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Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Titel: Lustige Streiche mit Hanni und Nanni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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„Aber hören Sie mich erst an. Das Mädchen stahl nicht für sich, sondern für jemanden, den sie liebte und der in Not war.“
    „Diebstahl bleibt Diebstahl“, sagte die Hausmutter unerschütterlich.
    „Sie fürchtete sich, ihre Mutter um Unterstützung zu bitten, sie um Rat zu fragen“, fuhr Frau Theobald fort.
    „Dann hat die Mutter genauso viel Schuld wie das Mädchen“, sagte die Hausmutter. „Mütter, deren Kinder so große Angst vor ihnen haben, dass sie stehlen müssen, haben als Mütter versagt.“
    „Da stimme ich Ihnen völlig zu“, sagte Frau Theobald. „Trotzdem hat dieses Mädchen den Mut gehabt, mir die Wahrheit zu gestehen. Und sie hat mich gebeten, Sie zu unterrichten.“
    „Wo ist die Diebin?“, fragte die Hausmutter ungeduldig. „Sie wird einiges von mir zu hören bekommen, das verspreche ich Ihnen. Morgen fliegt sie raus!“
    Die Direktorin stand auf und öffnete die Tür zum Nebenzimmer. „Hier ist die Diebin“, sagte sie, „zusammen mit ihrem Bruder.“
    Mit festem Schritt ging die Hausmutter in den angrenzenden Raum. Plötzlich blieb sie starr stehen. Sie sah ihre beiden Kinder, Irene und Eddy. „Was bedeutet das?“, fragte die Hausmutter mit versagender Stimme. „Warum ist Irene da - und Eddy?“
    „Irene ist die Diebin - und Eddy ist derjenige, für den sie stahl - und Sie sind die hartherzige Mutter, vor der sie so viel Angst hatten“, sagte die Direktorin ernst. „Ich finde, nicht Irene sollte Lindenhof verlassen - sondern Sie!“
    Das Gesicht der Hausmutter verfiel plötzlich und um ihren Mund zuckte es. Ungläubig starrte sie Irene und Eddy an. Irene hatte wieder angefangen zu weinen.
    „Sie sind eine hartherzige Frau“, fuhr Frau Theobald fort. „Dieser Junge und dieses Mädchen brauchen Unterstützung und Trost, und was geben Sie ihnen?“
    „Ich habe schon eine neue Stellung gefunden, Mutter“, sagte Eddy. „Ich werde dir das ganze Geld zurückzahlen, das Irene genommen hat. Du darfst sie nicht ausschimpfen. Sie tat es doch nur mir zuliebe. Wir haben dich immer enttäuscht. Wir sind einfach nicht so klug und begabt, wie du es gern möchtest. Ich kümmere mich jetzt um Irene.“
    „Nein, Eddy, nein“, sagte seine Mutter mit zitternder Stimme. „Sag nicht so etwas. Was habe ich nur getan? Was habe ich getan, dass ich so hart bestraft werde?“
    Frau Theobald ging leise aus dem Zimmer.

Ende gut - alles gut
     

    Jetzt blieb nur noch eins für die Direktorin zu tun. Sie musste zu Bettina und ein ernstes Wort mit ihr reden. Deshalb ging sie am nächsten Morgen gleich hinüber in die Krankenstation. Bettina war erstaunt, als die Direktorin zu ihr ins Zimmer kam.
    Es war an diesem Tag die zweite Überraschung für Bettina. Kurz vor Frau Theobalds Besuch war nämlich eine andere Hausmutter erschienen, eine dicke, lustige, redselige Person - die alte Hausmutter von Lindenhof!
    „Hallo“, sagte sie. „Du hast also dein Bein gebrochen. Ziemlich unachtsam von dir. Mach nur keine Gewohnheit daraus.“
    „Wo ist denn die andere Hausmutter?“, fragte Bettina.
    „Sie musste plötzlich gehen“, sagte die Hausmutter und strich Bettinas Laken glatt. „Und deshalb bin ich zurückgekommen. Ich bin ja soweit wieder gesund! Aber ich warne dich, ich bin ein altes Scheusal. Ich bin schon seit Jahrhunderten hier und kenne alle eure Tricks. Ich habe schon Generationen von Schülerinnen bestraft!“
    „Sie sind also die frühere Hausmutter, von der mir die Mädchen so viel erzählt haben!“, rief Bettina erfreut. „Das ist aber fein. Warum musste eigentlich die andere so plötzlich gehen? Ist Irene auch fort?“
    „Ja, sie sind beide nicht mehr da! Aber jetzt sollten wir mal die Kissen aufschütteln!“ Bettina hatte kaum die Überraschung verdaut, als Frau Theobald auftauchte. Wie gewöhnlich kam die Direktorin sofort zur Sache und sehr bald merkte Bettina mit Entsetzen, dass Frau Theobald und alle Mädchen über ihre dummen Lügen Bescheid wussten.

    Bettina wurde rot vor Scham. Sie fühlte sich ganz elend. Doch unbeirrt redete die Direktorin weiter.
    „Du hast deine Mutter sehr unglücklich gemacht“, endete Frau Theobald. „Sie ist extra hergekommen, um dich zu besuchen. Sie kam zu Fuß vom Bahnhof, weil sie sich kein Taxi leisten konnte - und wie hast du sie empfangen!“
    Bettina drehte ihr Gesicht zur Wand und Tränen stiegen in ihre Augen.
    „Und dann möchte ich noch etwas sagen“, fuhr Frau Theobald fort. „Jemand hat Geld gestohlen - und man hat dich

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