Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
zurückschleudern können.
    Doch Saturn und Jupiter standen weitab seiner Bahn, und der Komet stürzte immer tiefer herein ins Sonnensystem, spuckend und siedend.
    Das war ein Sieden und Kochen! Blasen aus flüchtigen Chemikalien zerbarsten und verpufften zu Gas und Eiskristallen.
    Nun bewegte sich der Komet bereits in einer glühenden Dunstwolke, die ihn eigentlich gut hätte gegen die Hitze abschirmen können, doch war dies nicht der Fall.
    Der Dunst fing das Sonnenlicht über Tausende von Kubikmeilen ein und reflektierte es aus jeder Richtung auf den Kopf des Kometen.
    Von der Kernoberfläche drang die Hitze nach innen. Immer mehr Gasblasen platzten, zündeten wie die Steuerdüsen eines Raumschiffes und schoben den Kometenkopf hin und her. Massen zerrten an ihm, während er vorbeirauschte, verloren und blind dahinstürzend. Der sterbende Komet verfehlte den Mars und stürzte an dem Planeten vorbei, unsichtbar in eine Wolke von Staub und Eiskristallen gehüllt, so groß wie der Mars.
    Ein Teleskop auf der Erde entdeckte ihn als verschwommenen Punkt in der Nähe der Position des Neptun.

 
MÄRZ
     
ZWISCHENSPIELE
     
    Kein Astronaut ist je über festes Mondgestein gewandelt, denn überall, wohin er trat, hatte er ›Boden‹ unter den Füßen. Diese Pulverschicht ist dadurch entstanden, daß der Mond in geologischer Zeit stets einem Meteoritenbeschuß ausgesetzt war. Dieses pausenlose Sperrfeuer hat die Oberfläche pulverisiert, so daß sich eine Resteschicht steinigen Abfalls von mehreren Metern Dicke bildete.
    Dr. John A. Wood vom Smithonian Institution
     
    Fred Lauren machte Feineinstellungen an seinem Teleskop. Es war ein großes Instrument, ein Vier-Zoll-Refraktor auf einem schweren Dreibein. Das Apartment kostete ihn zwar eine Menge Geld, aber er brauchte es wegen seiner Lage. Die ganze Einrichtung bestand aus einer billigen Couch, ein Paar Kissen auf dem Fußboden und dem großen Teleskop.
    Fred beobachtete ein verdunkeltes Fenster in einer Entfernung von einer Viertelmeile. Sie mußte bald nach Hause kommen. Das tat sie immer. Was sie wohl machte? Sie war allein fortgegangen, keiner hatte sie abgeholt. Der Gedanke erschreckte ihn, er machte ihn ganz krank. Angenommen, sie hatte irgendwo einen Mann getroffen? Waren sie zum Essen gegangen, und nachher in seine Wohnung?
    Vielleicht legte er gerade jetzt seine schmutzigen Hände auf ihre Brüste. Diese Hände waren haarig und rauh wie die eines Mechanikers und glitten nach unten, glitten zärtlich über die flache Wölbung ihres Leibes.
    Nein ! Sie war keine solche. Sie würde so was nie zulassen, ganz sicher nicht.
    Doch schließlich taten es alle Frauen, selbst seine Mutter. Fred Lauren erschauerte.
    Ungewollt überfiel ihn die Erinnerung aus seiner Kindheit. Er war gerade neun und war zu seiner Mutter gegangen, um sie zu bitten, sein Gebet mit ihm zu sprechen und hatte sie auf dem Bett liegen sehen, und jenen Mann auf ihr, den sie Onkel Jack nannten. Sie hatte gestöhnt und sich gewunden, und Onkel Jack war vom Bett gesprungen.
    »Du kleiner Bastard, ich werde dir dein verdammtes Ding abschneiden! Willst du lusen, was? Du wolltest das bei Gott! Wenn du nur ein Wort sagst, werde ich dir den Zipfel abschneiden!«
    Er hatte aufgepaßt. Und seine Mutter hat den Mann laufen lassen …
    Das Fenster wurde hell. Sie war zu Hause! Fred hielt den Atem an. War sie allein?
    War sie’s wirklich?
    Sie schleppte eine große Tüte mit Lebensmitteln und trug sie in die Küche. Jetzt wird sie sich einen Drink machen, dachte Fred. Ich wollte, sie würde nicht soviel trinken.
    Sie sieht müde aus. Er schaute zu, wie sich das Mädchen einen Martini mixte.
    Sie nahm das Glas mit in die Küche. Fred folgte ihr nicht mit dem Teleskop, obwohl er es gekonnt hätte. Er quälte sich lieber und wartete.
    Sie hatte ein dreieckiges Gesicht, hohe Backenknochen und einen kleinen Mund und große, dunkle Augen. Ihr langes, fließendes Blondhaar war getönt. Ihr Schamhaar war nämlich dunkel. Fred hatte ihr diese kleine Täuschung verziehen, aber er war schockiert.
    Sie kam mit dem Shaker und einem Glaslöffel zurück. Im Geschenkladen unten gab es einen Martinilöffel mit Silbergriff, und Fred hatte ihn oft angestarrt und versucht, sich Mut zu machen, um ihn für sie zu kaufen. Vielleicht würde sie ihn in ihre Wohnung einladen.
    Aber sie würde es nicht tun, bevor er ihr keine Geschenke gemacht hatte, und das konnte er nicht, weil er wußte, was sie mochte, und weil sie nicht wissen

Weitere Kostenlose Bücher