollte keine Rolle spielen. Aber ich wette, ich weiß, was du jetzt denkst. Denn letzten Endes möchten es nicht nur die Jungs gut besorgt kriegen. Das wünschen wir Mädchen uns auch.“
Etwas mühsam schluckte Zienna. Und obwohl sie sich dagegen sträubte, gestand sie sich endlich ein, dies wäre genau der Grund, warum sie Wendells Rückkehr in ihr Leben so beunruhigend fand. Und warum sich die Erinnerung an die explosive Leidenschaft, die sie genossen hatten, nicht verdrängen ließ.
„Es gibt wichtigere Dinge als Sex“, konterte sie. Diese Tatsache sah sie bestätigt, denn das Busenwunder begrapschte Wendell ungeniert, während er mit Nicholas redete. „Viel wichtiger ist ein Mann, mit dem du dich gut verstehst.“
In diesem Moment drehte Wendell sich zu ihr um, erwiderte ihren Blick, und sie zuckte unwillkürlich zusammen. Verdammt, es liegt an diesen Augen. Wenn er sie früher so intensiv angeschaut hatte, war es ihm immer gelungen, sie zu verführen.
Genauso musterte er sie auch jetzt.
Sex ist nicht alles, dachte sie, als sie zu Wendell, seiner Nutte du jour und Nicholas ging.
Lächelnd legte sie einen Arm um Nicholas Taille, stellte sich auf dieZehenspitzen und rieb ihre Nase an seinem Hals. Um den Effekt noch zu steigern, ließ sie ihre Lippen über seine Kinnlinie gleiten und drehte sein Gesicht zu sich herum, damit sie ihn auf den Mund küssen konnte. Das war eine notwendige Demonstration.
Nur falls Wendell tatsächlich ihre Beziehung unterminieren wollte, musste sie ihm beweisen, dass zwischen ihr und Nicholas alles in bester Ordnung sei und jeder Versuch, dieses Glück zu zerstören, zum Scheitern verurteilt wäre. Was immer er auch planen mochte …
Es war Nicholas, der den Kuss beendete. „Wow.“
Zienna tätschelte seinen Hintern. „Ich bringe jetzt Alexis nach Hause. Noch länger kann ich nicht warten.“
„Hast du das gehört, Wendell? Ich muss mich beeilen. Natürlich darf ich mein Mädchen nicht warten lassen. Zienna, wir treffen uns dann bei mir.“
„Alles klar, Nicholas. War nett, dich noch mal zu sehen, Wendell“, murmelte Zienna und gönnte ihrem Ex kaum einen zweiten Blick, bevor sie Alexis wieder beim Arm nahm und zum Ausgang führte.
Hoffentlich würde Nicholas sich nach der Show, die sie soeben abgezogen hatte, besser fühlen und merken, dass Wendell keine Bedrohung war. Nicht im Geringsten.
Etwa vierzig Minuten später erreichte sie Nicholas’ Haus und war ein bisschen enttäuscht, weil er ihr immer noch angekleidet die Tür öffnete. Er konnte höchstens eine Viertelstunde vor ihr hier gewesen sein, hätte aber genug Zeit gefunden, um sich auszuziehen. Wenigstens das Hemd und die Socken. Doch er hatte nur die Krawatte abgenommen. Noch schlimmer – plötzlich sah er sehr müde aus. Überhaupt nicht wie der Mann, der am vergangenen Mittwoch ihre Welt aus den Angeln gehoben hatte.
„Hey, Darling.“ Zienna betrat das Haus, schloss die Tür hinter sich und legte die Hände auf Nicholas’ Brust. Wenn er nicht in Stimmung war, würde sie das ändern. Gewiss, sie verstand seine Erschöpfung nach all der harten Arbeit im neuen Restaurant. Trotzdem brauchte sie ganz einfach noch mehr von dem sensationellen Sex.
„Hey.“ Langsam strich er über ihre Arme, in einem Stil, der geradezu schrie: Kriechen wir einfach in die Federn, ich bin müde.
Davon wollte Zienna nichts wissen. Schon im Flur streifte sie ihr Kleid über den Kopf und beobachtete erfreut, wie Nicholas’ Blick über ihren Körper wanderte. Sie trug wieder einen
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