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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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angenehmer Abend. Der Lieferant hatte sein Bestes getan, und so gab es keine Schwierigkeiten mit dem Essen, selbst ohne die Hilfe von George. Tim entspannte sich und fand, daß ihm die Sache Spaß machte.
    Sie hörten ihm zu.
    Das hatten sie früher nie getan. Sie lauschten, als Tim ihnen erzählte, wie es gewesen war: die kalten, dunklen Stunden der Beobachtung, das Studium der Sternformationen, das Tagebuch, die endlosen Stunden, die er über Fotos hockte, keine Sensation, ausgenommen die Freude, das Universum kennen zu lernen. Und sie lauschten, selbst Greg, der sonst kein Geheimnis daraus machte, wie er über reiche Leute dachte, die sich nicht viel aus ihrem Geld machten.
    Es war nur die Familie, die in Tims Wohnraum zusammensaß, aber er war freudig erregt, nervös und hellwach. Er sah Barrys Lächeln, spürte seinen Händedruck und las daraus Barrys Gedanken: Was für eine Art, sein Leben zu verplempern! In Wirklichkeit beneidet er mich, dachte Tim, und das war köstlich. Tim schaute auf und erblickte seine Schwester, die mit schiefem Lächeln zuschaute. Jill hatte stets verstanden, Tims Gedanken zu erraten. Er hatte ihr immer näher gestanden als sie beide ihrem Bruder Pat.
    Dennoch war es Pat, der ihn hinter der Bar aufstöberte und in ein Gespräch verwickelte.
    »Dein Haus gefällt mir«, sagte Pat. »Mom weiß nicht so recht, was sie damit anfangen soll.« Er senkte den Kopf, um ihm zu zeigen, wo ihre Mutter durch den Raum schlenderte und die Ausrüstung betrachtete. Im Augenblick schien sie von der merkwürdigen Form eines Spektroskops fasziniert. »Wetten, ich weiß, was sie denkt.
    Du auch?«
    »Was soll ich?«
    »Na, daß du Mädchen hierher schleppst und wilde Parties feierst.«
    »Das geht dich einen Dreck an.«
    Pat zuckte die Achseln. »Schlimm, schlimm! Mann, es gibt Zeiten, da wünsch ich mir … zum Teufel damit. Aber du müßtest deinen Vorteil wirklich ausnutzen. Es wird nicht immer so sein. Mom wird schon Mittel und Wege finden.«
    »Sicher«, sagte Tim. Warum zum Teufel mußte Pat dieses Thema anschneiden? Ihre Mutter würde es tun, bevor die Nacht rum war: Timmy, warum bist du noch immer nicht verheiratet?
    Eines Tages werde ich ihr antworten, sagte Tim zu sich. Eines Tages werde ich’s ihr sagen. »Weil du jedes Mal, wenn ich ein Mädchen finde und glaube, mit ihm leben zu können, es tödlich beleidigst und es mir davonläuft. Darum.«
    »Ich habe immer noch Hunger«, verkündete Penelope Joyce.
    »Guter Gott.« Jill tätschelte ihre Magengegend. »Wo tust du das bloß alles hin? Ich will dein Geheimnis wissen. Sag mir nur nicht, es sind deine Kleider. Greg sagt, daß wir uns deine Kreationen nicht leisten können.«
    Penelope nahm Tims Hand. »Komm, zeig mir, wo wir allein sein können.«
    »Aber …«
    »Die werden sich ihre Drinks schon selber holen.« Sie führte ihn in die Küche. »Laß sie über dich reden, solange du nicht da bist. Sie werden dich nur noch mehr bewundern. Schließlich bist du der Star des Abends.«
    »Meinst du?« Erschaute ihr in die Augen. »Ich weiß nie, wann du mich auf den Arm nimmst.«
    »Ein Glück. Wo ist die Butter?«
     
    Die Show war ganz groß. Tim wußte das, als er seine Familie beobachtete, wie sie ihn auf dem Bildschirm verfolgten.
    Randall hatte die ganze Welt abgegrast und zeigte Amateurastronomen, die den Himmel beobachteten. »Die meisten Kometen werden von Amateuren entdeckt«, sagte Randall. »Die Öffentlichkeit weiß es nur selten zu schätzen, wie sehr diese Sterngucker den großen Observatorien helfen. Natürlich sind einige Amateure gar keine Amateure mehr.« Die Szene wechselte und zeigte Tim Hamner in seinem Bergobservatorium und seinen Assistenten Marty, der Geräte demonstrierte. Tim war der Meinung gewesen, die Sequenz sei zu kurz, doch wie er jetzt seine Familie beobachtete, wie sie ihn anstarrten und wie sie nachher, als er von der Bildfläche verschwand, noch mehr von ihm sehen wollten, wurde ihm klar, daß Harvey Randall recht gehabt hatte. Laß sie nur stets etwas warten …
    »Und«, sagte Randalls Stimme, »Einige unter ihnen sind amateurhafter als andere.«
    Die Kamera schwenkte auf einen lächelnden Teenager, einen Burschen mit einem Teleskop. Das Instrument sah echt aus, aber es war offensichtlich selbst gebastelt.
    »Gavin Brown aus Centerville Iowa. Gavin, wie kam es, daß Sie zur richtigen Zeit und am richtigen Ort nach Kometen suchten?«
    »So war es nicht.« Brown hatte eine unangenehme Stimme. Er war jung, scheu,

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