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Lustig, lustig, tralalalala

Lustig, lustig, tralalalala

Titel: Lustig, lustig, tralalalala Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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liebsten bei Katjas Eis machst.» Mir fällt die Kinnlade runter. Meine Freundin und Andreas telefonieren hinter meinem Rücken miteinander?
    Was hat sie ihm noch alles verraten? Meinen Kontostand, meine Körbchengröße? Meine Blutgruppe?
    «Und wieso hast du Kontakt zu   …?»
    «Facebook macht’s möglich», antwortet er und nimmt meine Hand. Ich lasse es geschehen, aber nur, weil seine Hände sich so warm und weich anfühlen und meine sich kalt und klamm. «Verstehe ich das richtig, du bist extra meinetwegen nach Sylt gekommen? Was ist mit deiner Familie? Werden die dich an Weihnachten nicht vermissen?»
    «Das ist mir egal. Um mit dir zusammen zu sein, nehme ich alles in Kauf!», entgegnet Andreas im Brustton der Überzeugung. Stimmt, das war schon damals so. Wenn einer für mich die Welt aus den Angeln gehoben hätte, dann er. Wieso kann Philipp sich nicht mal eine Scheibe davon abschneiden? Der Gedanke an Philipp und die Tatsache, dass Andreas meinetwegen alles hat stehen und liegen lassen, bringen mich in Wallung. Der Glühwein mit doppeltem Schuss mag das seinige dazu tun, denn kurze Zeit später wälzen Andreas und ich uns auf dem weichen Laken meines Blümchenbettes. Ein Teil von mir genießt es, der andere ist schlichtweg überfordert. Ich bin immerhin gerade mal knappe vier Stunden auf Sylt.
    Andreas’ Lippen haben nun mein Ohrläppchen erreicht, ein echter Schwachpunkt in meinem erotischen Betriebssystem. Ein, zwei gezielte Berührungen, und ich bin in der Regel schachmatt.
    Während er «Ich habe mich so nach dir gesehnt» säuselt, schließe ich die Augen und stelle mir vor, dass es Philipp ist, mit dem ich hier liege. Auf einmal ist alles ganz leicht und ich frage mich, weshalb ich mich vor fünfzehn Jahren eigentlich so angestellt habe. Läuft doch alles bestens, und Andreas hat sogar an Kondome gedacht!
    Ein wenig später bin ich zwar entspannt und tatsächlich so was wie glücklich (oder na ja, zumindest zufrieden), doch ich habe auch ein Problem. Und zwar ein neues: Wohin mit Andreas? So nett diese Spontannummer auch war, aber ich könnte jetzt gut und gern den Film «Merry Christmas» mit Benno Führmann und Diane Krueger sehen, der gleich anfängt. Und mir dazu Essen aufs Zimmer bestellen. Aber wie sage ich das, ohne ihm das Gefühl zu geben, ihn loswerden zu wollen? «Kennst du den Film ‹Merry Christmas›?», starte icheinen Versuch, Andreas dorthin zu schicken, wo auch immer er wohnt.
    «Na klar!», ruft er begeistert, springt aus dem Bett und öffnet die Minibar. «Schau mal, Champagner. Lass uns den köpfen und dazu etwas beim Zimmerservice bestellen. Der Film beginnt in zehn Minuten, wenn das nicht ein super Timing ist   …»
    Ja, ganz toll, ich kann mir gerade nichts Schöneres vorstellen! «Aber musst du denn nicht   … also ich meine, hast du denn schon in deinem Hotelzimmer eingecheckt?», entgegne ich zaghaft. Hoffentlich
hat
Andreas auch ein eigenes Zimmer!
    «Ja, ist schon erledigt. Mach dir mal keinen Kopf und entspann dich! Worauf hast du Appetit?» Wir studieren gemeinsam die Karte des Room-Service. Ich entscheide mich für Tomatensuppe, Andreas für das Club-Sandwich. Als es an der Tür klopft, öffne ich, in den hoteleigenen Bademantel gehüllt. Hätte ich gewusst, wie unglaublich attraktiv der Typ ist, der uns das Essen bringt, hätte ich
     
Andreas im Schrank versteckt
Mein Seidennegligé angezogen, mit dem ich eigentlich Philipp hatte verführen wollen.
     
    Himmel, der Mann sieht verboten gut aus! Ich unterzeichne die Rechnung, schlage irre viel Trinkgeld drauf und lächle mein schönstes Lächeln. Dass mein Bademantel vorne ein klitzekleines bisschen offen ist, stört mich nicht im Geringsten. Dass Andreas um die Ecke schießt und das Tablett in Empfang nimmt, hingegen sehr. «Das sieht ja toll aus, nicht wahr, Schatz?», fragt er in einer Lautstärke, dass die Wände wackeln. Am lautesten hallt das Wort «Schatz» durch den Raum. Der Zimmerkellner grinst sich eins und wünscht uns beiden einen «Schönen Abend».Mist, warum ist Andreas noch hier? Ich hätte den Room-Boy bestimmt mühelos in ein Gespräch verwickeln und zu einem Drink nach Dienstschluss überreden können.
    Glaube ich zumindest.
    Oder ist mein neu erwachtes Selbstbewusstsein gepaart mit Optimismus das Ergebnis von zu viel Glühwein, Sex und der Aussicht auf den morgigen Heiligabend?!
    «In welchem Hotel wohnst du eigentlich?», frage ich Andreas, der gerade den Schampus entkorkt.
    «Dreimal

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