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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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den Sternen, Aufnahmen vom Skylab und mit einer dringenden Bitte um eine bemannte Raumsonde, um den Hamner-Brown-Kometen zu erforschen. Dann kam die letzte Werbung, und Tims Publikum brach auf. Tim wurde sich wieder einmal dessen bewußt, wie sehr sie sich auseinandergelebt hatten. Er hatte Leuten wie dem Direktor einer Maklerfirma oder einem Mann, der Wohnhäuser baute, nicht viel zu sagen, selbst wenn es sich um seinen Schwager und seinen Bruder handelte. Er ertappte sich dabei, daß er Drinks für sich und für Penelope (Joyce!) allein mixte. »Das war wie bei der Premiere eines schwachen Stücks«, sagte Tim.
    »In Boston mit einer Allegorie, und die Shriners sind in der Stadt«, scherzte Joyce. Er lachte. »Hach, ich habe Light up the Sky nicht mehr gesehen, seit … meiner Treu, seit du in diesem Sommerdrama-Dingsbums gewesen bist. Und du hast recht. Es war so ähnlich.«
    »Pfui.«
    »Pfui?«
    »Pfui. Du hast immer so gedacht, obwohl kein Grund dafür vorhanden war, und diesmal gibt’s auch keinen. Du kannst stolz darauf sein, Tim. Was kommt als nächstes? Noch ein Komet?«
    »Nein, ich glaube nicht.« Er preßte Zitronensaft in ihren Gin-Tonic und rechte ihr den Drink. »Ich weiß es nicht genau, was ich wirklich will.«
    »Dann find’s raus.«
    »Vielleicht.« Er kam herum und setzte sich neben sie. » Skäl !«
    Sie hob ihr Glas zum Gruß. Sie machte sich nicht lustig über ihn. » Skäl !« Er nippte an seinem Drink. »Ich werd’s befolgen, soweit es geht, was ich sonst auch tun mag. Randall wünscht eine weitere Dokumentation, wenn die Kritiken nicht zu schlecht sind.«
    »Kritiken? Du kümmerst dich um die Kritik?«
    »Du verulkst mich schon wieder.« »Diesmal nicht.«
    »Hmm. Nun gut. Ich werde eine weitere Sendung fördern, weil ich sie haben will. Wir werden uns schwer hinter die Raumsonde klemmen. Mit genügend Publicity könnten wir eine hinkriegen, und einer wie Sharps versteht wirklich etwas von Kometen. Danke.«
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Bitte sehr. Mach’s, Tim. Kein anderer hier heute Abend hat die Hälfte von dem getan, was er tun will. Du hast bereits drei Viertel, und eine Chance für den Rest.«
    Er betrachtete sie und dachte, wenn ich sie heiraten würde, so würde meine Mutter aufatmen. Sie gehörte zu jener gewissen Klasse von Frauen, von denen es nur wenige gab. Alle schienen seine Schwester Jill zu kennen. Sie waren im Osten ins College gegangen, und in den Ferien nach New York. Sie hatten die gleichen Regeln gebrochen. Sie hatten keine Angst vor ihren Müttern. Sie waren hübsch und erschreckend. Der sexuelle Drang eines Halbwüchsigen war zu mächtig, zu unterdrückt, zu leicht zu entfachen. Die Schönheit einer jungen Frau war wie eine Flamme, und wenn diese Flamme mit einem totalen Selbstvertrauen einherging … Ein Mädchen wie jedes unter Gills Freundinnen konnte einem jungen Mann, der nie an sich selbst geglaubt hatte, zum Verhängnis werden.
    Joyce war ungefährlich. Sie war nicht hübsch genug.
    Sie runzelte die Stirn. »Woran denkst du?«
    Gott nein! Die Antwort konnte er ihr unmöglich geben. »Ich habe mich an allerhand erinnert.« Hatte man ihn absichtlich mit Joyce allein gelassen? Sicherlich war sie geblieben, nachdem die anderen gegangen waren. Wenn er jetzt einen Schritt tat … Aber er hatte nicht den Mut. Oder die Freundlichkeit, redete er sich ein. Sie war elegant, ja, aber man geht nicht mit einer Steuben-Kristallvase ins Bett. Er stand auf und ging zum Videorecorder. »Möchtest du dir noch einige von den anderen Aufnahmen anschauen?«
    Sie zögerte einen Moment lang. Sie betrachtete ihn prüfend, dann leerte sie sorgfältig ihr Glas und stellte es auf den Kaffeetisch. »Danke, Tim, aber es ist besser, wenn ich etwas schlafe.
    Ich erwarte morgen einen Käufer.«
    Sie lächelte immer noch, als sie ging. Tim meinte, das Lächeln sei etwas gezwungen. Oder, fragte er sich, schmeichle ich mir nur selbst?
     
    Der Wirbelstrom war randvoll. Massen aller Größenordnungen tanzten aneinander vorbei und verzerrten den Raum in eine komplexe Topologie, die sich unentwegt veränderte. Die Inneren Planeten und ihre Monde waren zerschunden, voller Krater trotz der Atmosphäre Erde und Venus, und zwischen nackten Ringwällen breiteten sich erstarrende Magmamassen auf der Oberfläche von Mars, Merkur und Luna aus.
    Es gab sogar eine Möglichkeit zur Flucht. Das Schwerefeld von Saturn oder Jupiter hätte einen Kometen durchaus in die Finsternis und Kälte

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