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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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etwas anderem. Nach mehr.
    Etwas, was er einmal gehabt hatte.
    Er hatte sein eigenes Herz, ja seine Seele selbst, betrogen, als er Narcise dort angefallen hatte. Er hatte ihr wehtun wollen – mit Worten und Taten – selbst noch, als er sie begehrte. Sich nach ihr verzehrte.
    Wie beschämend und ironisch zugleich, dass er seinen Ausweg in solcher Raserei gesehen hatte. Er hätte seine Zähne in sie geschlagen, sich gepackt und genommen, was sie ihm anbot ... aber irgendwie, war die Vernunft dann doch wieder zu Wort gekommen und hatte den Sieg davongetragen.
    Diese zerstörerische Wut war nicht nur aus Gedanken entsprungen, es war sein Körper selbst. Er hatte solche Wut schon so lange unter Kontrolle gehabt ... was war heute Nacht nur geschehen?“
    „Was war los, Giordan? Willst du es mir nicht sagen?“, Rubey, die sich eigentlich gerade dringend um all ihre Mädchen und die Kunden kümmern musste, saß neben ihm, widmete sich voll und ganz ihm.
    „Da gibt es nichts zu erzählen“, sagte er, und er fragte sich da auch, warum er eigentlich hierher gekommen war. Er hätte in seine eigene Privatgemächer gehen und nach Kritanu rufen lassen sollen.
    Es war dieser sehr alte Mann aus Indien, der ihm geholfen hatte, zu begreifen, was ihm nach jenem entscheidenden, sonnigen Tag in der Gasse widerfahren war, wo sein Mal gebrannt hatte. Drishni, eine der erlesenen Tropfen im Château Riche, hatte ihr Möglichstes getan, um ihm zu helfen, nachdem er zurückkam und alles, was er von anderen trank, wieder von sich gab ... aber es war erst nach einem langen Gespräch mit Kritanu, dass Giordan begriffen hatte, wie er sich verändert hatte.
    Mit seinem geschwächten und geschundenen Körper war er in eine Spirale aus Dunkelheit und Verzweiflung gestürzt, aus Gewalt und Zerstörung ... aus Hoffnungslosigkeit ... und da – so hatte Kritanu ihm erzählt – da hatte sich sein Geist dem Mokscha geöffnet. Der Erleuchtung.
    Etwas von jener machtvollen Heiterkeit und dem großen Frieden, etwas Starkes davon, hatte den Weg gefunden, die Finsternis des Teufels zu überwinden.
    „Und auch wenn du mir hier gerade etwas vorschwindelst, Giordan Cale, so sehe ich doch nicht ein, warum du es dir nicht anders überlegst.“ Rubey bot ihm ihr Handgelenk an, während sie es sich neben ihm auf dem Bett gemütlich machte und sich mit dem anderen Ellbogen abstützte. „Ich sehe auch, dass du mich auf eine ganz andere Weise brauchst.“
    Giordan schluckte, zögerte ... aber sie hatte Recht. Sein Körper fühlte sich derart geschunden und zerquält an. Auch er wusste, er brauchte eine Stärkung. Und auch wenn es nicht das war, was er so schrecklich begehrte, war es das was er brauchte. Und so nahm er ihren Arm und ließ seine Zähne hineingleiten, um von ihr zu trinken.
    Damals, als er sich von den Ereignissen in jener Gasse erholte, fand Giordan nur durch Zufall heraus, dass er immer noch Blut trinken konnte ... solange er vorsichtig war. Und das kam nach drei Wochen, in denen er seinen Mageninhalt jedes Mal, wenn er Blut trank, sofort und von Krämpfen geschüttelt, wieder nach oben beförderte. Er konnte nichts bei sich behalten – und das Lebensblut, das er getrunken hatte, kam mit solcher Wucht hoch – es ließ ihn erschöpft und ausgelaugt zurück, sein Magen wund und sein Hals und sein Mund völlig ausgetrocknet und rauh.
    Sein Körper verweigerte alles, was mit Gewalt zu tun hatte.
    Aber dann war endlich Drishni zu ihm gekommen und hatte ihm ihren Arm angeboten. Sie war einer der Neuzugänge unter seinen erlesenen Tropfen. Und als er dann den Strom ihres Lebensblutes in seinem Mund schmeckte, rein und sauber und süß, hatte Giordan vor Erleichterung fast geweint ... denn da wusste er. Er wusste, sie war die Antwort. Warum, das fand er erst später heraus: weil sie sich nur von Pflanzen ernährte, und von Nüssen und Getreide.
    Sie aß nichts, was man sich durch Tod oder Gewalt verschafft hatte – und es war jene Sucht nach Tod und Gewalt, die sein Körper jetzt bekämpfte. Jetzt, da ihn das weiße Licht des Friedens gefunden hatte.
    Während der Qualen dieser schweren Zeit konnte Giordan die Augen schließen und das Licht wiederfinden. Das gleiche Licht, das in seinem Geiste aufgeblitzt war, als er sich in der Gasse der brennenden Sonne ausgeliefert, nicht mehr widersetzt hatte. Wähle.
    Jetzt, da Rubeys warmes, sauberes Blut in seinen Mund strömte, dachte Giordan wieder einmal, wie dankbar er dafür war, dass sie ihm helfen

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