Luzidzone: Projekt Alpha (German Edition)
Joint zu drehen. Er sah ihr dabei zu und war froh, dass er nicht so viel Alkohol getrunken hatte, um die Wirkung des nun folgenden Wirkstoffs nicht zu verwässern. Er schloss die Vorhänge der Fenster, die in Richtung Mittelgang Einblick verschafften. Von außen strahlte das Sonnenlicht in das Abteil und heizte den Raum auf. Er öffnete den Spalt des Schiebefensters ein wenig mehr. Schweigend reichte sie ihm den fertigen Joint zusammen mit einem Feuerzeug herüber. Er zündete ihn an und zog daran. Es war das erste Mal seit langen Jahren, dass er wieder in den Genuss dieser Droge kam. Sofort schoss der Wirkstoff in sein Gehirn und verrichtete seine bewusstseinserweiternde Arbeit. Schweigend teilten sie sich den Stoff. Als mit einem lauten Geräusch die Tür aufgerissen wurde, stand er blitzschnell auf und warf den Rest des Joints durch den Fensterspalt hinaus. Er öffnete das Schiebefenster so weit es ging, um den Rauch möglichst schnell abziehen zu lassen. Der Bahnbeamte schien zu wissen, was hier vor sich ging, verzog aber bei der Kontrolle der Fahrkarten keine Miene. Als er das Abteil verlassen hatte, schloss Trojan das Fenster wieder und ließ es einen kleinen Spalt offen. “Das war knapp“, sagte er, und sie nickte stumm. Bäume schossen am Fenster vorbei, und ihre flackernden Schatten erzeugten ein Blitzgewitter auf dem Boden des Abteils. Ab und zu knarrten und quietschten die Waggons, wenn der Zug Schienenkurven passierte. Die Räder verursachten auf den Schienen klackende Geräusche im Takt, die eine hypnotische Wirkung entfalteten. Langsam begann der Rausch. Sie schwiegen und schlossen die Augen. Die Lichtblitze auf den Augenlidern, das monotone Geräusch der Räder auf den Gleisen und das Schwingen des Waggons ermöglichten eine wohltuende Trance, die sie beide abdriften ließ in entfernte Welten. Er hatte das Gefühl, als würde ein anderes Wesen von seinem Körper Besitz ergreifen. Er spürte, wie sich eine Art magnetisches Feld um seinen Körper legte, das ihm jede Bewegung erschwerte. Es kam ihm so vor, als befände sich sein Kopf in einem Sturm, der die Bewegung der Muskeln erschwerte. Sein Kopf taumelte durch die Erschütterungen des Waggons hin und her, und er hatte Mühe, ihn gerade zu halten. Sie begann zu sprechen. „Weißt du eigentlich, wie das Zeug, das du gerade geraucht hast, in deinem Gehirn wirkt?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr sie fort.“ Tetrahydrocannabinol, oder kurz THC genannt, wirkt auf die chemischen Abläufe in deinem Gehirn. Es beeinflusst die Signalübertragung zwischen deinen Synapsen und wirkt auf deine Motorik. Habe keine Angst, wenn du plötzlich das Gefühl hast, dass du nicht mehr Herr deiner Muskeln und Sinne bist, das ist ganz normal. Nutze die Kreativität, die bei dir in Gang gesetzt wird. Lasse dich nicht nur in dieses Gefühl des „Plattseins“ ziehen, sondern begib dich auf die Reise. Bleibe ganz entspannt und atme ruhig. Es wird dir nichts geschehen. du befindest dich in Sicherheit. Ich werde darüber wachen, dass dein Körper nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Ich bin eine ausgebildete Medizinerin. Gehe nun auf die Reise. Lasse deine Augen geschlossen und folge meiner Stimme. Du kannst deine Kreativität nutzen, um Ideen dafür zu entwickeln, was deine Lebensaufgabe ist. Du musst wissen, dass dieses Projekt, zu dem wir uns begeben, nicht für jeden Menschen geeignet ist. Jeder Mensch befindet sich in einem anderen Schwingungszustand, und nur sehr wenige Menschen sind dazu bereit, sich auf Projekte wie dieses einzulassen. Vielleicht wirst du anfangs noch nicht verstehen, worum es dabei geht. Mit der Zeit wird dir jedoch immer klarer werden, worauf es dabei ankommt und was für dich dabei wichtig ist. Vielleicht wirst du Zweifel haben, wenn du dich mit den Themen beschäftigst, die Inhalt des Projektes sind. Diese Zweifel wirst du jedoch im Laufe der Zeit verlieren, denn du wirst erkennen, dass es nicht die Menschen sind, die dieses Projekt erschaffen haben sondern dass es das Projekt selbst ist, das sich von dir und den Menschen erschaffen lässt. Jeder Mensch ist ein Teil dieses Projekts, ob wissentlich oder unwissentlich. Und jeder trägt dazu bei, auf seine eigene Art und Weise. Es ist unerheblich, wie du momentan dazu stehst. Das Projekt selbst ist ein Teil von dir und du bist Teil des Projekts. Solange du nicht erkannt hast, dass du selbst an dem Projekt durch deine Teilnahme mitwirkst, wirst du dir nur selbst im Weg stehen. Es ist, wie wenn
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