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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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unternommen hatte, bevor er sich in Paris niederließ. Seine Woiwodschaft in Moldawien war recht abgelegen und einsam gewesen, aber ihre Armee war die am meisten gefürchtete und mächtigste ihrer Nation.
    Er war um einiges leichter als Giordan, und auch schmächtiger, aber er hatte ein eckiges Kinn, das sein Gesicht merkwürdig proportioniert aussehen ließ, beinahe missgestaltet. Seine dunklen Augenbrauen hingen breit und schnurgerade über kleinen, blaugrauen Augen, und sein Haar wuchs ihm recht unmodisch: eine Kappe, so runzelig wie eine Walnuss, erstreckte sich über seine Stirn und die Ohren. Er hatte überraschend elegante Hände, die unzählige Ringe bedeckten, und er war nach der neuesten Mode gekleidet, in einem Überrock mit langen, runden Schößen aus dunkelrotem Brokatstoff und hellen Kniebundhosen. Seine Weste hingegen leuchtete in vielen Farben, denn langweilige Farbtöne waren natürlich die Domäne der niederen Klassen. Moldavi schritt mit einem kaum merklichen Hinken voran, eine Verletzung, die vor seiner Zeit als Drakule liegen musste.
    „Wir sind uns bereits begegnet, wenn auch nur kurz“, sagte Voss, mit Titel genannt Viscount Dewhurst, und nickte dem gerade Eingetroffenen zu. Seine Aufmerksamkeit wanderte, wie es nur zu erwarten war, zu Narcise.
    „Ah, ja“, antwortete Moldavi, seine Gesicht eine ärgerliche Grimasse. Sein Französisch war nicht gut, aber reichte für seine Bedürfnisse aus. „In Wien. An jenem äußerst unglückseligen Abend vor ein paar Jahren. Wenn ich mich recht entsinne, warst du nicht mehr da, als das Feuer ausbrach, nicht wahr?“
    Giordan wusste selbstverständlich Bescheid über den Zwischenfall, bei dem Dimitris Haus in Wien abgebrannt war. „Vor ein paar Jahren“ bedeutete hier etwas über hundert Jahre, aber so war es eben im Leben eines Unsterblichen: Jahrzehnte schrumpften auf wenige Augenblicke zusammen.
    Voss und Moldavi waren in jener Nacht beide dort in Wien gewesen, und jeder von ihnen hatte auf seine Weise zu der Tragödie beigetragen – und waren aber buchstäblich aneinander vorbeigegangen: als Voss ging, kam Moldavi gerade an.
    „Vielleicht erinnerst du dich, dass ich ebenfalls dort war“, sagte Eddersley, in seiner tiefen, sehr kultivierten Stimme. Er hatte große, knorrige Hände und Handgelenke, und eine Masse dunklen, gelockten Haars. Wie es in seiner Natur lag, beachtete er Narcise fast gar nicht, sondern betrachtete lieber nachdenklich ihren Bruder, von oben bis unten. Er fühlte sich zu den eleganten, blonden Männern mit breiten Schultern und von hohem Wuchs hingezogen, sobald es an die Nahrungsaufnahme ging, oder auch um andere Vergnügen. „Aber wir sind uns noch nicht vorgestellt worden.“
    „Es war eine recht ... ereignisreiche Nacht.“ Ohne ein Wort zu sagen, machte Moldavi eine kaum wahrnehmbare Verbeugung zu dem Mann mit den langen Gliedmaßen und dem ausdruckstarken Gesicht hin, und Giordan bildete sich ein zu sehen, wie er die Nase verachtungsvoll rümpfte, denn Eddersley machte kein Hehl aus seiner Vorliebe für Männer. Letzterer gab auch nichts weiter von sich als ein ähnlich unmerkliches Nicken und blickte dann mit einem kleinen, verärgerten Grinsen in den Mundwinkeln zu Narcise, als er sie höflich begrüßte.
    Neben ihrem dunklen, misslich aussehenden Bruder erschien Narcise wie ein Schwan. Giordan musste sich bemühen, um seine Aufmerksamkeit, die einfach automatisch auf Narcise gerichtet war, von ihr wegzulenken. Aber in dem kurzen Moment, in dem sein Blick sie streifte, bemerkte er die komplizierte Frisur ihres dunklen Haars – heute Abend umspielte es locker ihr porzellanfarbenes Gesicht – und auch ihren scharfen, sehr scharfen Blick.
    Der stumpfe Blick war verschwunden.
    Diamanten und Topase wie blaue Eiskristalle funkelten in ihrem Haar und an ihrem Hals. Sie trug ein Seidengewand im Stile der robe à l’anglaise , was bedeutete, man sah recht viel von ihrem Busen und, wenn man nun ins Detail gehen wollte, fiel hinten der Stoff in kleinen Wellen ausgehend von ihrer Korsage über die Turnüre bis auf den Boden herab. Das Überkleid in blauen und cremefarbenen Streifen und mit Spitzenunterröcken lag vorne eng und flach an, wurde hinten aber gerafft, um eine Silhouette zu erschaffen, die Giordan ausnehmend aufreizend fand: die elegante Ausbuchtung vom Gesäß einer Dame, dann die Röcke, die in einer kurzen, glatten Schleppe zu Boden fielen. Zarter Spitzenbesatz zierte ihre Ärmel und die Korsage und erschien

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