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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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wusste sie, was kam. Und sie sah, dass auch Diccan es wusste. Sie wollte etwas sagen, da ging schon die Tür auf, und heraus stiegen nicht nur Harps, sondern auch Breege und Bhanwar, dessen weiße Kleidung und Schwert in der Morgensonne leuchteten. Schmerz machte sich in Grace breit; Tränen traten ihr in die Augen.
    »Tja, es ist an der Zeit«, knurrte Diccan. Grace blickte auf und sah ihn lächeln. »Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bis sie hier waren, Grace. Ich hätte sie früher herbestellen sollen, damit sie dich hätten beschützen und unterstützen können.«
    Sie konnte nichts anderes tun, als ihn in die Arme zu schließen. Die Leute starrten sie an. Die Duchess of Livingston stieß einen missbilligenden Laut aus. Grace war es egal. Diccan hatte ihr ein letztes Geschenk gemacht, und sie konnte nicht in Worte fassen, was es ihr bedeutete.
    »Werde glücklich, meine Grace«, flüsterte er ihr ins Ohr und hielt sie fest.
    Ein Schluchzen entrang sich ihr. »Du auch, Diccan. Du hast es verdient.«
    Ehe sie schwach wurde und ihn anflehte, sie zu bitten, bei ihm zu bleiben, gab sie ihm einen letzten Kuss und rannte den Weg entlang in Breeges Arme. Und ohne einen Blick zurück stieg sie in die Kutsche und begab sich auf den einsamen Weg nach Hause.
    Im knapp fünfzig Meilen entfernten Guildfort lenkte Frank Shaw die Reisekutsche der Murthers um die Ecke des Angel Inn. Er war spät dran. Es war nicht seine Schuld: Die Stallburschen hatten Probleme gehabt, die frischen Pferde anzuspannen. Nicht dass es am Ende eine Rolle spielen würde. Es war seine Pflicht, pünktlich zu sein. Doch man hätte meinen sollen, dass die Burschen sich ein bisschen mehr beeilen würden, nachdem die Duchess so oft hier haltgemacht hatte.
    Geschickt steuerte er den Vierspänner über den überfüllten Hof, sah sich um, betrachtete die hektische Betriebsamkeit. Zu seiner Rechten stiegen die Fahrgäste aus einer Postkutsche aus. Zwei Damen mittleren Alters kämpften mit übergroßen Hutschachteln. Ein Paar trieb drei kleine Satansbraten vor sich her, die vor Freude kreischten, während sie über das Kopfsteinpflaster tobten. Ein Schuljunge, der kaum älter als die drei Bälger war, ging neben einem rundlichen Pfarrer mit rotem Gesicht her. Alle eilten auf das Fachwerkhaus zu, in dem sich das Wirtshaus befand, und freuten sich auf die versprochene Mahlzeit.
    Neben der Kutsche steuerte ein auffälliger Bursche seine Herrenkutsche Richtung Ausfahrt. Der Kerl schien sein Handwerk zu beherrschen, denn er fuhr durch den Eingangsbogen in die High Street, ohne einen Kratzer in seine Kutsche zu machen und ohne Frank zu schneiden.
    Frank nickte zufrieden. Seine Pferde waren frisch und erstklassig. Sobald er erst durch den Bogen gefahren war, sollte er ein gutes Tempo vorlegen können.
    Wenn die kleine Duchess doch nur nicht so viel Zeit fürs Teetrinken vergeuden würde.
    Ah, da war sie ja, trat gerade auf den Hof. Sie war eine zierliche Person mit vielen Federn an ihrer Haube und großen hübschen Augen. Im Moment unterhielt sie sich mit einer mürrisch dreinblickenden Tante, die einen halben Kopf größer war als sie. Sie tupfte der alten Dame mit einem Taschentuch die Wangen ab. Nicht so gut.
    Na ja, dachte Frank, man muss sich auf die Gegebenheiten einstellen. Er fuhr um die Postkutsche herum und brachte seine ungeduldigen Pferde vor den Frauen zum Stehen.
    »Ho, du da!«, rief er einem der Postkutscher zu. »Hilf den Damen!«
    Der Junge, ein schlaksiger Rothaariger, eilte zur Kutsche, um die Tür aufzuhalten. Frank nahm die Zügel fest in die Hand. Der Junge wandte sich den Reisenden zu. Frank löste behutsam die Bremse. Er sah die Federn auf der Haube der Duchess, als die Dame die Stufen erklomm, und hob verstohlen die Peitsche. Der Junge drehte sich um, um der alten Frau behilflich zu sein.
    Jetzt!, dachte Frank. Mit einem Schrei ließ er die Peitsche knallen. Die Pferde wieherten und jagten los. Frank hörte, wie die Tür der Kutsche zuschlug, als der Postkutscher die Balance verlor. Er hoffte, dass es dem Jungen gut ging, denn er konnte für ihn oder für die alte Dame, die noch immer mit ausgestreckter Hand und offenem Mund dastand, nicht anhalten. Er zog mit aller Kraft an den Zügeln, lenkte die Pferde vom Hof und auf die High Street. Er raste gerade durch den Torbogen, als er die Rufe hinter sich vernahm. Sie kamen allerdings zu spät. Er hatte die Duchess, und sie würden ihn nicht aufhalten. Er hatte etwas

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