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Lusttropfen (German Edition)

Lusttropfen (German Edition)

Titel: Lusttropfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Pink
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gegen acht Uhr ab“, bestimmte er.
    „Schon heute?“, rief June erschrocken. Sie hatte tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, Seth hinzuhalten und ihm in den nächsten Tagen aus dem Weg zu gehen, in der Hoffnung, er würde die Einladung irgendwann wieder vergessen.
    „Aber heute ist … Ich habe noch so viel … Es passt irgendwie so gar nicht ...“
    „Acht Uhr!“, sagte Seth mit Nachdruck und seine Augen funkelten belustigt. „Ach, und June. Ich bin ausgesprochen pünktlich!“ Damit ließ er June in ihrer Verzweiflung stehen.
    'Na, das hast du ja super hinbekommen. Eben noch ist er der Arsch vom Dienst und jetzt gehst du mit ihm essen. Bravo, June! Das ist eine Glanzleistung!'
    „Ich bin erledigt“, murmelte June, als sie zurück in ihr Büro ging. „So was von erledigt.“
    Der Abend kam schneller als June sich das gewünscht hätte. Immer wieder lief Seth an der Glastür vorbei und tippte dabei auf seine Armbanduhr. June fühlte sich wie ein Tier in der Falle. Nur weil er ihr sagte, dass er die Stelle abgelehnt hätte, musste das noch lange nicht stimmen. June trennte immer Berufliches und Privates und dazu gehörte auch ein Abendessen mit Seth Devenport. Dieser Mann war so penetrant und unverschämt. Wie konnte er davon ausgehen, dass sie an diesem Abend nichts vor hatte und nur darauf wartete, von ihm zum Dinner eingeladen zu werden? June packte schon wieder die Wut. Seth war dreist, jawohl! Es war eine Frechheit sie so zu überfahren. Sie würde ihm die Meinung sagen und zwar sofort! June schnappte sich ihre Handtasche und ein paar Akten und stürmte aus dem Zimmer. Sie lief geradewegs zu Seths Büro und klopfte an die Tür. Niemand bat sie herein. June fuhr sich entnervt durch die Haare. Anscheinend war Seth schon gegangen, also blieb ihr nichts anderes übrig, als auch den Heimweg anzutreten. Es war nur ein Essen, das würde sie auch noch überstehen.
    'Ich werde die langweiligste Gesellschaft sein, die du je hattest, Seth Devenport ', überlegte sie. ' Es wird das erste und das letzte Mal sein, dass du mich zum Essen ausführst!' Mit diesen Gedanken hastete June zur U-Bahn Station.
    Nachdem sie in ihrem Apartment angekommen war, schleuderte June ihre fliederfarbenen Wildlederpumps von den Füßen und ließ sich auf das riesige Sofa fallen, welches den Mittelpunkt des Wohnzimmers bildete. Wenn sie Seth die Türe nicht öffnen würde? Sie könnte morgen im Büro sagen, sie habe so viel zu tun gehabt, dass sie den Termin einfach vergessen hatte. Aber wahrscheinlich würde er die Lüge genauso durchschauen, wie ihre Schwindelei mit Tokio. June warf einen Blick auf die Wanduhr. Kurz vor sieben. Es war also noch etwas mehr als eine Stunde Zeit, bis Seth kam. June entschied sich noch ein Glas Wein zu gönnen, bevor sie unter die Dusche ging. Wieder saß sie auf ihrem Sofa, schwenkte das Glas mit dem Rotwein und beobachtete den Sekundenzeiger, der unerbittlich Minute für Minute verstreichen ließ. Erst um halb Acht erhob sie sich und trat den Gang ins Bad an. ' Ich bin ausgesprochen pünktlich ', dachte sie an Seths Worte. ' Na, und wenn schon. Ich werde dich trotzdem warten lassen.'
    June seifte sich gründlich ein, ließ genüsslich den Wasserstrahl auf ihre Haut prasseln und rasierte sich dann seelenruhig, ihre ohnehin makellosen Beine. Entspannt griff sie nach einem dicken Handtuch und wickelte sich darin ein. Durch die offene Badezimmertüre konnte June in ihr Schlafzimmer sehen, an dessen Wand auch eine Uhr hing. Viertel vor Acht. June grinste und trug im Schneckentempo frisches Make-up auf, föhnte sich anschließend den glatten Pagenschnitt und schritt dann leichtfüßig zu ihrem Kleiderschrank, in dem man Kindergeburtstage hätte feiern können. Sie war gerade dabei, sich passende Unterwäsche anzuziehen, als es an der Haustüre schellte. June erschrak und warf erneut einen Blick auf die Uhr.
    „Er ist wirklich pünktlich“, sagte sie leise.
    Sie tippelte durch die Wohnung, betätigte die Sprechanlage und flötete:
    „Kommen Sie hoch, Seth. Ich bin gleich soweit.“
    Dann hetzte sie zurück ins Schlafzimmer und durchforstete ihren Kleiderschrank. Im Stillen ärgerte sich jetzt doch, dass Seth sie zu so kindischen Spielchen brachte. Aber er machte sie einfach rasend. June hörte, dass Seth im Wohnzimmer war. Auf Zehenspitzen schlich sie zur Türe und lugte durch das Schlüsselloch. Wie sie feststellen musste, sah er in Freizeitkleidung noch besser aus. Sein Knackarsch kam in der Blue Jeans

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