Lustige Streiche mit Hanni und Nanni
jetzt ist sie immer hereingefallen. Keine einzige dieser sogenannten Freundinnen hat ihr auch nur eine Zeile geschrieben, sobald sie von Lindenhof weg waren.“
„Und diesmal wird es dieser Engel sein“, meinte Nanni. „Seht euch das bloß an! Jetzt gehen sie schon eingehängt und Elli redet und redet!“
„Dort sitzt übrigens noch ein anderes Mädchen“, sagte Bobby plötzlich. „Die sieht so hilflos aus. Eigentlich könnte Elli sie gleich mitnehmen, wenn sie dem Engel die Schule zeigt. Hallo, Elli!“
Aber Elli war mit ihrer goldhaarigen Märchenprinzessin schon verschwunden. Die Zwillinge gingen runter und sprachen das neue Mädchen an.
„Hallo! Du bist neu hier, nicht wahr? Du musst dich zuerst bei der Hausmutter melden. Komm, wir bringen dich hin!“
„Wie heißt du eigentlich?“, fragte Hanni unterwegs.
„Bettina Müller-Stobe“, erwiderte die Neue. „Ich wäre froh, wenn ihr mir sagen könntet, was ich alles tun muss.“ Das klang ein bisschen geschraubt.
„Meist ist die Hausmutter hier, um die Neuen zu begrüßen und einzuweisen“, meinte Hilda ein wenig verwirrt. „Ich frage mich, wo sie heute steckt?“
„Ich habe sie überhaupt noch nicht gesehen“, sagte Hanni. „Als wir ankamen, war sie nicht da.“
„Das ist seltsam“, meinte Nanni. „Vielleicht schauen wir in ihrem Zimmer nach. Wir müssen uns ja doch bei ihr melden.“
Zusammen mit Bettina gingen die Zwillinge ins Haus. Sie klopften am Zimmer der Hausmutter und warteten mit leisem Herzklopfen. Zwar konnten sie sie sehr gut leiden, aber sie hatten auch großen Respekt vor ihr. Die Hausmutter war seit vielen Jahren in Lindenhof; ihren durchdringenden Blick hatten schon viele Schülerinnen zu spüren bekommen.
Eine Stimme rief: „Herein.“
„Das klingt nicht nach Hausmutter“, flüsterte Hanni erstaunt. Sie öffnete die Tür. Eine fremde Frau saß am Tisch und nähte. „Entschuldigen Sie“, sagte Hanni. „Wir suchen die Hausmutter.“
„Das bin vorläufig ich“, erwiderte die Fremde. „Eure Hausmutter ist während der Ferien krank geworden. In der nächsten Zeit soll ich sie vertreten. Ich hoffe, dass wir gut miteinander auskommen werden.“
Die Mädchen schwiegen. Die alte Hausmutter war rund und fröhlich gewesen. Sie hatte Vertrauen erweckt. Diese Hausmutter jedoch wirkte dürr und säuerlich. Ihre dünnen Lippen waren zu einem Strich zusammengezogen und ihre Augen schauten kühl zu den Mädchen hin.
„Wir haben unsere Hausmutter schon vermisst“, sagte Bobby. „Im Allgemeinen begrüßt sie nämlich die Neuen im Hof. Dieses Mädchen hier gehört dazu. Sie muss Ihnen eine Liste von allen Sachen geben, die sie mitgebracht hat.“
„Das weiß ich, danke“, sagte die Hausmutter und legte ihre Näharbeit weg. „Schickt bitte alle neuen Mädchen zu mir! Wie viele sind denn schon da?“
Die Mädchen wussten es nicht. Das soll sie doch selbst herausfinden!, dachten sie bei sich. Bei ihrer alten Hausmutter wäre das anders gewesen. Sie hätte die neuen Mädchen herzlich und freundlich begrüßt und sich um sie gekümmert.
„Das ist Bettina Müller-Stobe“, sagte Hanni schließlich. „Und dann haben wir noch eine Neue gesehen. Unsere Cousine Elli ist mit ihr unterwegs.“
Die Mädchen verabschiedeten sich und ließen Bettina bei der neuen Hausmutter. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, sahen sie einander an. „Die erinnert mich an eine Flasche Essig!“, sagte Hanni.
Die anderen lachten. „Hoffentlich ist unsere alte Hausmutter bald wieder zurück“, sagte Bobby. „Lindenhof kommt einem ganz komisch vor, wenn sie nicht da ist.“
In dem Moment kam Elli an, aufgeregt und strahlend. Der „Engel“ war bei ihr.
„Oh“, sagte Elli. „Hanni, Nanni, Bobby, Hilda - das ist die Baronesse Angela von Faber.“
Bobby grinste.
„Früher hatte ich mal eine Puppe, die hieß Angela“, sagte sie. „Die sah dir eigentlich recht ähnlich!“
„Wo ist die Hausmutter nur?“, fragte Elli. „Ich suche sie schon die ganze Zeit.“
„Wir haben eine neue Hausmutter“, erklärte ihr Bobby. „Sicher magst du sie genauso wenig wie wir!“
Bobbys gerade Art und ihre laute Stimme gefielen der Baronesse anscheinend gar nicht. Mit ihrer hohen Stimme sagte sie: „Wir sollten jetzt zur Hausmutter gehen. Ich möchte endlich meine Sachen auspacken.“
Zusammen mit Elli ging sie weg. Hilda lachte. „Ich weiß, wo Elli in den nächsten Monaten zu finden ist - zu Füßen der Baronesse!“
In der
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