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Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Schrittes um die Ecke kam, um nun ebenfalls das ihr zustehende Abendbrot von ihrer Dosenöffnerin einzuklagen, mit einem tiefen Maunzen, das beinahe an das Heulen eines Wolfes erinnerte.
    „Er ist umwerfend“, schwärmte Joli.
    „Wow, so habe ich dich noch nie von einem Kerl sprechen hören. Wie sieht er denn aus? Wie heißt er? Was ist er von Beruf?“
    „He, he, langsam mit den jungen Pferden.“ Joli lachte. „Ich werde ihn dir vorstellen, okay? Aber jetzt packen wir erst mal meinen Kram zusammen. Da fällt mir ein, ich muss noch die Katzentransportboxen aus dem Keller holen.“
    „Das muss wirklich etwas Ernstes sein, wenn du hier alles stehen und liegen lässt.“
    „Ich denke, das ist es.“
    Einen Moment kehrte Schweigen ein, das Joli verunsicherte. „Du bist doch hoffentlich nicht eifersüchtig?“
    „Quatsch! Wo denkst du hin? Ich freue mich für dich, ehrlich!“
    „Eben, du hast doch Anton. Wie läuft es denn bei euch? Habt ihr euch endlich auf einen Hochzeitstermin geeinigt?“
    „Nee. Du kennst ihn doch. Ich habe langsam das Gefühl, er will eigentlich gar nicht heiraten. Aber um ehrlich zu sein, fühl ich mich wohl, so wie es ist.“
    Joli warf die leere Futterdose in den Mülleimer und öffnete eine neue für Pawy, die ihr nun charmant und doch würdevoll um die Beine strich, dabei immer wieder zu ihr hinauf sah und leise schnurrte. Natürlich wusste Joli, dass ihr Herz in diesem Moment nicht für sie, sondern für die Futterdose in ihren Händen schlug,auch wenn die Katze sie glauben machen wollte, es wäre anders. Sie musste grinsen, bückte sich und füllte auch Pawys Napf.
    „Ich finde es wirklich klasse, dass du endlich jemanden gefunden hast, Süße. Ich hoffe, er macht dich glücklich. Andernfalls bekommt er es mit mir zu tun.“ Karla ballte gespielt die Fäuste.
    „Du bist ein Schatz.“ Joli lachte und schloss ihre Freundin in die Arme. „Nun lass uns aber weiter packen.“
    „Du kannst es offenbar nicht erwarten, so schnell wie möglich zu ihm zu kommen.“
    „Ja“, gab Joli zu. Rem war ihr Traummann. Sie wollte keinen anderen. Und sie sehnte sich nach ihm.
    Nachdem der letzte Karton gepackt war, betrachteten Joli und Karla ihr Werk. „Und das alles willst du mit einem Taxi transportieren? Der Wagen bricht unter dem Gewicht garantiert zusammen.“
    Karla hatte nicht unrecht. Es waren an die 25 Kartons, allesamt vollgestopft bis oben hin.
    „Nein, nur die drei Kartons hier vorne und natürlich meine Katzen kommen mit. Den Rest holt die Umzugsfirma im Laufe der Woche.“
    „Na dann, ich wünsch dir alles Glück dieser Welt.“ Karla drückte Joli einen Kuss auf die Wange, ehe sie die Wohnung verließ.
    Joli blickte noch eine Weile gedankenversunken zum Kartonberg im Wohnzimmer, ehe sie durch jeden einzelnen Raum ging, um sich zu verabschieden. Heute Abend würde sie in Rems Haus schlafen. Sie war aufgeregt, aber auch glücklich und gespannt, wie sich ihr gemeinsames Leben entwickeln würde
    Marquis Remierre de Sagrais hatte in mühevoller Kleinarbeit das Speisezimmer hergerichtet. Persönlich. Entgegen seines Rufes als exzentrischer Marquis war er ein Mann, der sich nicht vor der Arbeit drückte und gut und gern selbst zupackte. Ganz besonders dann, wenn er Joli damit eine Freude machte oder ihren Vater entlastete, dem es leider schlechter ging und der den Haushalt nicht mehr führen konnte. Rem hatte das Zepter im Haus kurzerhand selbst in die Hand genommen, was eine völlig neue Erfahrung für ihn war, und seinen alten Freund, der sich weigerte in ein Krankenhaus zu gehen, ins Bett zurückgeschickt. Einen Großteil der Hausarbeit hatte er als lästig empfunden. Staubsaugen, Staubwischen, Wäsche waschen. Er konnte sich beileibe nicht vorstellen, diese Arbeiten jeden Tag zu machen. Umso größer war sein Respekt für Tremonde geworden, der sein Heim seit Jahrzehnten sauber hielt ohne auch nur zu murren. Doch nicht jede Arbeit war schlecht gewesen. Es hatte ihm große Freude bereitet, das Speisezimmer für Joli mit Teelichtern und Rosenblättern zu dekorieren und sich selbst in Schale zu werfen. Im Laufe des Abends hatte er sich immer wieder vor den neuen Wandspiegel gestellt, um den Sitz des Rüschenhemdes und der engen Jeans zu überprüfen, und seine schwarze Mähne herzurichten. Es war ihm passend erschienen, den alten, zersprungenen Spiegel auszurangieren, den er einst in einem Anfall von Selbsthass fast zertrümmert hätte. Für ihn hatte nun ein neues Leben begonnen,

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