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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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unterstützen. Sie wollte ihn berühren, ihn festhalten, damit er wusste, dass er das alles nicht allein durchstehen musste. Doch sie hielt sich zurück und war mit einem Mal unsicher. Alles hatte sich verändert. Diccan war nicht länger verpflichtet, ihre Fürsorge zu tolerieren.
    Kate hatte keine derartigen Vorbehalte. Grace sah, wie sie an Diccans andere Seite trat und seinen Arm nahm. Er betrachtete die wunderschöne Duchess, und sein Lächeln wurde warmherziger. Es wurde nicht gesprochen. Grace wusste, dass die beiden sich auch ohne Worte verstanden, und das tat ihr noch mehr weh.
    »Kommt mit, meine Lieben«, sagte er und hob die Ellbogen an, damit sie sich unterhaken konnten. »Es gibt wichtige Angelegenheiten, über die wir sprechen müssen.«
    Grace’ Mut schwand. Es war eine Sache, mit Diccan über ihr Leben zu sprechen. Etwas ganz anderes war es, wenn auch Kate dabei war.
    Es schien, als wäre sie für Diccan wie ein offenes Buch. »Komm, meine Boudicca. ›Wärs abgetan, so wie’s getan, wärs gut, s’ wär schnell getan.‹«
    Grace’ Herz stolperte. Trotzdem sah sie ihn mit komisch verzogenem Gesicht an. »Das, mein Lieber, war nicht Boudicca. Das war Lady Macbeth.«
    Kate grinste. »Und wenn hier jemand als Lady Macbeth betitelt werden kann, dann bin das ja wohl ich.«
    Zehn Minuten später, nachdem Diccan ihr die Situation erklärt hatte, war Kate nicht mehr so gut gelaunt.
    »Was, zum Teufel, meinst du damit, ihr seid nicht verheiratet?«, wollte die kleine Duchess wissen. Vor Wut war sie aufgesprungen. »Ich habe euch ein Geschenk besorgt!«
    Sie hatten sich in Jacks Arbeitszimmer zurückgezogen und waren vor dem Lärm der im Aufbruch befindlichen Gäste geschützt. Grace saß auf dem Sofa, die Hände im Schoß gefaltet, und ihr Herz hatte sich schmerzhaft zusammengezogen. Diccan lehnte am Schreibtisch aus Eichenholz und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Kate stand zwischen ihnen und funkelte sie an.
    »Heute hat man uns eine Nachricht von Cousin Charles übermittelt«, sagte Diccan und wandte seine Aufmerksamkeit Grace zu. Seine Miene war zerknirscht. »Er meinte, es wäre nicht so schlau, wenn wir erst dann über unseren ehelichen Status Bescheid bekämen, wenn er Ende der Woche anreist. Er lässt uns sein Bedauern ausrichten. Der Name auf der Urkunde lautet tatsächlich Robert. Du bist damit Witwe, meine Liebe.«
    Grace wollte im Polster der Couch versinken. Sie wollte weglaufen, weglaufen, weglaufen. Nur ihre Willenskraft hinderte sie daran zu fliehen.
    »Das ist nicht lustig, Diccan«, versetzte Kate. »Wir müssen Charles dazu bewegen, den Fehler zu korrigieren, sobald er hier ist.«
    Diccan nickte. »Er hat schon gesagt, dass er das tun wird.«
    »Gut.« Kate ging im Zimmer auf und ab. »Ich weiß, dass man Hochzeiten und Beerdigungen nicht vermischen sollte, aber ich glaube, ihr habt keine andere Wahl. Ich denke, Olivia und Jack wird es nichts ausmachen, wenn hier noch eine Hochzeit stattfindet. Der Erzbischof wird vermutlich eine Sondererlaubnis dabeihaben.«
    Schließlich konnte Grace nicht länger warten. Die Hände verschränkt, stand sie auf. »Nein«, sagte sie schlicht und war erleichtert, dass ihre Stimme nicht so verzweifelt klang, wie sie sich fühlte.
    Diccan und Kate wandten sich zu ihr und sahen so überrascht aus, als hätte gerade die Couch zu ihnen gesprochen. »Wie, nein?«, wollte Diccan wissen.
    »Unsinn nein «, entgegnete Kate unverblümt. »Du hast keine Wahl.«
    Oh, wie es schmerzte, diese Szene wieder zu erleben. Zuvor hatte Grace nur vermutet, wie sie sich fühlen würde, wenn Diccan ihr das Herz brach. Nun wusste sie es. »Nein«, wiederholte sie sanft. »Dein Vater hatte recht, Diccan. Er hat dir eine zweite Chance geschenkt. Er hat uns beiden eine zweite Chance gegeben, um frei zu entscheiden, statt gezwungen zu sein.« Sie nahm all ihren Mut zusammen, stand vor dem Mann, den sie für ihren Ehemann gehalten hatte, und erwiderte die Weigerung in seinen Augen, mit Überzeugung, mit Stärke. »Nein.«
    »Aber dann ist dein Ruf ruiniert«, entgegnete er so sacht, dass sie weinen wollte.
    Also lächelte sie. »Das macht mir immer noch nichts aus, Diccan. Ich habe mir stets nur gewünscht, mich aufs Land zurückzuziehen und Pferde zu züchten. Ich brauche keine besondere Herkunft, um das zu tun. Und du brauchst die Ehe auch nicht, um deine politische Karriere zu retten. Ich glaube, es wird ganz leicht, die Geschichte in Umlauf zu bringen, dass unsere Ehe

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