Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
zitterte vor Schmerz und Lust, als sie einander wütend anstarrten.
„Siehst du“, brachte sie noch heraus, während sie sich das letzte bisschen Blut von den Lippen leckte. „Lust und Begierde, selbst angesichts eines solchen Hasses. Ich hätte meine Röcke hier hochschlagen können, aber danach würde ich dich immer noch verachten.“
„Narcise–“, setzte er an, seine blutenden Lippen fast bewegungslos.
Aber mit der Lust und mit der Vertrautheit, war sie auch wieder Opfer jener schrecklichen Erinnerungen, die schwarzen, finsteren Tage seines Verrats ... und der Schmerz schlug ihr wieder frische Wunden.
„Bei der schwarzen Seele des Teufels, ja ich hasse dich. Ich habe dich gesehen . Mit Cezar. Man kann sich beim Ausdruck eines Mannes nicht täuschen, der gerade sexuelle Lust erfährt – und, bei den Schicksalsgöttinnen, den Ausdruck habe ich wahrlich oft genug ansehen müssen.“ Sie schluckte, ihr Hals war trocken und kratzte. „Ich habe dir geglaubt. Ich habe an dich geglaubt. Du hast mich zerschmettert. “ Die Stimme brach ihr gegen Ende, und sie schluckte wieder, mehrmals, wütend, weil sie solche Schwäche zeigte. „Und ich werde dich auf ewig dafür hassen.“
Lange herrschte nur Schweigen, während sie einander wütend betrachteten. Verachtung, Hass und finstere Gefühle schwangen zwischen ihnen hin und her, als sie sich in der dämmrigen Gasse gegenüberstanden.
„Auf ewig ist eine sehr lange Zeit“, sagte er schließlich, seine Stimme nur noch ein dumpfes Grollen.
„Und wir werden es wohl beide erleben. Auf Wiedersehen, Giordan“, sagte sie und ging davon, mit zitternden Knien, ihr Inneres aufgewühlt. Sie presste die Augenlider fest zusammen, um die drohenden Tränen aufzuhalten.
Sie vermutete, dass er ihr wieder folgen würde, und als sie am Ende der Straße anlangte, schaute sie kurz verstohlen nach hinten.
Aber er lief in die entgegengesetzte Richtung, fort von ihr, auf seinem Haar und den Schultern lag leicht gesprenkelt das Mondlicht, während er davoneilte.
ACHTZEHN
Giordan schaffte es kaum um die Ecke, bevor sein Magen rebellierte.
Bei Gott, er hatte nicht einmal von ihr getrunken, aber das schien keinen Unterschied zu machen. Sein Körper reagierte damit nur auf diese ungewohnte, diese wüste Brutalität und den Hass, den er gerade eben an den Tag – eigentlich die Nacht – gelegt hatte. Als er sich gegen die Backsteine einer Mauer lehnte, seinen Magen entleerte, betete er nur, dass Narcise ihn so nicht sah oder hörte.
Als er endlich fertig war, wobei er immer noch zitterte, angesichts der Gewalt, die sich da offenbart hatte, wischte er sich mit dem Handrücken den Mund ab, bevor er weiterging und die Nacht ihn verschluckte.
Sein rebellierender Magen war nicht der einzige Verursacher seiner Erschöpfung. Giordan war sich auch bewusst, dass Narcise den Biss an seinem Hals nicht ganz bis zu Ende gebracht hatte, und ihm daher noch Blut aus der Wunde rann. So fand er sich schließlich im Rubey’s wieder, wohin er unterwegs gewesen war, als er zufällig Narcise erspähte. Er war an dem Tag schon zuvor kurz dort gewesen, weil er in dem Haus einige private Gemächer angemietet hatte, und Rubey hatte ihm die Neuigkeiten von Woodmore aus Schottland erzählt. Als er später am Abend dann gerade wieder dorthin zurückkehrte, sah er Narcise, wie sie sich aus dem Haus schlich. Er hatte eigentlich gar keine Wahl gehabt, als ihr zu folgen.
„Giordan, bei der Heiligen Jungfrau, was ist geschehen?“, sagte Rubey, als sie in eines der privaten Zimmer stürmte, das er schlicht übernommen hatte und von wo er das anwesende Zimmermädchen kurzerhand hinausbeordert hatte. Als der derzeitige Favorit der Inhaberin, der auch bald schon ein Investor sein würde, durfte er sich das leisten. „Bist du krank?“, fragte sie.
Selbst hier, in diesem Zimmer, konnte er Narcise riechen ... und schon allein der Duft machte, dass es ihm in der Magengegend schwindelte. „Nicht mehr.“
Rubey kam an seine Seite und strich ihm das Haar aus dem Gesicht, das ihm an den heißen, verschwitzten Schläfen klebte. Sie machte nur tsss, als sie seinen Hemdkragen packte, lockerte und die Bisswunden freilegte. „Und so halten Sie es also mit der Wahrheit mir gegenüber, Giordan Cale.“ Sie roch nach Rosen und Gardenien – süß und blumig, ohne süßlich oder gar klebrig zu wirken.
Er schloss die Augen bei ihrer Berührung und versuchte, das scharfe, plötzliche Begehren zu unterdrücken, nach
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