Luzidzone: Projekt Alpha (German Edition)

fühlst du dich nachher  entspannter.“, flüsterte sie ihm zu, während sie ihm regungslos in die Augen blickte. Diesen Vorschlag konnte er nicht ausschlagen, und er hörte sofort auf, darüber nachzudenken, weshalb sie von „seinem“ ersten Tag sprach. Schnell räumte er ihre Tabletts auf die dafür vorgesehene Ablage und sie begaben sich in ihre Unterkunft. Da die Zeit knapp wurde, kniete sie sich auf dem Bett mit heruntergelassener Hose und blankem Hintern vor ihn, damit er nur seinen Hosenstall öffnen musste, um von hinten in sie einzudringen und zuzustoßen. Er gab sich nicht viel Mühe und konzentrierte sich auf sein eigenes Wohlergehen, ohne allzu viel Zeit zu verschwenden, und ihr schien dies nichts auszumachen. Nachdem sie sich nach dem Sex ein paar Minuten lang erholt und schweigend und regungslos nebeneinanderliegend an die Decke gestarrt hatten, begaben sie sich auf den Weg zu Gebäude 33.
    Ein leichter Nebel lag über dem Gelände, und die Sonne sandte ihre Kraft spendenden Strahlen durch die vom Morgentau benetzten Baumwipfel, die ihre Stämme dem Licht mächtig entgegen stellten, während die ersten Frühlingsknospen sich in Richtung des Sonnenlichts streckten und die Nahrung begierig konsumierten, um bald in voller Farbenpracht den umgebenden Laubwald zu schmücken. Sie marschierten auf der glatt asphaltierten Straße schnurstracks auf das Gebäude 33 zu, zwei Soldaten passierten ihren Weg. Die beiden Soldaten musterten sie argwöhnisch und verzogen ansonsten keine Miene.
    Von weitem hörte man leise ein frühlingshaftes Vogelgezwitscher, das sich mit dem Brummgeräusch des Generators mischte und eine eigentümliche Mischung aus Natürlichkeit und menschengemachter Verbrennungstechnologie erschuf.
    Sie betraten das Gebäude 33 über eine Betontreppe ohne Geländer. Am Eingang wurden sie von einem Soldaten gefilzt und in eine Umkleidekabine gebracht. Er musste sich seiner Kleider entledigen, während sie nur ihre Jacke und ihre Schuhe auszog, um sich einen weißen Kittel überzustreifen, den sie aus einem Spind nahm. Verständnislos schaute er in ihre Augen. Aber er wusste schon Bescheid. Sie war keine Teilnehmerin des Projektes, sondern sie gehörte zu den ausführenden Kräften. Er hatte es schon seit einiger Zeit geahnt, und nun wurde es ihm zur Gewissheit. Er sagte kein Wort und fügte sich seinem Schicksal, ein wenig fühlte er sich wie in einer Mausefalle gefangen. Kurz schoss ihm ein Fluchtgedanke in den Kopf, den er sofort wieder verwarf, wohl wissend, dass er hier und jetzt keine Möglichkeit dazu haben würde. Ohne eine Miene zu verziehen streifte er seine Kleider und Schuhe ab und ließ sich von den Ärzten in einen abgedunkelten, mit Technik vollgespickten Raum führen. An der Eingangstür des Raums war ein kleines Schild angebracht mit der Aufschrift „MKULTRA 33“. Mehrere Computerbildschirme waren nebeneinander  aufgestellt. Auf den Bildschirmen befanden sich Kurven, Diagramme und Zahlen, die in Bruchteilen von Sekunden  wechselten. Die Raumgröße ließ sich nicht genau definieren, denn die Dunkelheit machte es nicht möglich, Wände auszumachen, außerdem schienen diese in einer dunklen Farbe gestrichen zu sein. Ein grünliches Licht schimmerte von der Decke aus alten Glühbirnen herab, die im Vergleich zur Computertechnik etwas altertümlich wirkten. Eine hüfthohe Liege mit weißen Laken, Schnallen und davon abzweigenden Schläuchen stand vor ihm im Raum. Eine hagere Gestalt, deren Gesicht in dem schummrigen grünen Lichtschein kaum zu erkennen war, schüttelte ihm die Hand. „Guten Tag, Alpha-12, herzlich willkommen. Ich hoffe, Ihnen wurde schon etwas mitgeteilt über den Sinn und Zweck dieses Projekts. Zurzeit wird es von Geheimdiensten finanziert. Wir stehen jedoch am Scheideweg zu einem neuen Bewusstsein. Der von vielen Menschen im Jahre 2012 erwartete Bewusstseinssprung trat nicht sofort ein. Nun bemerken wir jedoch, dass sich scheinbar schleichend eine Art Mental-Feld aufgebaut hat, das immer größer wird und immer mehr an Macht gewinnt. Einzelindividuen scheinen ein Teil dieses Mental-Feldes zu werden und sich mit einem Massenbewusstsein zu vermischen. Dieses Massenbewusstsein ist mehr als die Summe seiner Teile, und es wurde in den letzten Monaten unglaublich stark. Wir alle sind Teile dieses Bewusstseinsfeldes und agieren als deren Teile im dreidimensionalen Raum. Immer mehr Menschen wachen auf und werden sich darüber bewusst, dass sie Teil dieses