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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Gerüchten zufolge war Cezar Moldavis Schwester eine Art Lockvogel, ein Mittel zum Zweck, ja, sogar eine Art Druckmittel bei Verhandlungen. Aber Giordan, der auf seinen Reisen schon viele wunderschöne Frauen getroffen – und gehabt – hatte, hatte nicht erwartet, so restlos verzaubert zu werden, und das auch noch aus dieser Distanz.
    Von seinem Platz aus auf dem Podium beobachtete Giordan sie und versuchte, objektiv zu sein. Und trotzdem: man konnte objektiv sein und dennoch die Wahrheit sagen, wenn man sie als die schönste Frau, die man je gesehen hatte, bezeichnete.
    Für eine Frau war sie recht groß, und ihr volles, schwarzes Haar hatte man ihr im Nacken zu einem großen, festen Knoten geschnürt. Ihre Haut leuchtete wie Perlen; hell und doch rosig schimmernd. Für einen kurzen Augenblick konnte er ihre blauen Augen sehen, die schon etwas ins Violette übergingen. Sie waren umsäumt von dunklen Wimpern, als ob sie einen Lidstrich gezogen hätte, wie die alten Ägypter, um ihre Augen zu betonen. Aber für sie war es einfach ein Geschenk der Natur, und derlei künstliche Hilfsmittel waren unnötig.
    Und ihr Gesicht ... ihre Gesichtszüge waren so regelmäßig; eigentlich überwältigend: mit einem vollen, dunkelrosa Mund und einer geraden, fein geschnittenen Nase.
    Und wenn ihr Gesicht schon betörend war, konnte man kaum erwarten, dass ihre Figur solcher Vollkommenheit noch gleichkommen konnte ... aber so war es. Und die Kleider, die sie trug, eine ungewöhnliche Aufmachung, die all ihre Kurven unterstrich, darin eingeschlossen ihre abgebundenen Brüste – die Kleider machten jedem klar: Narcise war die Helena von Troja dieses Jahrhunderts. Wie Christopher Marlowe einst formulierte, der Blick, der Tausend Schiffe trieb ins Meer .
    Das Einzige, was der Vollkommenheit ihrer Erscheinung und ihrer Gestalt abträglich war, lag in ihrem Gesichtsausdruck: eine Art von Nebel oder Schatten, was ihre Augen stumpf machte. Sie war bloß eine Puppe, eine leeres Gefäß ohne irgendwelche Gefühle.
    Er war durch seine Betrachtung ihrer Erscheinung so abgelenkt worden, dass Giordan die rasche Abfolge von Befehlen kaum beachtete, die sein Gastgeber gerade ausgesprochen hatte, noch war ihm aufgefallen, dass sich nun auch ein weiterer Mann im Raum befand.
    Aber dann sah er alles. Ihr Gegner schien größer und stärker als sie, und wie Narcise trug auch er ein todbringendes Schwert. Aber seins war ein Breitschwert, zweischneidig und schwerer als ihre elegantere Waffe. Zum ersten Mal begriff Giordan, dies war kein schlichter Fechtkampf mit präparierten Übungsschwertern.
    Er wandte sich seinem Gastgeber zu, mit der Absicht diesen zu bitten – und es notfalls auch zu fordern – bei einem solch ungleichen Kampf nicht zuschauen zu müssen, aber Cezar machte eine abrupte Geste. „Schauen Sie nur“, sagte er. Und dann zu den Kämpfern, die lediglich ein paar Schritte entfernt von dem Podium standen, „bis zum Tod.“
    Giordan unterdrückte eine automatische Antwort und fühlte, wie sich seinen Muskeln anspannten, um einzugreifen, falls erforderlich. Und das würde sicher geschehen.
    Selbst der wildentschlossene Gesichtsausdruck, der jetzt auf Narcises Gesicht lag, konnte ihn nicht beruhigen, aber der auffällige Wandel in ihrer Erscheinung und in ihrem Auftreten faszinierten ihn. Ihre Augen sprühten nur so vor Verachtung und Kampfgeist, aber sie schien so schmächtig und viel zu elegant, neben ihrem bulligen Gegner.
    Und als sie zum Sprung ansetzte, eine katzenartige Eleganz in jeder Bewegung, stockte Giordan erneut der Atem. Er war abwechselnd verzaubert und angespannt, beobachtete und wartete wie ein Vater, der zuschaut, wie sein Kind zum ersten Mal einen Sprung zu Pferde vollführt.
    In dem Licht, das von den Wandleuchtern herüberflackerte, glänzte ihr dunkles Haar, ihre schmalen Arme waren schnell, und ihre Zähne, komplett ausgefahren, hatte sie zur Warnung entblößt. Aber ihre Augen brannten nicht rot, und sie schien gelassen. Sehr kontrolliert.
    Giordan beobachtete sie scharf, seine Unruhe ließ etwas nach, als er sah, wie sie ihr Gewicht auf ihren Füßen verlagerte, und wie sie immer wieder ihre Balance neu ausrichtete, um in einer fließenden, fast mühelosen Bewegung über einen der Stühle zu springen, und ihren Schwung dann dazu nutzte, den Stuhl rückwärts zu ihrem Gegner zu schleudern. Seine Bewunderung nahm noch zu, als er beobachtete, wie geübt sie im Umgang mit dem Schwert war, während sie ihren Körper

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