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Lynne Graham

Lynne Graham

Titel: Lynne Graham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geständnis auf der Jacht
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hatte. Die alte Dame schien manchmal etwas verwirrt zu sein, aber sie war sehr nett“, erklärte Kathy wehmütig. „Janet bat mich, das Silber zu putzen, und sie sagte mir, dass es sehr alt und wertvoll sei. Es gab eine Menge davon, und ich habe mir das Zeug kaum angeschaut, als ich es polierte.“
    „Aber ohne Zweifel hast du deine Fingerabdrücke darauf hinterlassen.“
    „Ein paar Wochen später regte Mrs. Taplow sich furchtbar auf und behauptete, dass zwei Stücke von dem Silber fehlten. Ich erwähnte es Janet gegenüber, und sie sagte, entweder bilde ihre Tante sich das ein oder sie räume die Sachen selbst weg und finde sie dann nicht mehr wieder. Sie beharrte darauf, dass die alte Dame nicht zum ersten Mal etwas von ihrem Silber vermisse. Mrs. Taplow wollte die Polizei rufen, aber ich habe es ihr ausgeredet“, erinnerte Kathy sich unglücklich.
    Sergio legte tröstend die Hand auf ihren Arm. „Was geschah dann?“
    „Das Gleiche passierte noch einmal – und diesmal erinnerte ich mich an die Stücke, sie fehlten tatsächlich. Ich suchte überall im Haus danach. Ohne Erfolg. Langsam fühlte ich mich unbehaglich, aber Janet sagte, ich solle nicht albern sein und dass die Stücke schon wieder auftauchen würden. Ich sah keinen Grund, ihr zu misstrauen. Dann kam mein freier Tag. Ich wollte mit Gareth ausgehen und hatte mich gerade umgezogen, als die Polizei auftauchte.“ Kathy verstummte. Bei der Erinnerung an jenen Moment, in dem ihre Welt in Stücke brach, wurde ihr ganz elend. „Sie durchsuchten mein Zimmer, und in meiner Handtasche fanden sie dieses Sahnekännchen. Ich wurde festgenommen. Ich dachte, dass Mrs. Taplow das Stück wohl in meine Handtasche gesteckt hatte, aber dann wurde mir gesagt, dass sie gar nicht dement sei.“
    „ Madonna mia – du wurdest eingestellt, damit die Nichte ihre Tante bestehlen und dir die Schuld dafür geben konnte!“ Seine dunklen Augen funkelten wütend.
    „Aber ich hatte keine Möglichkeit, es zu beweisen. Janet stritt alles ab. Mein Wort stand gegen ihres, und sie war im Kirchenrat. Das fehlende Silber war eine Menge Geld wert. Bis zum Schluss war ich fest davon überzeugt, dass sich meine Unschuld beweisen lassen würde. Ich begriff nicht, in was für einem Schlamassel ich steckte“, gab Kathy bebend zu. „Nach dem Urteilsspruch stand ich tagelang unter Schock, und dann war es zu spät.“
    „Und ich wollte nichts davon hören, amore mio. Ich fühle mich wie ein totaler Versager.“
    „Das brauchst du nicht. Ich nehme es dir nicht übel, dass du schlecht von mir gedacht hast. Viele Menschen haben es genauso gesehen“, sagte sie traurig. „Es hat mich so viele Jahre meines Lebens gekostet, und ich will nicht noch mehr Zeit damit verschwenden.“
    „Wie lange es auch dauern wird, ich werde deinen Namen reinwaschen. Das schwöre ich“, erklärte Sergio heiser.
    „Ist es so wichtig für dich?“
    Sergio warf ihr einen erstaunten Blick zu. „Natürlich. Du bist meine Frau.“
    Kathy stand nicht der Sinn danach, in der Zeitung zu sehen, was der Journalist über ihre Verurteilung schrieb. Aber Sergio las gewiss jedes Wort, und jedes Mal würde er einen Stich verspüren. Beim Frühstück hatte sie keinen Appetit, und den größten Teil des Tages verbrachte sie mit Ella. Sie machte sich Sorgen um die Zukunft ihrer Ehe. Denn auch wenn Sergio an ihre Unschuld glaubte, so waren doch alle Menschen um ihn herum vom Gegenteil überzeugt.
    Am späten Nachmittag betrat Sergio ihre Kabine. Er wirkte ungewöhnlich angespannt und blass. „Normalerweise schaust du immer mal in meinem Büro vorbei, wenn ich arbeite. Wo hast du gesteckt?“
    Kathy senkte den Blick. Sie fürchtete, ihre Anwesenheit könnte ihm unangenehm sein, zumal am Morgen einige seiner Angestellten auf der Diva Queen eingetroffen waren, die sicherlich bestens über ihre Vergangenheit informiert waren. „Ich war bei Ella … Ich habe vergessen, dass du heute Abend nach London fliegst.“
    „In spätestens vierundzwanzig Stunden bin ich zurück. Ich lasse dich nur ungern allein.“
    „Es geht mir gut“, erklärte Kathy hastig.
    „Übrigens, dieser Zeitungsartikel ist ein Witz.“ Sergio zuckte die Achseln. „Mach dir deswegen keine Sorgen.“
    Doch sie konnte nicht anders. Ob schuldig oder nicht, sie schadete Sergios gesellschaftlichem Ansehen. Seine Reserviertheit zeigte ihr, dass die Ereignisse ihn hart getroffen hatten. Als wollte er ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigen, rief er am

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