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Lyonesse 2 - Die grüne Perle

Titel: Lyonesse 2 - Die grüne Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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aber kamen sie offenbar zu dem Schluß, daß Kul keine unmittelbare Bedrohung darstellte, und sie sprangen wieder dicht neben dem Wole einher; zwei gelangten mit einem Satz auf den Teppich hinter der Pergola. Glyneth aber hielt das Rohr bereit und blies dem ersten eine Feuermilbe entgegen. In einem Blitz aus blauen und gelben Flammen traf sie die Brust der Kreatur. Laut aufheulend kippte die Bestie vom Rücken des Wole herunter und sprang in wilden Zuckungen hierhin und dorthin. Glyneth richtete das Rohr auf den zweiten Wolf, doch dieser hüpfte weise auf die Erde und sprang seitwärts davon.
    Nach einer Weile schwenkten die Wölfe nach Süden ab und sammelten sich im Kreis, um ihre Taktik zu erörtern; langnasige Gesichter nickten beständig auf und ab, und dünne schwarze Zungen zuckten aus ihren Schnauzen. Kul trieb derweilen den Wole zur Höchstgeschwindigkeit an. Vor ihnen, wo am Flußufer das Gebirge begann, stand die Hütte.
    Noch einmal gingen die Wölfe zum Angriff über. Ihrem Plan gemäß drangen sie von beiden Seiten auf den Wole ein und sprangen herauf, um sich auf Kul zu stürzen. Dieser schlug mit dem Schwert um sich, hackte nach Saugarmen und Köpfen und säuberte den Platz zur Rechten, nur um festzustellen, daß ihm die Wölfe von der linken Seite her in den Rücken fielen. Glyneth schickte Feuermilbe um Feuermilbe herab, bis ein haariger Arm von oben über die Pergola griff und ihren Hals umschlang. Ein langnasiges Gesicht grinste sie aus nächster Nähe an. Sie schrie auf und riß sich los, und im nächsten Augenblick blies sie eine Feuermilbe in den offenen Rachen. Die Kreatur verschwand, nur noch um ihr eigenes unheilvolles Geschick bekümmert.
    Bis zur Hütte waren es nur noch hundert Schritt, aber jetzt hatten die Wölfe Kul vom Wole heruntergezerrt, und dieser blieb verwirrt und zitternd stehen, während die Wölfe über Kul herfielen. Sie schleiften ihn mit sich und drängten sich über ihn, eine kläffende, pelzige Masse.
    Kul sammelte noch einmal seine Kräfte. Er stemmte sich hoch; Saugarme umschlangen seinen ganzen Körper. Fluchend und um sich tretend riß er sich von ihnen los. Das Schwert hoch erhoben, schien er noch einmal der alte Kul zu sein. Aber die Wölfe hatten sein Blut geleckt, und sie ließen sich nicht mehr zurücktreiben. Schnappend und keifend stürzten sie sich auf Kul; er hackte und schlug auf sie ein, doch seinen Hieben mangelte die Kraft. »Stell dein Haus auf!« rief er Glyneth zu. »Bring dich in Sicherheit! Mit mir ist es zu Ende!«
    Glyneth schaute in Panik hin und her; dann sprang sie zu Boden und schickte sich an, Kuls Geheiß zu folgen.
    Im Eingang der Hütte erschien ein großer Mann mit aschblondem Haar. Glyneth schaute ungläubig zu ihm auf, und die Knie wollten vor Freude unter ihr nachgeben. »Shimrod!«
    »Die Pforte ist offen, doch nicht lange. Komm.«
    »Du mußt Kul retten!«
    Shimrod trat in die Ebene hinaus und hob die Hand. Aus seinen Fingern schnellten Pfeile von schwarzem Feuer; wenn sie die Wölfe trafen, ließen sie sie zu grauen Ascheflöckchen vergehen. Ein paar flüchteten kreischend gen Osten, doch die schwarzen Pfeile verfolgten sie und streckten sie, einen nach dem anderen, zu Boden, bis keiner mehr da war.
    Glyneth rannte zu Kul und versuchte, seine schwankende Gestalt zu stützen. »Kul! Wir sind gerettet! Shimrod ist da!«
    Kul sah sich mit dumpfen Augen um. »Shimrod«, krächzte er. »Ich habe getan, wie du mich geheißen, so gut ich es vermochte.«
    »Kul, du hast deine Sache gut gemacht.«
    »Fürwahr, tot bin ich schon. Jetzt will ich mich niederlegen und still werden.« Kul sank auf die Knie.
    Glyneth rief: »Kul, stirb nicht! Shimrod wird dich wieder stark machen.«
    Kuls Stimme war rauh. »Liebe Glyneth, geh zurück zur Erde. Ich kann nicht mit dir kommen. Ich bin ein Flickending, zusammengehalten von rotem Blut, und jetzt ist all mein Blut verströmt. Glyneth, leb wohl.«
    »Kul!« raste Glyneth. »Nur noch eine Augenblick. Stirb nicht! Ich liebe dich inniglich, und ich kann dich nicht hierlassen! Kul! Kannst du sprechen?«
    Shimrod nahm sie beim Arm und hob sie auf. »Glyneth, es ist Zeit, zu gehen. Du kannst Kul nicht helfen; er ist im Begriff, zu seiner Matrix zurückzukehren, und du kommst besser mit mir. Kuls Körper ist tot, aber seine Liebe zu dir ist sehr lebendig. Komm.«
     

IV
    Shimrod führte Glyneth zu der Hütte. Sie blieb noch einmal stehen. »Auf dem Wole sind zwei große Schwerter. Bitte, Shimrod, nimm sie

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