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Lusttropfen (German Edition)

Lusttropfen (German Edition)

Titel: Lusttropfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Pink
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nett, und ich würde furchtbar gerne dabei sein, aber leider muss ich ablehnen. Ich ersticke in Arbeit und außerdem trinke ich keinen Alkohol.“ Schon wieder eine Lüge. 'Gut, dass er bei der letzten Weihnachtsfeier nicht dabei war ', dachte June belustigt.
    „Es gibt auch Saft“, startete Seth einen neuen Versuch. „Sie müssen keinen Champagner trinken. Kommen Sie, Miss Davis, geben Sie sich einen Ruck. Zehn Minuten, dann können Sie zurück an die Arbeit und zu ihren Urlaubsplänen in Tokio“, fügte er augenzwinkernd hinzu.
    Alles in June wehrte sich, auch gegen das aufkommende Gefühl steppender Ameisen in ihrem Bauch. Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss.
    ' Hallo? Bist du eigentlich noch ganz normal?', brüllte eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf. ' Du kannst den Mann nicht leiden!'
    „Ich kann wirklich nicht“, sagte sie zögerlich, aber sein Blick, der an einen Hundewelpen erinnerte, ließ June schwanken.
    „Also gut“, gab sie schließlich nach. „Zehn Minuten.“ 'Und das auch nur, damit hinter her niemand über mich redet' , fügte sie in Gedanken hinzu.
    „Prima!“ Seth strahlte wie ein Honigkuchenpferd. „Ich freue mich darauf, Sie näher kennenzulernen, Miss Davis.“
    „Bitte, nennen Sie mich June.“ 'Wer hat das gesagt? Bin ich eigentlich noch Herr meiner Sinne? Nennen Sie mich June. Ich muss mich gleich übergeben!'
    „Gerne, June.“ Wie er das aussprach. Aus Seths Mund klang dieses einfache Wort, wie eine Arie.
    Erneut kribbelte es in Junes Magengegend und sie hätte sich am liebsten selbst, in das verräterische Organ geboxt.
    „Ich komme dann gleich nach“, sagte sie in der Hoffnung, Seth würde endlich ihr Büro verlassen.
    Er warf ihr noch einen bedeutungsvollen Blick zu, ehe er sich anschickte, zu gehen. Als Seth die Türe hinter sich schloss, atmete June unwillkürlich auf. Dieser Kerl mit seinem jungenhaften Lächeln und den zauberhaften Grübchen die sich an seinen Wangen abzeichneten, wirbelten ihre Gedanken durcheinander.
    ' Die kleinen Falten an seinen Augen sind echt niedlich', fuhr es June durch den Kopf. ' Jetzt reicht es aber ', rief eine andere Stimme dazwischen. ' Ich muss doch sehr bitten! Wir hassen diesen Mann. Er ist schon fast widerlich freundlich und sein aufgesetztes Lachen ist alles andere als niedlich.'
    June seufzte und verschränkte erneut die Arme. ' Aber sein Hintern ist schon recht knackig', gestand sie sich ein. Wie sollte sie sich nur auf ihre Arbeit konzentrieren, wenn ständig Seth Devenport in ihrem Hirn herumgeisterte? ' Du hast lange keinen Sex gehabt ', flötete die nervige Stimme in ihrem Kopf. ' Du bist geil wie Nachbars Miezekatze und deswegen springst du auf diesen Knackarsch an. Wann warst du eigentlich das letzte Mal aus, June? Wann bist du zuletzt so richtig flach gelegt worden?'
    „Ach, halt deine Klappe“, maulte June erbost. „Sex wird total überbewertet. Es ist nichts weiter, als der Austausch von Körperflüssigkeiten. Seth Devenport kann mir nichts geben, was ich mir nicht selbst besorgen kann. Und warum, um Himmels Willen, führe ich eigentlich Selbstgespräche?“
    June war einer Verzweiflung nahe. Dieser Mann brachte sie so aus dem Konzept, dass sie an ihrem sonst so analytischen und scharfen Verstand zweifelte. Sie gehörte in die Kategorie Frauen, die man als kühl bezeichnen würde. Nur deshalb schaffte sie es, sich im Job so weit nach oben zu arbeiten. In ihrem Privatleben – sofern dies denn überhaupt bestand – war nicht viel Platz für romantische Hirngespinste und es war June auch ganz recht so. Sie hatte sich, ihren Vibrator, ihren Job und war damit zufrieden. Seit Seth jedoch aufgetaucht war, sprach Junes Körper plötzlich eine ganz andere Sprache. Ob sie wollte oder nicht: Sie begehrte diesen immerzu freundlich grinsenden Mann, mit den dunkelblonden Haaren, den frechen Grübchen und den strahlend blauen Augen.
    Eine Anwaltskollegin winkte June durch die Glastür zu.
    „Na, dann wollen wir mal“, murmelte June und erhob sich von ihrem Drehstuhl.
    Sie strich sich schnell den schwarzen, engen Rock glatt und zog ein Jackett über ihre fliederfarbene Bluse. Mit durchgedrücktem Rücken verließ sie das Büro und setzte ihr freundlichstes Lächeln auf. Sie hatte oft mit unangenehmen Zeitgenossen zu tun, da würde sie doch wohl in der Lage sein, ein paar Minuten mit Seth Devenport durchzustehen.
    „Ah, June. Freut mich, dass Sie gekommen sind“, begrüßte Seth sie überschwänglich. „Darf

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