Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
des Teufels unter seinem Hemd, wusste sie, dass es für ihn wie bittere Ironie klingen musste.
~*~
„Wenn Sie Mr. Bradington bitte mitteilen würden, dass Miss Woodmore hier ist, um mit ihm zu sprechen“, sagte Maia zu Alexanders Butler, Driggs, als dieser ihren Regenschirm entgegennahm.
„Der gnädige Herr ist seit gestern Abend unpässlich, Miss“, verkündete Driggs ihr ernst. „Ich werde versuchen, ihn zu wecken.“
Sie schluckte ihre Nervosität herunter, als Driggs ihr bedeutete, in dem kleinen, privaten Salon zu warten. Alexander hatte Blackmont Hall an jenem Morgen nach dem „Missverständnis“ mit ihrer Verabredung verlassen, um einen Spaziergang zu machen. Und er war auch am Nachmittag nicht wiedergekehrt, und auch nicht tags darauf.
Dass er dies nicht getan hatte, hinterließ bei Maia ein ungutes Gefühl, und heute, als sie sich fertig angekleidet hatte und nachdem sie das Mittagessen – wo sie herzlich wenig zu sich nahm – über sich ergehen ließ, hatte sie beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und ihm einen Besuch abzustatten.
Einem Herrn einen Besuch abzustatten war ganz und gar nicht schicklich, es sei denn in Begleitung einer Anstandsdame, aber im Falle des eigenen Verlobten, gab es da einen gewissen Spielraum. Dennoch, Maia war nicht sonderlich erpicht darauf, jemandem aufzufallen, und daher war sie sehr dankbar für den heftigen Regen und die dunklen Wolken, die es ihr ermöglichten, sich unter einem ausladenden, sperrigen Regenschirm zu verstecken, als sie den kurzen Weg zu seiner Haustür hochging. Aus demselben Grund hatte sie eine Droschke bestellt, anstatt mit einer von Corvindales Kutschen zu fahren. Und, eingedenk der Warnungen von sowohl Dewhurst als auch Corvindale, hatte sie Blackmont Hall durch den Hinterausgang, den Dienstbotenausgang, verlassen, tief verhüllt von einem langen Umhang. Jemand, der darauf lauerte, dass sie das Haus verließ, würde nicht nur Probleme haben, sie zu erkennen, er würde sie auch höchstwahrscheinlich für eine Magd oder Dienerin halten.
Jetzt, da sie hier war und dem Regen lauschte, brachte sie ihre Röcke in Ordnung, ordentlich über Knie und Füße. Um den Saum waren sie nass geworden und hingen daher schwer herab, der Saum gerade mal an ihren etwas feucht gewordenen Schuhen. Die waren ruiniert, aber ihre Schuhe waren im Moment auch wahrlich nicht ihre Hauptsorge.
Wie sollte sie es Alexander nur beibringen? Was würde sie ihm erzählen?
Vermutete er bereits etwas, und war das der Grund für seine Unpässlichkeit? Nein, ganz sicher nicht. Wie hätte er denn Verdacht schöpfen sollen?
Es musste ihm wirklich unwohl sein, was auch erklärte, warum er sie nicht mehr besucht hatte. Der arme Alexander, immer der Gentleman. Wahrscheinlich versuchte er, damit zu verhindern, dass sie auch krank wurde. Vielleicht ... sie hoffte, er war nicht krank, weil er sich Sorgen um sie machte. Das wäre einfach mehr, als sie ertragen könnte.
Die Tür zum Salon öffnete sich plötzlich, und bei dem unerwarteten Geräusch zuckte Maia zusammen.
„Alexander“, sagte sie und ermahnte ihr klopfendes Herz, ruhig zu bleiben, und erhob sich prompt. Sie schaute ihn sich genau an, suchte nach Anzeichen für Krankheit oder Schlaflosigkeit.
„Maia“, erwiderte er und lächelte sie an. Ihm schien nicht unwohl zu sein, seine schottische Abstammung zeigte sich an seinem gutaussehenden, frisch rasierten Gesicht, dem schon immer eine gesunde Gesichtsfarbe eigen war. Seine graublauen Augen glitten wohlwollend über sie, und sein kastanienbraunes Haar und die Koteletten waren gekämmt und parfümiert, als hätte er auf ihren Besuch gewartet. „Ich bin entzückt, Sie endlich zu sehen. Ich wollte Ihnen heute meine Aufwartung machen, aber ich habe heute Nachmittag eine wichtige Verabredung. Vielleicht möchten Sie mir auf dem Weg dorthin Gesellschaft leisten, und wir können in der Kutsche miteinander reden? Ich glaube, wir haben uns viel zu erzählen.“
„Ja“, antwortete sie und fühlte sich ein wenig verunsichert, als wäre nichts geschehen. Vielleicht war für ihn, in seinem Kopf, auch wirklich nichts geschehen.
In seinem Kopf. Ein eiskaltes Gefühl legte sich um sie. Corvindale. War er hergekommen und hatte Alexander überredet, alles sei in bester Ordnung? Hatte er ihren Verlobten mit seinem Bann belegt, um ihn zu einer Heirat mit ihr zu zwingen, egal, was sie ihm auch beichtete?
Konnte er so etwas überhaupt?
Maia presste die
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